Persönlichkeitsveränderungen und psy. Störungen, verursacht durch eine Arachnoidalzyste im Kopf?
Hallo, eine langj. Freundin erhielt vor ca. 10 Jahren diesen Befund: "Arachnoidalzyste in der Sella Turcica von 1,4 x 1,0 x 1,5cm Ausdehnung. Hypophyse wird nach Dorso-Basal abgedrängt, der Hypophysenstiel nicht verlagert. Nach Cranial reicht die Zyste bis an Chiasma Opticum heran. Ausschluss Diffusionsstörung". Seitdem soll sie ca. alle 2 Jahre zum Neurologen wieder kommen zur Kontrolle. Von psychischen Auswirkungen hat der Neurologe nie gesprochen. Aber sie hat seit Jahren abrupte Stimmungswechsel, ist manchmal depressiv, häufig aggressiv und macht z.B. oft ihren Mann total herunter wegen Nichtigkeiten. Manchmal (eher selten) erzählt sie auch etwas, was sich in Wirklichkeit ganz anders zugetragen hat. Eine Verhaltenstherapie (ca. 150 Std., Diagnosen: Depr., Borderline, Traumata, Beziehungsideen, bisweilen paranoid, Impulsivität mit verbaler Aggression) hat nach meiner Beobachtung kaum etwas geändert bei Ihr. Frage siehe Überschrift.
3 Antworten
Ja, das kann das machen. Eine Verhaltenstherapie kann da nicht wirklich helfen, denn die Zyste ist ein biologischer Befund während eine Verhaltensstörung ein seelischer Befund ist. Ich drücke mich bewusst stark vereinfacht und ohne medizinische Fachbegriffe aus, damit der Unterschied, den ich aufzeigen will vollkommen klar und unmissverständlich wird.
Das Verhalten kommt von der Zyste und dort muss man ansetzen. Genau davor haben aber viele Leute Angst, denn es könnte ja auch sein, dass das nur durch ein Operation am Gehirn möglich sein wird.
Ich würde noch mal den Zustand der Zyste überprüfen lassen und mir fachärztlichen Rat holen. Vielleicht gibt es noch andere Behandlungsmöglichkeiten.
Sollte eine OP vorgeschlagen werden ist das ja auch erst mal nur ein Vorschlag. Ob man diesen annimmt oder nicht muss die Freundin entscheiden. Jedenfalls ist sie da in ihrer Entscheidung frei, denn ärztliche Vorschläge in diese Richtung sind keine Anordnungen zu denen man gezwungen werden kann.
Zudem kann man sich eine zweite Meinung einholen.
Viel Glück und Energie für die betroffene Frau, ihre Familie und dich, der sich offenbar Sorgen um seine Freunde macht und nachdenkt, was ich sehr gut finde.
Ein MRT wird sicher mehr Aufschluss geben. Wenn sie gegen eine OP ist, dann wird man da ihren Willen akzeptieren müssen, denn es ist ihre ureigene Entscheidung mit allen sich daraus eventuell ergebenden Konsequenzen.
Vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Einen Termin beim Neurologen hat sie wohl Anfang nächsten Jahres. Aber der hatte bisher nie eine Veränderung zum ursprünglichen Befund gestellt. Allerdings soll sie diesmal vor dem Termin ein MRT machen lassen. Eine OP würde sie sicher nicht machen lassen
Kann nur ein Arzt sagen. Hypophyse steuert Hormone, angenommen der Neurologe hätte tatsächlich eine mögliche Störung nicht bedacht/erkannt, was sehr unwahrscheinlich ist, dann wäre das naheliegendste diverse gestörte Hormonspiegel. Spezialisten hierfür sind Endokreniologen welche Hormone messen und deuten.
Bestenfalls erhielte sie Hormon-Ausgleich aber das wichtige bliebe trotzdem verhaltenstherapie.
Falsche Erinnerungen können Trauma-bedingt sein. Unbedingt mit Therapeuten besprechen und versuchen den Ursprung der verfälschung zu identifizieren. Oft werden auch psy.-Anspannungs-bedingte gedächtnislücken mit Schein-Erinnerungen gefüllt. Gäbe da einige erklärungen die nicht neurol. Natur sind. Ansonsten hat die Hypophyse mit dem Gedächtnis eigentlich auch eher wenig zu tun (so weit ich weiß)
Alles andere würde sich tatsächlich auch (leider?) 'nur' durch Depr.+Bord.+Trauma erklären lassen.
Mfg
Vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Schon möglich; aber war es wirklich eine VT? (VT gibt es max. 100 h von den ges. Krankenkassen)