Nach Gürtelrose komplett kraftlos?
Hallo zusammen,
ich habe mal eine Frage in die Runde. Vor ca. 4 Wochen hatte ich von heute auf morgen keine Kraft mehr. Das Wochenende davor bin ich noch über 150 Kilometer mit dem Rad gefahren, weil ich am Wochenende darauf eigentlich ein MTB Rennen fahren wollte. Ich war quasi Topfit.
Ich bin Mittwoch dann noch mal ne kleine 50 Kilometer Tour gefahren und Donnerstag lag ich dann, ging nichts mehr. Zwei Tage später habe ich dann den tollen Ausschlag unter der Brut bekommen, ab zum Arzt mit der Diagnose Gürtelrose. Ich habe dann die entsprechenden Medikamente erhalten, was zum drauf schmieren, was gegen den Virus und Schmerzmittel. Krank geschrieben und Bettruhe. Habe ich auch alles brav gemacht. Jetzt ist das fast vier Wochen her und ich schaffe keine 10 Minuten Spaziergang. Mir geht es körperlich ganz schlecht. Keine Kraft, sofort Erschöpft, ich komme kaum aus dem Bett raus. Ich bin schon kurz davor ins Krankenhaus zu fahren, sollen die mich dabehalten.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen nach einer Gürtelrose.
Gruß Dirk
4 Antworten
eine Gürtelrose ist grundsätzlich eine schwächende Krankheit und ein Hinweis, dass das Immunsystem nicht in Ordnung ist. Ich würde mittels gründlicher Blutuntersuchung und Ultraschall überprüfen, ob alles okay ist und keine andere Krankheit im Hintergrund tobt.
Bei Gürtelrose kommt es u. a. zu einem Vitamin B Mangel. Dieser macht natürlich auch müde. Sie können sich in der Apotheke bzgl. Nahrungsmittelergänzung beraten lassen.
Wenn es allerdings so extrem ist, wie Sie es schildern, würde ich ggf. ins Krankenhaus fahren. Die sind dort in der Lage zügig ein Blutbild zu veranlassen!
Alles Gute!
Hallo Dirk
Eine Gürtelrose ist eine systemische Krankheit und wird zum rheumathoiden Formenkreis gerechnet. Als Auslöser vermutet man einen Virus. Ob und wann der Erreger so aggresiv wird, daß es zum Ausbruch des Herpes Zoster (so heißt das) kommt, ist unklar. Vermutlich haben mehr als vier Fünftel der erwachsenen Bevölkerung den Erreger in sich, aber nur bei releativ wenigen gibt es einen Ausbruch.
Da Herpes Zoster eine systemische, den ganzen Menschen betreffende, Krankheit ist, muß auch so behandelt werden. Und wenn alle Medikamente volle Fahrt aufnehmen, fühlt man sich auch so. Du mußt dir vorstellen, daß dein Imnunsystem und die Medikamente den Kampf gegen die Erreger aufgenommen haben. In deinem Körper herrscht Krieg. Erhöhte Temparatur gehört in diesem Stadium dazu. Alles tut weh.
Die Medikamente schwächen dich, dein Imunsystem verbraucht gerade Unmengen an Energie und von irgendwelchen Krafreserven willst du ja auch noch leben.
Tu dir den Gefallen und nimm deine Medikamente streng nach Plan, iß und trink genug (!) und halt Ruhe. Du bist nicht umsonst krankgeschrieben. Der Arzt hat Bettruhe verordnet. Halt dich bitte dran. Reicht dein Schmerzmittel nicht aus, trau dich ruhig deinem Arzt zu sagen, daß du was stärkeres brauchst. Der Einsatz von Opiaten ist bei Herpes Zoster nicht ungewöhnlich. Sollte es schlimmer werden oder du hohes Fieber kriegen, ruf am Wochenende den KV-Hausarzt-Dienst an. Bei uns werden noch Hausbesuche gemacht.
Gute Besserung!
Danke Dir für die nette Aufklärung. Schmerzen am Ausschlag habe ich fast nicht mehr, das war nur die ersten 14 Tage. Jetzt ist es ausschließlich die körperliche Erschöpfung, es fühlt sich wie eine schwere Grippe an. Und das jetzt schon seit gut drei Wochen. Mein Arzt sagte das die Krankheitsbilder bei einer Gürtelrose von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind.
Sorry, hatte ich vergessen zu erwähnen. Nach dem zweiten Besuch bei meiner Hausärztin hat Sie ein großes Blutbild plus noch extra Entzündungswerte.
Alles unauffällig bis auf einen erhöhten Gamma GT Wert der Leber.
Gruß Dirk
Wie lange ist es her? Ich würde auf umfassende Untersuchung inkl, Sonographie bestehen. Eine Gürtelrose fällt nicht aus heiterem Himmel! Überdenken Sie Ihre Lebenssituation und Stressmuster.
Manchnal bremst uns das Leben auch so aus, damit wir zur Besinnung kommen und endlich in Ruhe über uns und unsere Situation nachdenken können.
In der Tat ist es so, dass die Rekonvaleszenz einige Zeit in Anspruch nimmt. Sorgen Sie gut für sich, harmonisieren Sie Ihren Säure-Basen-Haushalt und lassen Sie sich orthomolekularisch in der Apotheke beraten.
Sie werden selbst am besten einchätzen können, ob Krankenhaus notwendig ist. Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl!
Ja, das ist normal und kann ein paar Monate dauern, du solltest aber trotzdem noch mal zum Arzt und das mit ihm besprechen.