Panische Angst vor Blutabnahme was soll ich machen?
Hallo, Bin letztens zum Arzt gegangen da ein guter Freund von mir gemeint hat dass ich seit einigen Wochen nicht besonders gut aussehe. Der hat gemeint dass er meine Blut Werte braucht und hatt einen Termin für eine Blutabnahme ausgemacht. Das Problem ist nur, dass ich panische Angst vor Nadeln habe und wenn ich Blut sehe kippe ich SOFORT um! Ich war noch nie Blutabnahme wie kann ich das überstehen. Ich kriege echt kein Auge zu! Hoffe dass ihr mir helfen könnt!!!
13 Antworten
Du solltest nicht so viel Angst vor der eigentlichen Blutabnahme haben. Das ist nur ein kleiner piks und das war’s (wenn es eine erfahrene routinierte Person macht und kein Anfänger). Bei der Blutabnahme gibt es etwas viel schlimmeres bzw. bedrohlicheres welches aber nicht weh tut. In ständiger Regelmäßigkeit sehe ich Blutabnahmen die den Tatbestand einer Körperverletzung erfüllen zum Beispiel das Abtasten der Vene NACH der Desinfektion mit unsterilen kontaminierten Handschuhen bzw. Fingern. Die meisten sprühen das Desinfektionsmittel auf die Haut und warten aber dann nicht die vorgeschriebenen 30 Sekunden Einwirkzeit ab sondern wischen das Desinfektionsmittel mit einem Tupfer gleich wieder ab. Weiterhin tasten sie mit ihren Finger noch einmal die Vene bevor sie in die Vene stechen. Es ist vollkommen egal ob die Person dabei Einmalhandschuhe trägt oder nicht, denn sie hat in der Zwischenzeit schon wieder so viele Dinge angefasst die mit Keinem belastet sind und diese sich dann am Finger oder Handschuh befinden (Staugummiband, Unterleg bzw. Stützkissen, Ablage, Stuhl, Griffe von Schubladen oder Kühlschrank, die Hand des Patienten usw.). Wenn sie danach auf die desinfizierte Haut die Vene abtastet, bringt sie wieder Keime auf die Haut die dann beim punktieren (stechen) mit in die Haut oder Vene geschoben werden können. Also kann man sich in diesem Fall auch die vorherige Desinfektion der Haut sparen. Sie ist damit überflüssig bzw. unwirksam geworden. Manche nehmen überhaupt kein Desinfektionsmittel sondern nur einen trockenen Tupfer oder auf dem Tupfer ist so wenig Desinfektionsmittel das man sich das Desinfektionsmittel auch gleich sparen kann. Ich habe auch schon Fälle gesehen, wo die Person mit ihrer Hand die Nadel etwas verbogen hat damit sie gerader in die Vene kommt. Das diese Nadel dann nicht mehr steril ist und die Bakterien und Viren so in die Vene gelangen leuchtet wohl jeden ein. Auch der Tupfer der nach der Blutabnahme auf die Punktionsstelle gelegt wird ist oft mehrfach mit unsterilen Fingern oder Handschuhen angefasst worden, so dass sich auch hier wieder sehr viele Keime auf dem Tupfer befinden die dann auf die offene Wunde gelegt werden. Auch eine kleine Punktionsstelle ist eine offene Wunde und muss auch so behandelt werden. Man sollte dann zu mindest den Tupfer noch einmal mit Desinfektionsspray behandeln bevor man ihn auf die Punktionsstelle legt. Manchmal wird nach der B-Abnahme mit dem Tupfer schon auf die Punktionsstelle gedrückt obwohl die Nadel noch in der Vene ist. Man darf aber erst drücken, wenn die Nadel herausgezogen wurde. Oft wird auch nicht auf die richtige Reihenfolge (Farbe) der Blutröhrchen geachtet welches dann den Befund ungenau machen kann oder der Pat. macht zu lange eine Faust. Dann steigt der Kaliumwert weil Blutkörper platzen und Kalium freisetzen. Der Arzt vermutet dann bei der Auswertung eine Nierenerkrankung. In Wirklichkeit war es nur ein Blutabnahmefehler. Um einen Eisenmangel (z.B. bei einer Anämie) festzustellen darf nicht nur das Serumeisen gemessen werden sondern auch das Ferritin. Im Ferritin befindet sich nämlich unser gespeichertes Eisen welches man dazu zählen muss. Aber weil das ein Laie alles nicht weiß, moniert dies auch keiner und keiner merkt bzw. weiß was da gerade alles falsch gemacht wurde und welche Bakterien und Viren er gerade in die Haut oder Vene bekommen hat. Dies geschieht in Deutschland jeden Tag tausendfach. Wir können nur froh sein, dass ein gesunder Mensch so ein gutes Immunsystem hat welches die meisten Bakterien und Viren erfolgreich bekämpfen kann. Gefährlich wird es aber dann, wenn ein Mensch kein gutes Immunsystem hat oder sein Immunsystem gerade geschwächt ist (alte Menschen, kranke Menschen, verletzte Menschen, Menschen mit Chemotherapie, Allergiker usw.). In diesem Fall kann eine harmlose Blutabnahme fatalen Folgen haben die bis zu einer Sepsis führen kann. Genauso schlimm ist es, wenn ein Mensch durch eine Blutabnahme mit einem MRSA infiziert wird den er dann nicht wieder eliminieren kann. Dabei wären doch all diese Fehler so einfach zu verhindern. Natürlich werden Menschen bzw. Patienten jeden Tag mit Bakterien, Viren, Pilzen usw. infiziert bzw. angesteckt (Krankenhaus, Arztpraxen, Ambulante Praxen, Zahnarzt, Einkaufzentren, Theater, Konzerte usw.) aber rechtfertigt dies eine unhygienische Blutabnahme? Dies stellt ein Eingriff in den Körper dar. Vieles lässt sich nicht vermeiden, aber einiges schon.
