Chirurgin werden trotz Hornhautverkrümmung?
Ich denke schon länger darüber nach, Chirurgin zu werden, jedoch habe ich am linken Auge eine starke Hornhautverkrümmung, die sich auch durch die Brille (Stärke 4,0) laut meines Augenarztes nicht verbessern wird, da sie erst sehr spät bemerkt wurde.
Ich kann ohne Brille genauso scharf sehen wie mit Brille (weswegen ich sie kaum trage), doch ich befürchte, dass ich eben nur mit dem rechten Auge sehe und mein linkes Auge sich nicht daran beteiligt. (Ich bin jetzt auch kein Augenarzt, ich habe keine Ahnung. Ich stelle hier Vermutungen an.)
Bevor ich anfange Medizin zu studieren, will ich wissen, ob ich trotz meines linken Auges Chirurgin werden kann.
Ich bitte um Antworten von Menschen, die wirklich bescheid wissen.
Danke im Voraus!
6 Antworten
Ich glaube, das Problem liegt hier woanders als in den anderen Antworten dargestellt.
Du hast eine hohe einseitige Hornhautverkrümmung, was erst spät festgestellt wurde. Ist Dein Auge dadurch eventuell schwachsichtig geworden? Du schreibst, daß die brille keinen großen Unterschied macht, was dafür ein Indiz ist.
Die Hornhautverkrümmung hätte sich auch durch das frühe Tragen einer Brille nicht verbessert, da sie genetisch bedingt ist und eine Verformung darstellt - was sich aber definitiv verbessert hätte, wäre der Visus ("Sehschärfe"). Durch ein entsprechendes Brillenglas hätte man die Verkrümmung optisch korrigieren können und Dein Auge hätte gelernt, ganz normal scharf zu sehen. Ohne die Unterstützung der Brille hat diese Entwicklung aber nicht stattgefunden, so daß das Auge auch mit Brille nicht wirklich gut sieht.
Entsprechend wirst Du vermutlich kein räumliches Sehen haben, da sich Dein linkes Auge nie wirklich aktiv am Sehen beteiligt hat. Dein Gehirn hat mit der Zeit Kompensationsmechanismen entwickelt, so daß Du keine spürbaren Defizite hast.
All diese Dinge sind aber nur Vermutungen. Geh zum Augenarzt und laß Dich testen: Visus auf jedem Auge und beidäugig - und das räumliche Sehen. Somit kannst Du selber feststellen, ob Du Dich aufgrund einer Fehlsichtigkeit für oder gegen den Beruf entscheiden möchtest. Du kannst ja den Augenarzt auch mal dazu befragen, er hat ja auch Medizin studiert,-)
Ich danke auch - für den Stern;-)
Meine Einschätzung ist, dass du hier nur Antworten mit könnte, müsste und sollte bekommen wirst. Was ich weiß, ist, dass Chirurgen sowieso mit Spezialbrillen operieren, und die können deine Fehlsichtigkeit ausgleichen. Mein Tipp wäre aber trotzdem, einen Facharzt für Augenheilkunde aufzusuchen, und ihn die Berufstauglichkeit feststellen zu lassen.
Dann frag mal meinen Mann, der hat fast doppelt so viel Dioptrien wie du und das auf beiden Augen. Er ist übrigens Fotograf, da ist scharfsehen genauso wichtig.
Es ist normal, dass man ein dominantes Auge hat, dessen Informationen vom Gehirn bevorzugt verarbeitet werden. Du kannst beruhigt anfangen, Medizin zu studieren. Vielleicht erkennst du auch im Studium, dass du lieber eine andere Richtung einschlagen möchtest. ;-)
heutzutage lässt sich viel machen, auch im bereich des auges- nur durch eine horhautverkrümmung am ende nicht gut sehen zu können ist schwachsinn, es gibt immer noch lichtbrechenen strukturen die bei dir gesund sind (linse, kamerawasser, glaskörper)- und es gibt viele operationen die weiterhelfen, eine brille ist dann vielleicht auch nicht der optimalste weg
wichtig ist dass du 3 dimensional sehen musst im OP (dazu brauchst du 2 augen), man kann nicht einfach auf gut glück rumstochern und hoffen keine arterie zu treffen oder nerven, oder die knie tep im falschen winkel einzubauen zum femur..
