Verbluten über PVK?
Hallihallo,
ich mache aktuell meinen Lehrgang zum Sanitätshelfer und heute haben wir die Assistenz beim legen von iV-Zugängen behandelt. Weil beim rausziehen der Kanüle (Bzw. Vorschieben des Katheters) ja Blut aus dem Katheter fließt, hat sich mir und meiner Sitznachbarin dann die Frage gestellt ob man theoretisch verbluten würde, wenn man einen peripheren Zugang (insb. einen Orangenen) unverschlossen ließe. Klar, das passiert in der Praxis nicht & ist einfach ein Hirngespinst, aber gerade bei einer Durchflussrate von 343 ml pro Minute (orangene Viggo) frage ich mich dann doch, ob im Klinikalltag wenn sich bspw im Schlaf beim Pat. ein Stopfen löst, die Gefahr nicht irgendwie irgendwo besteht.
Danke im Voraus für alle Antworten.
LG Simon
2 Antworten
Das kommt auf die Umstände an. Bei hohem Blutdruck und geringem Luftdruck (Tief) kann Blut austreten. Wieviel kommt auf den Einzelfall an...
Naja, rein theoretisch... aber ein paar Dinge sprechen dagegen. Zuerst einmal ist die Durchflussrate berechnet für wässrige Lösungen. Für dickflüssigere Substanzen wie Blut ist sie schon unter optimalen Bedingungen etwa um ein Drittel geringer. Desweiteren ist sie von Druck abhängig. Sieht man z.B. daran, dass eine fast leere Infusion weniger schnell tropft als eine volle. Im venösen System des Menschen herrscht wenig Druck und entsprechend ist die Durchflussrate noch niedriger. Insbesondere, wenn die Kanüle hoch gehalten wird, oberhalb des Herzniveaus, sinkt der Druck noch weiter. Und zu guter Letzt gibt es noch die Blutgerinnung. Eine venöse Kanüle, in der recht langsam Blut fließt, wird schnell durch Gerinnselbildung verstopfen.
Also: theoretisch ist es natürlich möglich, duch eine nicht berschlossene Venenverweilkanüle zu verbluten. Rein praktisch ist es äußerst unwahrscheinlich.