Ich kenn dein Problem sehr sehr gut. Leg dich hin, schau nicht hin, nimm vielleicht jemanden mit der deine Hand hält, mit dir redet und dich ablenkt.
Ansonsten.. ich mache es immer so.
Ich sage meinem Arzt ruhig, dass ich wirklich Angst davor habe und ernst genommen werden möchte. Viele Ärtze haben so viele Patienten den ganzen Tag, dass sie sich nicht mehr mit jedem so genau beschäftigen. Wenn du im Vorneherein sagst, dass du Angst hast und dir damit schwer tust wird der Arzt sich mehr Zeit nehmen.
Mein Arzt verspricht mir immer, dass er nichts tut bis ich mein okay gegeben habe. So kann ich kurz tief durchatmen. Wenn ich dann sage Okay zählt er von 3 runter und sticht mich dann. Es hilft mir persönlich, wenn ich genau weiß, was wann passiert. So weiß ich, wann es kommt, muss aber nicht "Jetzt" sagen, sondern habe noch 3 Sekunden.
Dieses Ritual hilft mir ungemein, solange mein Arzt ehrlich ist und sich daran hält funktioniert Blutabnehmen mittlerweile problemlos.
Man empfindet keinerlei Schmerzen dabei, da ist ein Bienenstich noch deutlich schlimmer. Die Kanüle beim Blutabnehmen ist auch ganz dünn, nicht mit einer bei Injektionen zu vergleichen. Wenn du Beschwerden hast, dann sage das dem Arzt vorher, er kennt das Problem, dann darfst du dich bei der Blutabnahme hinlegen und kannst schonmal nicht umfallen. Das du umfällst wenn du Blut siehst, hat übringens auch mit dem Blut zu tun, der Schreck führt zu einer kurzzeitigen Erweiterung der Gefäße, wodurch das Blut in die Beine absackt und man umfällt, da das Gehirn kurzzeitig nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Dem Absacken des Blutes in die Beine kann man durch hinlegen aber ganz einfach entgegenwirken. Außerdem bist du schon beim Arzt, dir kann also überhaupt nichts schlimmes passieren.
Das beste dabei wäre, wenn dir im liegen Blut abgenommen wird. Schau am besten garnicht hin und bitte deinen Arzt (wenn er es sowieso nicht automatisch macht) auf drei zu zählen das du tief einatmen kannst wenn er sticht. Denk am besten, während er dir Blut abnimmt, an etwas gaaaanz anderes. An etwas zu essen, deine Freundin oder Traumfrau, deinen besten Freund, usw... Und glaub mir sowas ist soschnell vorbei wie es auch angefangen hat :)
Viel Erfolg, du schaffst das keine Sorge ;D
LG Tenshi
Frag den Arzt nach einem Emla Pflaster. Dieses betäubt die Haut. Die kannst su dann schneiden,stechen, picken und machen was du willst, man spürt fast nix.
http://www.onmeda.de/Medikament/Emla+Pflaster+wirkstoffhaltiges+Pflaster--wirkung+dosierung.html
Eine Bienenstich ist 10mal schlimmer als so etwas. Die Nadeln sind heutzutage so dünn und so gut geschliffen, dass sie ohne grosse Schmerzen in deine Haut hineingleiten.
Mit freundlichen Grüßen