Sterben im krankenwagen?

9 Antworten

Erstens reden wir hier von Rettungswagen. Ein Krankenwagen bringt die Oma zum Arzt und zurück zB.

Zweitens ist das nur eine Formalie. Einmal darf nur der Arzt den Tod feststellen. Der ist als Notarzt zwar dabei, ist aber seine Entscheidung. Ein Rettungswagen ist außerdem ausschließlich für den Transport von Kranken und Verletzten da. Nicht von Toten. Dafür gibt es Leichenwagen. In die muss dann umgeladen werden. Egal wo.

Weiterhin muss man sagen, es gibt Situationen, in denen der Rettungsdienst nix mehr machen kann. Im Sinne der Menschenwürde ist es angebracht, für Patienten und Angehörige diese Sachen pietätvoll zu behandeln. Ein Umladen auf offener Straße gehört mit Sicherheit nicht dazu.

An sich gibt es schon die "Regel", dass im Rettungswagen nicht gestorben wird, das ist aber keine Geld frage. Das Hauptproblem ist, dass du in dem Moment wo der Patient für Tod erklärt wird, keine Befugnis mehr zum Transport hast. Das heißt, du musst auf einen Bestatter warten, der dir den Leichnam abnimmt und bis der Eintrifft, ist das Rettungsmittel dann gebunden.

Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass es da wieder so ein kleinliches Gesetzt gibt.

Irgendwo in einem Artikel las ich mal oder sah es in einer Doku, dass auch das Krankenhaus kein Geld für das Bett/Zimmer bekommt, wenn der Patient vor 0.00 Uhr stirbt.

Also, ein Unfallopfer wird um 20.35 Uhr eingeliefert und verstirbt um 21.58 Uhr. Dann darf das Krankenhaus der Krankenkasse das Bett für diese Zeit nicht berechnen. Wäre er nach 0.00 Uhr gestorben, dürften sie einen ganzen Tag abrechnen.

Möchte nicht wissen, wieviele Patienten schon um 23.55 Uhr verstorben sind und der Arzt sich "ausversehen" verschrieben hat und 0.07 Uhr eintrug. Vielleicht auch auf Anweisung der Abteilung "Kostenkalkulation". Natürlich nicht schriftlich, sondern mündlich in der Art: "Meine Damen und Herren Ärzte, sie alle verdienen hier ein sehr gutes Geld und haben doch bestimmt Interesse daran dieses auch HIER NOCH IN ZUKUNFT zu verdienen. Von daher haben wir verständnis dafür, wenn sie sich in den Nachtstunden aufgrund großer Übermüdung auch mal um einige Minuten vertun und nicht soooo genau auf die Uhr sehen! Wir verstehen uns doch, oder?"

Das hat nichts mit den Kosten zu tun. In einem Krankenwagen sind soweit ich weiß nicht die nötigen Instrumente vorhanden um einen Gehirntod feststellen zu können.

Das bedeutet dass die Sanitäter versuchen die Patienten die ganze Fahrt über zu reanimieren, bzw. am Leben zu erhalten. Erst ab Verwesungen dritten Grades und/oder wenn die Patienten keinen Kopf mehr haben, darf jemand anderes als ein Arzt den Tod feststellen. Zumindest war das vor ein paar Jahren noch so.

Ich bin im RD in Österreich.

Als Sanitäter dürfen wir den vorläufigen Tod unter speziellen Voraussetzungen feststellen.

Und der Rest wurde schon von anderen beantwortet