jedenfalls studier erstmal medizin wenn das dein wunsch ist- man wechselt eh ständig seine meinung zur fachrichtung, auch wenn man denkt DAS wird mein fach. bei uns wollten im 1 semester 90% chirurgen werden wie wohl jeder, jetzt nach 1 einem jahr bereits (!) nichtmal mehr die hälfte- und in einigen jahren dann wohl noch weniger- das liegt einfach an den harten arbeitszeiten (24 stunden schichten, kaum noch zeit für freizeit und familie), harten job mit viel verantwortung, am anfang nciht unbedingt beste bezahlung etc.
und man lernt viele spannende fächer kennen
Es ist nur so, dass ich keine leichtsinnigen oder voreiligen Entscheidungen treffe. Und das mit der Chirurgie, das wird mein zukünftiges Leben. Manchmal weiß man so etwas einfach :)
Es ist wohl verrückt, dass ich keine Operation am Auge will, wenn es doch mein Wunsch ist, später mal selber zu operieren... Ich trage wohl einfach lieber selbst die Verantwortung, statt meine Augen jemand anderem zu überlassen.
du standest noch nie im OP, ich würde keine voreiligen schlüsse machen... nur weil die helden aus den äzteserien und die videos auf youtube so cool aussehen eißt es nicht dass es unbeidngt für einen ist
talent gehört auch dazu- und wann weiß man das ? erst wenn man mal operiert hat- so hart es klingt, auch wenn man wieß dass es für einen was ist, muss es nicht heißen dass man es machen soll..
lass dein auge mal von einem anderen azrt checken!
Lass mich kurz zusammen fassen: Du standest noch nie im OP, hast dich wahrscheinlich auch noch nicht mit den verschiedenen Fachspezialisierungen der Chirurgie auseinandergesetzt geschweige denn mit der Belastung des Privatlebens. Und mit den anderen Fachrichtungen der Medizin erst recht nicht. Wusstest du, dass Urologen und Gynäkologen auch einen großen Teil Ihrer Arbeit im OP erledigen? Nur als Beispiel. Um das nochmal fest zu halten: Grey's Anatomy hat NICHTS mit Chirurg sein zu tun.
Das Vorweg. Aber wie dem auch sei, es kann ja trotzdem klappen. Es gibt natürlich keine "Tauglichkeitsuntersuchung" wie oben beschrieben wird. Du kannst einfach Medizin studieren und dich in einer Chirurgischen Abteilung für eine Weiterbildungsstelle bewerben, ohne jemals jemandem erzählt haben zu müssen dass du nen Sehfehler hast. Wenn du es gut kompensierst merkt es vielleicht niemals jemand. Ein Problem gibt es dann plötzlich nur in Haftungsfragen. Extrem gesagt: Ein Patient stirbt weil bei dir das räumliche sehen eingeschränkt ist - salopp gesagt macht das vor dem Richter keinen schlanken Fuß. Dann ist die Karriere vorbei. Oder jemand merkt es schon vorher und du kommst nie in den Saal. Dann ist die Ausbildung vorbei. Vom 1. Semester bis zum Facharzt für XY-Chirurgie dauert es übrigens mindestens 11 Jahre. Studium 6 Jahren, Facharztausbildung mind. 5 Jahre, wobei du in dieser Zeit natürlich schon Assistenzarzt bist und Geld verdienst.
Ganz entscheidend ist: Geh zum Augenarzt, zu einem Spezialisten für Hornhautveränderungen, und lass dich beraten! Ein anonymes Internetforum wird dir diese Entscheidung nicht abnehmen können.
Hallo. Man kann heute eine Sichtschwäche auch lasern lassen, sodass du mit dem anderem Auge fast genauso gut sehen kannst wie das gesunde Auge. Bevor man Medizin studiert,meine ich, wird man ohnehin auf Tauglichkeit hin untersucht. Bespreche dass mit deinem Augenarzt, ob man das lasern kann. Ob das allerdings die Kasse bezahlt, weiß auch der Augenarzt. Mache dich da erst einmal schlau, dann sehe weiter ob es mit der Chirurgie klapppt.
Eventuell kannst du aber Medizin studieren, vielleicht nicht gerade Chirurg. Alles an Fachärzten die nicht operieren, wenn dein Sehvermögen nicht ausgeglichen werden kann. Vorraussetzungen stehen auch in den Unis für alle Studiengänge. Auch da kann man anrufen und nach fragen. medimax
Sehr hilfreich, werde ich machen lassen!
Danke!