Prismenfolie - Gewöhnungszeit?
Hallo Ihr Lieben,
ich bin gerade so unglücklich. :(
Ich hatte seit ca. 2 Jahren immer wieder das Gefühl, dass ich, vor allem beim Autofahren, Doppelbilder sehe bzw. meine Augen keinen Punkt fixieren konnten.
Bin dann beim Augenarzt gewesen, der mir sagte, das käme von meiner PC-Arbeit und den daraus resultierenden trockenen Augen und verschrieb mir Tropfen. Er sagte auch, meine Augen seien völlig gesund und ich benötige keine Sehhilfe.
Irgendwie gingen diese Doppelbilder trotzdem nicht weg, waren jetzt aber auch nicht so schlimm, dass es mich extrem in meinem Sehen beeinträchtigt hätte.
In der letzten Zeit (seit ca. 6 Monaten) wurde es dann doch zunehmend schlimmer mit meinen Augen. Die Bilder in der Ferne verrutschten und ich konnte, trotz scharfer Bilder keinen festen Punkt fixieren, es war, als würde der Blick verrutschen.
Der erste Optiker, zu dem ich ging, um einfach einmal meine Sehstärke zu prüfen, verschrieb mit dann eine Brille mit +0,25 Diops, ich dachte, diese Brille würde meine Beschwerden lindern und wäre die Lösung! Leider hat dies auch nicht geklappt, die Doppelbilder verschwanden nicht.
Nach einem neuen Termin beim Augenarzt sagte er mir heute morgen, dass ich definitiv an einer Winkelfehlsichtigkeit leide und verschrieb mir nun eine Prismenfolie mit 8 (!) Prismen auf dem rechten Auge.
Was soll ich sagen? Jetzt mal unabhängig davon, dass ich als 27-Jährige mit einer gerippelten Folie auf dem Brillenglas aussehe, wie ein Idiot, ist mir auch ganz komisch. Die Doppelbilder sind Gott sei Dank weg, aber es kommt mir vor, als würde sich die Straße und alles um mich herum bewegen. Außerdem ist mein räumliches Sehen total durcheinander, ich sehe zum Beispiel Lichter "ausschweifend" und kann nahe Gegenstände von der Entfernung nicht richtig einschätzen. :( Es macht mich fertig, mir vorzustellen, ewig mit sowas rumzulaufen. Eine richtige Prismenbrille kommt nicht in Frage, da die Gläser immens dick werden würden.
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Habt ihr euch jemals an eure Prismenbrillen oder Folien gewöhnt? Gibt es außer einer OP noch eine andere Möglichkeit?
Ich bin so unglücklich über die Situation und würde die Brille am Liebsten wegwerfen, aber man soll sie ja tragen, um sich daran zu gewöhnen.
Danke für eure Erfahrungen!
Nadine
3 Antworten
Zu allererst brauchst du mal einen Optikermeister, der was drauf hat. Augenärzte und Optikergesellen sind bei diesem Thema die falsche Adresse. Mach einen Termin für eine "Prismenrefra" in einem Geschäft mit gutem Ruf am besten beim Chef. Eine seriöse Messung kann ein Weilchen dauern.
Ob das wirklich 8pr sein sollen oder vielleicht auch 6 genügen wird er mit viel Feingefühl ermitteln. Anders als zb bei der Kurzsichtigkeit lässt sich das Ergebnis bei Prismen nicht in Stein meisseln. Prismen und die Eigenleistung der Bewegungsmuskulatur stellen eine Einheit dar, und der Nutzen und die Verträglichkeit hängen von der Erfahrung des Prüfers ab. Jeder Mensch schielt, aber noch lange nicht jeder kriegt Prismen. Man kriegt so viel wie nötig, aber so wenig wie möglich.
Eine Prismenfolie ist selten das definitive Korrekturmittel, sondern dient meist nur zum Einschätzen der Verträglichkeit (die bei dir noch nicht so ganz hinhaut). Die trübe Sicht und das unschöne Aussehen sind nur provisorisch. Keine Angst, der kompetente Optiker wird dir sicher zu einer ansehnlichen Brille verhelfen, bei der die Prismen im Glas korrigiert sind. Die Prismen werden auf beiden Gläsern zur Hälfte verteilt, da man immer mit dem Augenpaar schielt und nicht nur mit dem rechten Auge. Dann spielt es eine Rolle, was für eine Fassung ausgesucht wird (eine moderne Kunststofffassung wird je nach Durchmesser die Glasicke schon schlucken), und vorallem, welche Basislage deine Prismen haben. Ich nehme stark an, dass die Folienrillen vertikal verlaufen. Wenn du mit dem Fingernagen drüberstreichst, in welcher Richtung bleibst du hängen, wenn du von innen nach aussen fährst, oder von aussen zur Brillenmitte hin? Im ersteren Fall würden die Gläser äusserlich hauchdünn aussehen, sogar in einer Randlosbrille
Bei der Anschaffung einer Prismenbrille muss man aber genau hinschauen, für welchen Zweck sie angeboten wird. Prismenbrillen findet man bspw. auch im Klettersport und ist für Augenprobleme nicht zu verwenden.
Durch eine Sicherungsbrille kann man beim Sichern bequem geradeaus
schauen und sieht durch die Prismen dennoch, was oben beim Kletternden
gerade passiert. Eine unverkrampfte Kopfhaltung ermöglicht so volle
Konzentration auf den Kletterpartner, ohne dass man Nackenschmerzen
bekommt. Infos dazu gibts auch auf http://www.outdoorshopper.net/sicherungsbrille-kaufen/.
Hallo!
Ich verstehe auch nicht ganz, warum du eine Prismenfolie bekommen hast. Eine Prismenbrille ist meiner Meinung nach die viel bessere Wahl. Meine Tochter hat sich eigentlich realtiv schnell an diese Brille gewöhnt, bei ihr war es eine Eingewöhnungszeit von etwa 7 bis 10 Tagen.
Um dich genauer damit auseinanderzusetzen, was eine Prismenbrille eigentlich ist, kann ich dir auf jeden Fall die Erklärung von http://prismenbrille.net/ empfehlen. Dadurch haben wir erst einmal richtig verstanden, welchen Zweck diese Brille hat.