Wann nach Diazepam wieder Schmerzmittel (Morphin) nehmen?
Hab letztens Diazepam gegen einen bestimmten Angstzustand bekommen.
Nun nehme ich ab und zu bei bedarf Morphin wegen eines Bandscheibenvorfalls vor einiger Zeit.
Ist es nun in Ordnung 5 Tage nach 30mg Diazepam (3 Einzeldosen) Morphin zu nehmen oder gibt es da Probleme zwecks Atmung? Weil die Halbwertszeit von Diazepam ja ziemlich lang ist, aber laut Internet sollen die metaboliten nur maximal 80h sedieren.
1 Antwort
Diazepam ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der Benzodiazepine bei welchem alle benzodiazepin-typischen Eigenschaften medizinisch relevant ausgeprägt sind. Es wirkt also angstlösend, beruhigend, schlaffördernd, antiepileptisch und muskelrelaxierend. Benzodiazepine können einfach bei Bedarf eingenommen werden, wirken bereits nach ca. 20 Minuten und haben nahe zu keine Nebenwirkungen. Aufgrund ihres hohen Abhängigkeitspotenzials ist die Therapiedauer auf max. 4 Wochen beschränkt bzw. sollte das Medikament nur punktuell eingenommen werden.
Morphin ist ein Analgetika aus der Gruppe der Opioide. Eingesetzt wird es zur Behandlung starker bis sehr starker Schmerzen. Zudem hat es eine rauscherzeugende Wirkung was ein gewisses Missbrauchspotenzial mit sich bringt. Auch Morphin kann bei Bedarf eingenommen werden und wirkt je nach Applikationsform innert wenigen Minuten. Wie alle Opioide macht auch Morphin bei zu häufiger Anwendung schwer abhängig.
Beide Arzneimittel (Diazepam und Morphin) zu kombinieren kann fatal enden. Denn sowohl Benzodiazepine als auch Opioide wirken dämpfend auf das zentrale Nervensystem. Es droht eine potenziell lebensgefährliche Atemdepression.
Aber zu deiner konkreten Frage: Diazepam hat eine Halbwertszeit von bis zu 48 Stunden (was für ein Benzodiazepin enorm lange ist). Die Halbwertszeit beschreibt jener Zeitpunkt, bei welchem der Wirkstoff in der Blutbahn bis zur Hälfte abgebaut wurde. Bis ein Wirkstoff in der Blutbahn gänzlich eliminiert wird rechnet man in der Medizin grob 5x die Halbwertszeit. Ergibt also bei Diazepam einen Maximalwert von 240 Stunden. Plus die 2 Stunden bis zur max. Plasmakonzentration nach der Einnahme ergibt total 242 Stunden oder anders formuliert etwa 10 Tage.