Pupillendistanz und Durchsichthöhe Brille?
Habe bei Fielmann eine neue Brille bestellt und war heute da, um die Durchsichthöhe und die Pupillendistanz mit dem neuen Gestell vermessen zu lassen. Zuerst hat sie mit einem Gerät die Pupillendistanz ausgemessen, weil ich drauf bestand, da ich mehrere unterschiedliche Werte hatte und mich nochmal absichern wollte. in meinem alten Brillenpass steht eine Distanz von 30 mm bei beiden Augen. Der ist aber schon 8 Jahre alt. Dann habe ich noch folgende Werte: L 30 R 31, L 31 R 31 und heute hat sie L 30,5 R 31,5 vermessen. Wie kann es sein, dass es so variiert? Anschließend hat sie völlig manuell, als ich die Fassung aufhatte, die Pupillendistanz korrigiert auf 31 und 31,5 (was zu welchem Auge gehört weiß ich nicht) und die Durchsichthöhe festgestellt. Meine eigentliche Frage ist, ob es so manuell funktioniert und ich mir keine Sorgen machen muss, dass die Brille falsch eingestellt sein wird? In anderen Filialen habe ich nämlich gesehen, dass man es mit einem Gerät, eine Art Videokamera-Computer macht.
3 Antworten
Diese Videomesssysteme sind wie Sobriquet schon gesagt hat ganz nett, aber zum grossen Teil auch einfach nur Show. Ein geschultes Optikerauge ist da meist sogar genauer, und bei Einstärkenbrillen bringt eine solche Messung keinen Vorteil. Selbst bei Gleitsichtbrillen würde ich mich niemals nur auf die Videomessung verlassen, denn diese Geräte sind technisch gesehen banal und dumm. Ein Optiker wird die Körperhaltung des Kunden bereits beim Betreten des Ladens beachten, und diese Haltung, sowie Kopf und Blickbewegungen können beim Zentrieren von Brillen eine entscheidende Rolle spielen. Dazu kommt, dass die Augen beim Betrachten der Videokamera konvergieren, wodurch ein Fehler entsteht, was das Gerät wieder umrechnen muss, anstatt es tatsächlich zu Messen. Und wenn einer mit einer besonderen Fehlsichtigkeit davor steht kommt es auch häufig vor, dass nur ein Auge den gewünschten Punkt fixiert, und das andere von der gewollten Soll-Stellung abweicht.
Bei solchen Zentrierfehlern entstehen prismatische Nebenwirkungen als Ergebnis, die Brille lässt dich also künstlich schielen. Gut, dass du das hinterfragst, aber du machst dir dennoch zu grosse Sorgen. Die 8jährige Messung würde ich auch nicht berücksichtigen wollen, aber die anderen Ergebnisse sehen gut aus. Man wird kaum konstante Werte rauskriegen, die jedesmal genau gleich sind. Das Augenpaar ist nunmal beweglich und lebendig, da sind Abweichungen von 0.5mm auf einem Auge sind keine Seltenheit und du musst immer die Summe von beiden Augen vergleichen. d.h., 31/31 und 30,5/31,5 ist quasi das Gleiche.
Wenn du Durchschnittliche Korrekturwerte und keine Gleitsichtgläser hast, dann sind solche Abweichungen völlig ok und kommen durch jede Qualitätskontrolle. Erst bei höheren Stärken werden kleinste Fehler prekär. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Zum einen ein Pupillometer, was unterschiedlich funktioniert. Manche Geräte messen die Reflexion die stattfindet, manche die tatsächliche Größe. Das ändert sich auch auf die Distanz die eingestellt wird. Für Fernbrille im Normalfall unendlich. Für Nahbrille z.B. 40cm. Das kann niemand hier beurteilen.
Durchblickshöhe kann nur an der ausgesuchten Fassung gemessen werden. (mit Pads bei Metallbrillen kannvariiert wwerden, bei Kunstoff/Acetat ist sie meist fix.) da spielt Kopf-und Körperhaltung ein großer Unterschied, oft korrigiert man in dir Richtung, die der Mensch eher nutzt, um Eine prismatische Wirkung zu verhindern. (oft auf bei PD=Pupillendistanz, weil man oft er sieht wie ein Mensch konvergiert, wenn man von Hand anzeichnet)
Im allgemeinen kann immer eine Abweichung vorliegen, so lange diese nicht in die kritische Richtung abweicht oder deine Werte stark sind/Du sehr empfindlich sind, wird das keinen Einfluss haben. Du bist ein Mensch und schaust nicht immer gleich.
VideoZentrierGeräte sind nett, wenn es um Mehrstärkenbrillen geht, und dem Kunden ein gutes Gefühl zu vermitteln. Ich überprüfe immer von Hand und nehme auch dieses Ergebnis. Selbst wenn ich auf 31.5 komme und das VZG auf 31.3 kann das kein Schleifautomat nicht und Du merkst es nicht.
Selbst wenn sich das genauer messen liesse, in der werkstatt werden die gläser ebenfalls nur auf 0,5mm genauigkeit eingearbeitet
Weil die Pupille ja dann ganz klein ist und man so den Mittelpunkt besser sieht
so dunkel wird es in dem Laden kaum gewesen sein, das die Messung ein Problem gewesen wäre. Selbst bei einer 6mm Pupille wäre es kein Ding, den Mittelpunkt mit einer 0,5mm Genauigkeit von blossem Auge abzumessen
An diesen 0,5 mm häng ich mich ja grad auf. Würd mich sicherer fühlen, wenn beide 31 mm wären :D
Du bist nicht symmetrisch, und genauso deine Augen. Lustig aber wahr.
Also: je mehr Lichteinfall, desto kleiner die Pupille, das ist eine normale Schutzeinrichtiung.
Wenn du einen erfahrenen Optiker vor dir hast, deckt sie ein Auge ab u''nd erkennt, ja mit Augenmaß und danach nachmessen ner mm-Skala (durch davor anzeichnen) wie weit deine Augen auseinander liegen. Und in 99% sind das Unterschiedliche Werte
Was genau bedeutet "prismatische Wirkung verhindern" in diesem Zusammenhang? Die Dame hat mit bloßem Auge geschaut und nichts vermessen oder so.. hab mich auch gewundert wie sie das hinbekommen hat. Ist es so üblich? Vielleicht ist es noch wichtig zu erwähnen dass ich größere Pupillen in dunkleren Räumen hab als "normale" Menschen. Wäre es dann nicht besser die Pupillendistanz am Fenster zu vermessen, damit man genauere Ergebnisse erzielt? Darauf bin ich leider währenddessen nicht gekommen, es vorzuschlagen :/