Was haltet ihr von Fat acceptance?
Das ist so ne neue Bewegung
46 Stimmen
15 Antworten
Finde hier muss differenziert werden.
Wenn es darum geht diese Personen schlichtweg nicht zu mobben ist es völlig legitim.
Wenn es aber darum geht dass diese Personen gefährliche Behauptung wie ihr "Healthy at every size" in die Welt setzen dürfen hört für mich die Toleranz auf.
Insgesamt stehe ich dem Ganzen daher kritisch gegenüber.
Überhaupt nichts, wie von allem, was heutzutage so als "Bewegung" firmiert.
Starkes Übergewicht (Adipositas) ist u.a. ein Risikofaktor für:
- Diabetes mellitus Typ 2
- Fettstoffwechselerkrankungen (z.B. Hypertriglyzeridämie, Hypercholesterinämie)
- Fettleber und Refluxkrankheit ( Sodbrennen), Erkrankungen der Gallenblase
- Arteriosklerose, in weiterer Folge Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Herzinfarkt
- Bluthochdruck Bluthochdruck
- Schlaf-Apnoe-Syndrom
- Gichtund Gallensteine
- Gelenkserkrankungen (z.B. Coxarthrose, Gonarthrose)
- Asthma
- Hormonelle Störungen (bei Frauen: z.B. polycystisches Ovarsyndrom, Komplikationen während der Schwangerschaft; bei Männern: z.B. Einschränkung der Fruchtbarkeit)
Übergewicht gilt auch als Risikofaktor für die Entstehung einiger Krebserkrankungen. Hierzu zählen u.a. Brust-, Dickdarm-, Gebärmutter- und Nierenkrebs.
Fett acceptance? Nein danke! Niemand sollte das für sich selbst akzeptieren.
Übergewicht ist ab einem gewissen Maß ungesund. Wohl niemand sagt etwas über ein zwei Kilo zuviel. Aber wenn der BMI auf Adipositas II oder höher steigt, erhöht sich die Gefahr von langfristigen Gesundheitsschäden.
Genauso bescheiden finde ich es aber auch, dass bspw Krankenkassen für Operationen gegen das Lipödem immer noch nicht bezahlen.
Ich habe viele Jahre des Übergewichts hinter mir und kann daher wirklich aus der Realität sprechen. Und nicht aus der teils dummen theoretischen Psychologie.
Mittlerweile habe ich die Gewichtsprobleme besiegt.
Die meisten Dicken leiden hochgradig unter ihrem Gewicht. Sie sind verzweifelt und depressiv deswegen. Sie schämen und verstecken sich. Sie schauen nicht mehr in den Spiegel. Sie haben schon 100 Maßnahmen ausprobiert, aber immer wieder scheitern sie. Ihr ganzes Leben hat eine Abwärts-Spirale, beruflich und privat. Sie bekommen immer mehr Körperprobleme, was sie weiter runterzieht.
Es ist eine überleichtsinnige Scheinlösung, nun einfach den Dickzustand als Normalzustand zu erklären um dadurch alle Probleme loszuwerden.
Selbstverständlich ist es nicht richtig, wenn Leute, die sich als Sportskanonen, Rennpferde, Fitness-Studiofans gebärden, die Dicken aggressiv angehen im Sinne von "du faule Sau brauchst doch nur..."
Ich selbst wäre in meinen Übergewichtszeiten geradezu explodiert, wenn mich an der Ladenkasse jemand von hinten angequatscht hätte: "Hören Sie mal, sie sind zu dick. Sie sollten täglich..."
Dickheitskritik steht eigentlich nur Ärzten und Verwandten, guten Freunden zu.
Die meisten "Wohlmeiner" sind aber nicht in der Lage, wirklich hilfreichen Rat zu bringen. Das ewig hochgepriesene Kalorienzählen bringt selten Hilfe.
Es gibt sehr wohl nachhaltige Wege zum Normalgewicht, aber die können nur wenige Leute weisen.
Ich finde es wichtig, dass Menschen mit Übergewicht nicht diskriminiert werden und als Dritter hat man auch nicht das Recht den Körper eines anderen zu kommentieren. Ich finde es aber ganz schlecht, wenn Übergewichtige sich einreden, ihr Gewicht sei nicht schädlich für ihre Gesundheit.
"...und als Dritter hat man auch nicht das Recht den Körper eines anderen zu kommentieren. Ich kommentiere aber trotzdem."
Übergewicht ist nicht inhärent schädlich (und ich würde auch diesen lesenswerten Artikel empfehlen: https://highline.huffingtonpost.com/articles/en/everything-you-know-about-obesity-is-wrong/)