Was bedeuten bitte die Adjektive "palliativ" und " terminal" im Zusammenhang mit medizinischen und/oder pflegerischen Maßnahmen?

5 Antworten

Hallo, ich möchte es mal versuchen mit einer Antwort. Es gibt in der Krankenpflege einmal die Heilende Pflege also ein Kranker wird gepflegt bis es ihm besser geht. Palliativpflege bedeutet helfende und unterrstützende  Pflege. Im Idealfall, bedeutet Palliativpflege für den Menschen  da zu sein, Medikamente so gut einzusetzen und zu dosieren das ein Patient auch im Finalen Stadium so Schmerz und Angstfrei wie möglich sein kann, ohne dabei so stark sediert zu werden das er von seinem Leben, das ja noch da ist abgeschnitten wird.

Ich habe sehr lange in der Palliativpflege gearbeitet und weiß aus dieser Zeit das es in den meisten Fällen wirklich umsetzbar ist. Wenn ich auf rein Onkologischen Stationen gearbeitet habe, wo der Paliativgedanke noch keinen Einzug gehalten hat, da lagen die Finalpatienten in der Tat meist entweder vor Schmerzen weinend und schreiend rum oder sie wurden medikamentös abgeschossen. Was ich dabei aber sehr oft sehen musste, war das diese abgeschossenen Patienten noch immer die typischen Gesichtszüge eines Menschen mit Schmerzen zeigten aber der Körper so sehr sediert war das sprechen, sich bemerkbar machen nicht mehr drin war,

das und ich spreche jetzt aus eigener Erfahrung ist wohl die aller schlimmste Art von allein sein die es gibt. Vor schmerzen vergehen aber vom Morphin so gedämpft, das ich nicht mehr in der lage war mich bemerkbar zu machen.

Zum Glück, für jeden Menschen kan ich sagen das es sich schon ein genzes Stück gebessert hat, Ärzte und Helfen haben inzwischen eine echt gute Chance eine Weiterbildung zu bekommen wo sie auf genau diese Situation Hingewiesen werden, sie werden darauf Trainiert die leisen Anzeichen starker Schmerzen auch in den Patientenm zu erkennen die den Eindruck machen so friedlich dahin zu dämmern.

Ich bin noch heute immer wieder begeistert wenn mir Pflegerinnen und Pfleger davon erzählen wie sie ausgebildet wurden und was sie alles an Wissen und auch an Hilfe zur Selbsthilfe mit auf den Weg bekommen.noch vor 19 Jahren wurde von guter Sterbebegleitung gesprochen wenn die Pfleger nicht mehr nur 3 mal zum Patienten gehen, sondern 5 oder 6 mal pro schicht das Zimmer betreten um zu sehen ob er noch schnauft, doch das ist bei weitem noch keine Sterbebegleitung!

Da hat sich bist heute doch schon so viel getan, das ich es beinahe einen Quantensprung der Sterbebegleitung nennen möchte.

Ich kann nur sagen, ein guter Sterbebegleiter weis um die Zeiten, wann sprechen und wann Zeit zu schweigen ist. Wer wenig spricht sieht und hört mehr und das ist das ganze Geheimniss einer guten Begleitung, um diese Zeiten zu wissen u nd sie zu erkennen.

Passt alle gut auf euch auf

Palliativ bedeutet, einem schwerstkranken Menschen den letzten Lebensabschnitt so angenehm wie möglich zu machen. Darunter wird in erster Linie die Schmerzbehandlung verstanden, z.B. starke Morphingaben bei Krebskranken.

Terminal bedeutet, einem im Sterben liegenden Menschen stark zu sedieren, damit das Bewußtsein komplett ausgeschaltet wird. Wird gemacht, um Schmerzen und Ängste auszuschalten.

hexenbaby74  02.12.2012, 21:43

starke Morphingaben machen auch nichts anderes...im grunde genommen ist beides das gleiche...Palliativ ist genau so zeitlich begrenzt..(Terminal :Auf zeit) ich habe meine ma durch krebs am 04.09 12 verlohren und unter der starken Morphingabe war sie auch meist nicht mehr ansprechbar und wenn doch hat sie nur wirres zeug erzählt..am ende hat sie doch schmerzen gehabt ..

