Streuobstwiese+Schafe=Probleme...
Bewirtschafte seit 10 Jahren zwei Streuobstwiesen (Bio zertifiziert) und halte dazu auch Schafe. Aber bereits seit dem Beginn der Schafhaltung machen mir folgende Probleme zu schaffen: Die Schafe fressen die Rinde der Apfelbäume, sowie junger Birnen-, Kirsch- und Pflaumenbäume. Selbst mit Stammanstrich aus Kalk und Kuhmist werd ich der Plage nicht Herr, denn kaum ist er etwas abgeschuppert oder vom Regen abgewaschen, nagen sie wieder. Damit nicht genug: die Tiere stürzen sich auf das Obst, was am Boden liegt, und fressen wahllos unreifes und vergammeltes durcheinander, wovon sie so heftige Blähungen bekommen, daß mir bereits einige Tiere, insbesondere wenn sie jünger sind als 1-2 Jahre, jämmerlich zugrunde gegangen sind. (Ohne Durchfall, allein durch Blähungen: sie werden kugelrund, klingen hohl beim Klopfen und bei Lämmern - sofern sie nicht gleich sterben - geht der Blähbauch auch beim Weglassen von Obst nicht mehr weg) Mache mir jetzt Gedanken, ob die Kombination Streuobstwiese+Schafe sinnvoll ist, oder ob Kühe, Yaks, Bisons oder Wollschweine oder andere Tiere besser wären. Schweine habe ich schon mal gehabt. Nachteil: brauchte Zusatznahrung und sie hinterließen eine Wüste. Bei Kühen und dergl. habe ich Bedenken wegen ihrer Größe...Schafe sind einfach "handlicher", wenn mal ein Problem auftritt. Wie sind Eure Erfahrungen mit den genannten Problemen?
3 Antworten
in meiner direkten nachbarschaft leben etwa 25 schafe auf einer obstwiese und das fallobst wird docht auch nicht aufgehoben. ob die schafe das obst fressen kann ich leider nicht erkennen. auf jeden fall scheinen sie gesund zu sein.warum erkundigst du dich nicht bei einem tierarzt? die ursache kann ja auch ein andere grund sein.vielleicht hilft dir dieser link weiter. http://www.schaf-foren.de/forum/index.php?s=80873c57d0660bfd7a3460cdff2f7c2d&showtopic=9678
Ist normal, oder? Mach Dir einen vernünftigen Bewirtschaftungsplan (Schafe weg, bevor das Obst fällt), oder ernte eben rechtzeitig (kein Fallobst).
Und die Bäume mußt Du halt abzäunen, Du kannst nicht erwarten, daß die Schafe sich nach Deinen Vorstellungen richten, sondern Du mußt schon Deine Vorstellungen an die Lebensbedingungen der Schafe anpassen ;-)
Ansonsten: Mähen, Heuen, Silieren ... es gibt ja genug Möglichkeiten, auch zu "Bio"-Bedingungen eine Fläche sauber zu halten.
Persönlich würde ich Schafe auf Bio-Obst-Flächen sowieso nicht halten wollen, Schafe sind kupferempfindlich und vertragen die Bio-Spritzmittel nicht.
Schweine eignen sich erst recht nicht, viel zu wenig Eiweiß, das grenzt an Tierquälerei, und Rinder brauchen meistens mehr Fläche, und vertragen das Obst genausowenig.
Es gibt keine "große" Tierart, die zu einer Streuobstwiese paßt, weil es hierzulande von Natur aus auch keine Streuobstwiesen geben würde, so einfach ist das, in der Natur würden bestenfalls verstreut einzelne Wildobstarten wachsen, ich vermute aber mal, Du hast sog. "Alte" (also gerade mal 200 oder 300 Jahre alte) Klone? Die sind vom Menschen künstlich am Leben gehalten - und brauchen nun mal auch seine Pflege.
Fallobst ist eine QUelle und ein Hort für Obstkrankheiten (DAS eben ist sein Job in der Natur!), das mußt Du nun mal absammeln, wenn Du schon nicht verhindern kannst, daß es überhaupt entsteht!
Ansonsten muß ich passen, von Permakultur halte ich nichts, ich hab Landwirtschaft gelernt u. studiert und mir den "Erfinder" solcher Brachial-Methoden mal live angesehen und angehört, das ist meiner Meinung nach nichts weiter als naturwidrige Geschäftemacherei.
PS: ich hab seit 10 Jahren Schafe - die leben aber noch, und meine Obstbäume auch. Ganz einfach mit Draht.
Ich habe keine Ahnung und bin nicht vom Fach, aber die Kombination Schafe + Streuobst scheint ja gar nicht zu klappen. Mir täte es um die Schafe leid - und auch um die Bäume. Aber auch Kühe oder andere Viecher oder gar Ziegen dürften ähnliche Probleme haben bzw. verursachen: Ziegen fressen ja nun alles, was nicht gerade angenagelt ist, und die restlichen Viecher dürften sich genauso wahllos auf das Obst stürzen wie auch die Schafe. Hast du nicht noch andere Wiesen für die Schafe? Das, was du schilderst, klingt ja überhaupt nicht gesund, und sofern die Wiesen nicht tagtäglich abgesammelt und von Fallobst befreit werden, besteht ja weiterhin das Risiko des TdB (Tod durch Blähungen). Wie viel Erfahrung hast du denn in der Schafhaltung? Eventuell können dir andere Landwirte helfen. Oder vielleicht gibt es bei euch in der Ecke tatsächlich noch richtige Schäfer, die mit der Herde umherziehen. Das ist im Winter zwar keine Option, aber wäre für die Tiere besser, für die Bäume besser und auch für den Schäfer, denn so viele gibt es in diesem Beruf ja wohl nicht mehr. Viel Glück!
Die Schäfer in meiner Nachbarschaft haben das Fallobstproblem nicht, weil sie eine separate Lämmerweide haben und das Verbiß-Problem haben sie einfach nicht - Keine Ahnung, warum.
Das Fallobstproblem hab ich von Juli bis März. Das zum Thema Bewirtschaftungsplan. Ich möchte meine Frage hinsichtlich permakultureller Bewirtschaftung verstanden wissen. Vielleicht sollte sie eher so lauten: Welche Groß-Tierart gehört ursprünglich oder paßt natürlicherweise zu heimischen Obstbäumen? Ich verwende im übrigen keine Spritzmittel. Und insbesondere würde ich mich über ERFAHRUNGEN freuen...