Pubertätsblocker vom Hausarzt?
Moin :)
Ein guter Kumpel von mir ist trans* und traut sich nicht zu fragen...
Kann man Pubertätsblocker (zum blocken der weiblichen Pubertät) vom Hausarzt bekommen? Oder wie sind da die Vorraussetzungen?
Er hat leider große Probleme mit seiner Familie deshalb, weshalb wir als Freunde extra Unterstützung geben möchten...
4 Antworten
Es gibt mindestens eine Seite für diese besonderen Menschen. Schaue im Netz danach. Sie wird von Betroffenen betrieben. Die Menschen können guten Rat geben und unterstützen. Unterstützung ist ja durchaus zu wissen nicht alleine mit der Lebensherausforderung zu sein.
Pubertätsblocker wie Du es nennst machen keinen Sinn denn es geht in der Pubertät nicht einfach darum sich zu einem Geschlecht zu entwickeln - oder eben auch nicht - sondern bis zum 16. Lebensjahr wird das Gehirn zu 60% umgebaut. Nötig sind dazu durchaus die sich entwickelnden Hormone.
Dein Freund erlebt vielleicht dass sich der Körper in eine Richtung entwickelt die er ablehnt. In dem Fall braucht er Menschen die ihm zuhören, ihm zur Seite stehen, einfach für ihn da sind.
So weit ich mich in die Thematik eingelesen habe wird eh Hilfe erst nach dem 16. Lebensjahr gewährt. Für ihn hat es durchaus Vorteile denn ab dann haben es seine Eltern schwer sich gegen seine eigenen Wünsche durchzusetzen.
Auf jeden Fall sollte er von Hand auf Papier Tagebuch schreiben. Möglichst bevor er einschläft. Es hilft nicht nur sondern dokumentiert auch seinen tatsächlichen Zustand. Das kann zur Erlangung seines eigentlichen Zieles sehr nützlich sein.
In Südamerika sind solche Menschen für die Familie ein kostbares Geschenk. Das mag daran liegen dass sich die Urbevölkerung nicht über Sex definiert auch wenn sie ihn durchaus gerne lebt.
Schaue nach entsprechenden Seiten. Mindestens eine habe ich als sehr gut in Erinnerung und sehr kompetent. Sie kennen sich in der aktuellen Rechtslage ebenso gut aus wie in der aktuellen Behandlungsweise. Als Mitglied wird er da sicherlich die beste Unterstützung finden. Ich habe nur gelesen Was für alle lesbar ist.
Ansonsten finde ich es sehr gut dass Ihr ihm zur Seite steht. Dieses Thema sucht sich kein Mensch aus.
Und seine Eltern brechen sich keinen Ast ab wenn sie dieses Gottesgeschenk wie ein Geschenk behandeln. Sie können dadurch nur bereichert werden.
So einfach ist das nicht - Arzt - Psychologe - Beratungen (Eltern werden mit eingebunden)
Doch. Man braucht zwar die 2 Gutachten nicht, aber trotzdem ein Schreiben eines spezialisierten Therapeuten.
Wie alt ist er?
Es kommt immer auf den Hausarzt an. Mein Hausarzt hätte mir keine Hormonblocker verschrieben, weil das in seinem Budget nicht drin ist. Die Pille bekommt man auf jeden Fall ab 14 ohne Einverständnis der Eltern. Und Hormonblocker sind nichts anderes als die Pille. Im meisten Fall werden Gestagene wie z.B. Cerazette verschrieben, die dafür sorgen, dass die Regelblutung ausbleibt. Dein Freund sollte also (auch wenn es unangenehm ist) mal zu einem Gynäkologen gehen. Er kann es natürlich auch beim Hausarzt versuchen. Soweit ich weiss darf dieser seine Eltern auch nicht informieren, wenn er denn schon mindestens 14 ist.
Wenn er so grosse Probleme in der Familie hat, wäre es vielleicht nicht verkehrt, wenn er zum Jugendamt geht und sich da Hilfe holt.
Wenn Dein Freund Lust hat, dann kann er sich gerne mal hier umschauen:
http://www.transgender-info.de/
Als Gast sieht man nicht alle Bereiche, aber man sieht schon einiges und kann auch als Gast Fragen stellen. Unter dem Reiter TM-Info (oben in der Navi-Leiste) findet Ihr eine Homepage mit vielen Infos.
Ups. Da habe ich wohl was verwechselt. Hormonblocker und Pille sind doch zwei verschiedene Medikamente. Ob er die Blocker also unter 16 bekommt, weiss ich nicht. Die Pille müsste er aber bekommen. Damit bleibt zumindest die Regelblutung aus.
Die Regelblutung bleibt aus, richtig. Aber in der Pille sind Östrogene drinn, die einen nur noch weiblicher machen...das ist z.B. der Grund, warum ich sie nicht will.
Es ist ja nur als Übergangslösung gedacht, bis man das Testosteron bekommt.
Guten Abend,
also ich habe von einer Therapeutin, die auf das Thema spezialisiert ist (die man sowieso haben sollte), ein Schreiben für das Endokrinologikum bekommen. Dort wurden Untersuchungen gemacht und Blut abgenommen. Dann habe ich ein paar Tage später das Rezept für die Pubertätsblocker (in meinem Fall ein 3-Monats-Depot) bekommen.
Wenn man das Rezept erst einmal hat, ist es kein Problem ein neues von Endokrinologikum zu bekommen.
Viele Hausärzte können dies nicht verschreiben da die Spritzen sehr teuer sind, aber wie gesagt, man kann sich das Rezept einfach zuschicken lassen.
Sogar schon bei Blockern? Soweit er mir erzählte sei es nur bei Testosteron so. Er meinte bei Blockern sei das nicht so kompliziert?