Warum verdient man als Radiologe so unglaublich viel?
Was ist an der Arbeit eines Radiologen so anspruchsvoll dass er so viel Geld damit macht ?
7 Antworten
Ein Radiologe in der Klinik verdient genauso viel oder wenig wie jeder andere Assistenz- oder Oberarzt. Ein Radiologe in der Praxis verdient relativ viel mehr als ein anderer niedergelassener Arzt. Aber er hat auch sehr hohe Investitionskosten ( mehrere Millionen für die Geräte ), höhere Personalkosten ( Med.techn.Assistenten verdienen mehr als Arzthelferinnen/MFA ) und die Praxen müssen auch größer sein. Das heisst, er geht auch ein großes finanzielles Risiko ein. Die Untersuchungen werden sehr gut bezahlt, das liegt aber auch den Kosten. Trotzdem verdienen niedergelassene Radiologen im Schnitt mehr als andere Fachärzte.... das liegt weder an der Verantwortung, noch an einem längeren Studium o.ä.
Ein Krankenhausradiologe verdient lange nicht so viel wie ein niedergelassener Radiologe. Woran das liegt? Ganz einfach. Ein Radiologe hat eine Mehrzahl an Fachpersonal die alleine schon ein höheres Jahresgehalt bekommen als eine "einfache Arzthelferin" bei einem Internisten. Geräte die ein Vermögen kosten, die gewartet werden müssen. Solche Wartungsverträge können bis zu 200.000 € pro Jahr liegen. Häufig müssen die Praxisräume der umgebaut werden, aufgrund der gesetzlichen Röntgenverordnung. Also, nach Abzüge aller laufenden Praxiskosten bleibt dann nicht mehr so viel übrig. Zwar gibt es keine armen Radiologen und unterm Strich bleibt auch mehr übrig als bei einem Internisten, aber die "gigantische" Summe, die Du Dir vorstellst ist es nicht.
und eben die Diagnosestellung aufgrund der Aufnahmen setzt ein umfängliches medizinisches Wissen in absoluten allen medizinischen Fachbereichen voraus. Der Radiologe muss den kaum sichtbaren Bruch genauso erkennen wie den kleinen Schatten auf der Lunge finden und richtig deuten. Die Tragweite einer falschen Diagnose muss ich wohl nicht schildern, die kann sich jeder ausmalen. Chirurgie und Orthopädie ist eher ein Handwerk, das sich erlernen lässt.
Ich teile Ihre Auffassung nicht, aber es ging ja wohl auch nur darum, Zuspruch für Ihre Meinung zu bekommen. Man könnte Sie vermutlich nicht davon abbringen, Ihre Haltung zu überdenken. Radiologen gehen ein ungleich größeres gesundheitliches Risiko durch die ständige Handhabung radiologischer Geräte ein. Sie bekommen eher Krebs. Doch das werden Sie natürlich auch abstreiten.
Und meinen Sie, das Befunden von Röntgen-, CT-, MRT- oder Ultraschallbildern ist kein "Handwerk", das man durch jahrelange Übung erlernt? Letztendlich braucht jeder klinisch tätige Mediziner Grundlagen, die im Studium vermittelt werden, die Arbeit am Patienten lernt man jedoch durch "learning by doing". Da unterscheidet sich der Radiologe wenig von Internisten, Chirurgen, Neurologen, Anästhesisten etc.
Auch die Verantwortung für den Patienten ist in allen Fächern der Akutmedizin hoch, da sticht die Radiologie nicht besonders hervor. Letztendlich ist das gute Gehalt der Radiologen also kein Ausgleich für ihre übermenschliche Arbeitsleistung, sondern Resultat der sehr ungleichen Vergütung verschiedener Leistungen (z.B. MRT- Untersuchung versus 20- minütiges Beratungsgespräch beim Hausarzt).
Ich würde andere Ärztegattungen höher ansetzten, als einen Radiologen. Ein Chirurg, oder Pathologe zum Beispiel. Ein Radiologe ohne Gerät wäre unbrauchbar. Ein Chirurg hingegen kann improvisieren, bzw. ohne technische Hilfsmittel arbeiten.
Es geht aber auch anders. Wie Optiker, die verdienen auch verhältnismäßig viel Geld.
Pathologen verdienen eine Schweinegeld. Aber wenn der Pathologe eine falsche Diagnose stellt, kann auch schon mal unnötigerweise ein Bein abgesäbelt werden. Die Verantwortung, die er hat, ist riesig: Patient (Frau mit V.a. Gebärmutterkrebs) liegt im OP auf dem Tisch, Chirurg wartet auf die Diagnose des Schnellschnitts. Der Pathologe muss nun entscheiden: Ist das Gewebe so bösartig, dass die Frau ihre Gebärmutter verlieren wird? Oder kann man den Tumor rausschneiden, so dass die Frau noch Kinder kriegen kann? Wenn das schlecht bezahlt wäre, dann würde es keiner mehr machen wollen.
Die Ausrüstung ist teuer, Radiologen gibts nicht wie Sand am Meer und es ist mit das modernste Verfahren(MRT)