Was soll ich tuen wenn der Arzt meine Narben sieht?!
Hey (: also ich muss bald wieder zum Arzt. Ich habe mich vor ca. einem Jahr stark geritzt (am kompletten rechten arm bis zum Ellenbogen). Ich habe Angst das der Arzt mich darauf anspricht. Als in der Schule mal der Schularzt da war, hat dieser mich auch darauf angesprochen. Meine Mutter wusste nicht das ich mcih ritze, aber dann rief die Ärztin an und sagte ihr es. Was könnte mein Hausarzt machen wenn er diese Narben sieht?
7 Antworten
Übrigens: ich finde es nicht korrekt, wie die Schulärztin damals reagiert hat. Auch sie wäre unter der Schweigepflicht gestanden. Hätte mich wunder genommen, was genau sie sich mit dem Anruf bei deiner Mutter eigentlich erhofft hat - abgesehen vom Vertrauensbruch gegenüber dir.
Was soll er machen – als Mediziner kann er das ungefähre Alter von Narben schätzen. Falls er Dich darauf anspricht, und, nunja, Du keine frischen am Leib hast, kannst du einfach sagen: "War ne Mist-Zeit, hab Mist gebaut, bin ich jetzt aber auch durch damit." – Fertig. Sofern er nicht gezwungen ist, von einer akuten Selbstgefährdung Deinerseits auszugehen, kann er keine Zwangsmaßnahmen ergreifen, sondern bestenfalls noch Dir ins Gewissen reden wollen (was sie Clischee-Weise bei Rauchern auch gerne machen, also...Keine Angst, der wird schon nicht beißen.
LG,
Nemo
Man weiß ja gar nicht ob du es immer noch tust, aber ich glaube mal nicht. :)
Und dann kannst du es deinem Arzt auch erzählen, dass du damals eben Probleme hattest, es deine Eltern auch erfahren haben und du mit ihnen auch schon darüber geredet hast und mittlerweile auch alles wieder ok ist... auch wenn es vielleicht eine Lüge ist, aber dann solltest du nach jemanden suchen, der dir besser zuhören und helfen kann als wir. :)
Dein Arzt wird ja auch sehen, dass diese Narben älter sind und erkennen, dassda keine frischen Narben mehr sind.
Mach ihm auch klar, dass du nicht wieder mit den ganzen Sachen konfrontiert werden möchtest, wenn alles schon wieder vorbei ist. Denn das ist sicherlich sehr nervig.
Mit 15 kannst Du den Arzt unter Schweigepflicht gegenüber den Eltern setzen. Du musst es ihm aber sagen. Er darf dagegen nur bei Lebensgefahr oder anderen schwerwiegenden Dingen verstoßen.
Also wenn man sich selbst Schmerzen und Wunden zufügt, ist das sehr ernst zu nehmen und ist KEINE Lapalie.
Da braucht man psychische Hilfe und sollte nicht lügen oder es verstecken, denn wenn es nicht aufgearbeitet oder behandelt wird, kann es noch viel schlimmer werden. Dann ist man Suizid gefährdet.
Verstecke nicht dein Problem, sondern kämpfe um deine Gesundheit und um DICH SELBST, - es ist dein Leben.
Vor was hast du Angst? Besiege sie, es geht schließlich um dich.
Ach ach. Wenn alles bloss so einfach wäre, nicht wahr?
Weisst du, was zu 90% der Fälle passiert, wenn Leute selbstverletzendes Verhalten sehen - also wenn man sich Hilfe holt?
- Sie machen Symptonbekämpfung: "Versprich mir, dass du das nie mehr tust!"
- Sie psychiatrisieren dich: "Das ist Borderline, du musst unbedingt in die Psychiatrie!"
Ja, ich wäre auch gern wieder so jung und naiv und würde mich voller Zuversicht dem Nächstbesten in die Arme schmeissen. Blind darauf vertrauen, dass sie mich ernst nehmen, und nicht bloss die Symptome verschwinden lassen wollen. Leider ist das Leben einiges gemeiner (und die Leute - besonders Ärzte - einiges oberflächlicher).