michi57319  02.12.2012, 22:34
@hexenbaby74

Das tut mir sehr leid, zu lesen hexenbaby :-(

Es gibt leider noch zu viele Ärzte, die nicht ausreichend Schmerzmittel geben, obwohl sie genau wissen, daß sie im entscheidenden Moment absolut straffrei bleiben :-(

hexenbaby74  03.12.2012, 11:57
@michi57319

sie war aus dem Krankenhaus für nur einen tag ins Hospiz gekommen.(im Krankenhaus konnte man sie nicht mehr behalten).sie wollten noch die Dauerpumpe anschließen ..aber die kam leider zu spät an..das Problem war das sie unter Morphin alleine aufgestanden ist und sich alle damit alle Zugänge rausgerissen hat.(Port Katheter Nasensonde..)weil sie gedacht hat ich bin da und bringe sie zum Klo..sie hatte Darmkrebs(künstlicher Ausgang)aber es war keiner da..die frau im Nachbarzimmer hat einen knall gehört und die Schwestern gerufen...ihren Wunsch das sie keine Schmerzen hat..konnte nicht erfüllt werden..ich gebe den Ärzten nicht die Schuld daran..

annakruchen  09.01.2015, 16:50
@michi57319

leider fühlt kein mediziner mt, wie der kranke leidet und nimmt den wunsch nicht wahr, wann der mensch es nicht mehr aushält. der schmerz ist nicht messbar und nicht nachvollziehbar, was ist leben im dauerschmerz. ich kann organ. noch 30 jahre leben. aber wie. ich will es so nicht, aber keiner hört zu und überweist mich an kollegen oder kliniken. dadurch wird mein leben immer unwürdiger. aber alles nur gerede, keiner will ein bischen verantwortung.

terminal würde ich mit "sterbend" übersetzen, palliativ hingegen mit "lebensqualitätssteigernd bei einer Diagnose, die (wahrscheinlich) zum Tod führen wird" - also die verbleibende Zeit so gestalten, dass der Patient sie als lebenswert empfindet!

Palliativmedizin ist nach den Definitionen der Weltgesundheitsorganisation und der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin „die aktive, ganzheitliche Behandlung von Patienten mit einer progredienten (voranschreitenden), weit fortgeschrittenen Erkrankung und einer begrenzten Lebenserwartung zu der Zeit, in der die Erkrankung nicht mehr auf eine kurative Behandlung anspricht und die Beherrschung von Schmerzen, anderen Krankheitsbeschwerden, psychologischen, sozialen und spirituellen Problemen höchste Priorität besitzt“.[1] Sie geht über eine rein palliative Therapie beziehungsweise Palliation hinaus, denn nicht die Verlängerung der Überlebenszeit um jeden Preis, sondern die Lebensqualität, also die Wünsche, Ziele und das Befinden des Patienten stehen im Vordergrund der Behandlung. Somit ist die Palliativmedizin ein Teilbereich des Gesamtkonzeptes Palliative Care.t

Grundsätzlich erhalten Todkranke bzw. Sterbende die Behandlung, die sie in ihrer Patientenverfügung gewünscht haben.

Ich tendiere zu der folgenden Unterscheidung:

Eine palliative Behandlung erhalten nur Todkranke. Man versucht nicht mehr zu heilen, sondern einem Todkranken den letzten Lebensabschnitt so schön wie möglich machen. Er bekommt also medizinisch nur noch Schmerzmittel. Das Bewusstsein wird aber damit nicht ausgeschaltet; er soll möglichst klar im Kopf sein und mit seiner Umgebung kommunizieren können. Ausserdem erfüllt man ihm jeden Wunsch. So bekommt er zu jeder Zeit zu essen und zu trinken, was er gerne möchte. Er erhält natürlich auch Alkohol und Zigaretten; die Verträglichkeit spielt keine Rolle mehr. Er soll also noch möglichst lebenswert leben. Eine palliative Behandlung kann sich über Wochen hinziehen.

Terminale Massnahmen werden bei Sterbenden ergriffen. Sie werden also erst eingeleitet, wenn der Todkranke erkennbar in der letzten Phase des Sterbens angekommen ist. Der Arzt muss im Sinne des Sterbenden entscheiden, ob er allfällige Todesängste mit einem Medikament lindern soll. Manchmal wird dabei das Bewusstsein mit einem Schlafmittel ganz ausgeschaltet. Der Sterbende soll also friedlich und angstfrei sterben können. Terminale Massnahmen können sich über Tage hinziehen.

Grammatikus  25.12.2015, 06:37

Eine Rückmeldung wäre nett.