Welche Einschränkungen bringt es künstliches Hüftgelenk mit sich?
Ich sag mal so, ein Hüftkranker hat ja perse mit Einschränkungen zu leben, deshalb entscheidet man sich ja erst zu einer Hüft Imlantation, weil man sich dadurch weniger Schmerzen und eine Besserung der Lebensqualität erhofft und hat man sich erstmal entschieden dazu, muss man sicher auf vieles achten, wie man mit dem neuen Gelenk schonend umzugehen hat. Zum Beispiel habe ich ja mal gelesen, das es durchaus vorkommen kann, das diese Gelenke auch gerne mal aus der Pfanne springen, was dann äußerst schmerzhaft wird, auch wenn das jetzt sicher nicht all zu oft passiert. Oder wie sieht es mit Fahrradfahren aus, Treppe steigen, joggen, Gymnastik...? Gehen diese Sachen oder muss man auch da sich Acht nehmen? Oder wie ist es mit dem schlafen, muss man darauf achten, nicht auf dem künstl. Gelenk zu liegen oder braucht man ein höheres Bett, um besser rauszukommen, da man vielleicht sonst das Gelenk auskugeln könnte? Wisst ihr etwas darüber, habt ihr vielleicht selbst künstl. Gelenke, dann würde ich mich freuen eure Erfahrungen zu hören.
9 Antworten
Richtige Einschränkungen hast du nur am Anfang bis alles komplett verheilt ist, die Muskeln sich von der OP "erholt" haben und wieder kräftiger sind. Wenn alles OK ist, kannst du fast alles wieder machen. Sehr gut ist Fahrradfahren und Schwimmen (gelenkschonend). Bisschen aufpassen muss man bei Sportarten, die die Gelenke stark beanspruchen.
Die Gefahr, dass die Hüfte rausspringt ist anfangs sehr hoch, deswegen keine Drehbewegungen, keine Innenrotation der Hüfte, nicht über 90 Grad beugen (erhöht sitzen, Keilkissen) und Beine nicht übereinanderschlagen. Seitenlage mit einem Kissen zwischen den Knien sind OK.
Nach ca. 6 Wochen kann man i.d.R. dann so langsam die Belastung steigern (nicht die Belastung des Beines beim Laufen, je nach OP kann man das Bein gleich nach OP voll belasten), z. B. das Kissen in Seitenlage abtrainieren.
Du hast Anspruch auf eine Rehamaßnahme. In der Reha wird alles beigebracht und du wirst fit für den Alltag. Wenn alles ok ist nach ca. 2 Monaten kannst du wieder auf der Seite oder Bauch schlafen. Bewegungsabläufe ändern sich eigentlich nicht. Selbst ein paar Tagen nach Op können die meisten schon ohne Begleitung an Krücken laufen. Es ist zwar ne große Op, aber danach wirst du dich wundern, wie schnell es vorwärts geht. Es sei denn, es gibt irgendwelche Komplikationen, sind aber relativ selten.
Nur hab ich leider reichlich "Bammel" davor, der mich bis dato von der OP abhält, denn wie Du sagst, ist die OP ziemlicher Eingriff, Knochen abgesägt, Implantat in den Knochen gehämmert usw...
Davon bekommst du nichts mit, du schläfst 😀.
es ist aber trotzdem ein Routineeingriff und es geht nur sehr selten was schief. Ich kenne kaum jemand, der es bereut hat und ich arbeite schon über 20 Jahre als Pfleger in der Orthopädie.
Ne Dame aus dem Altenheim hat eine künstliche bekommen die kam von der Klinik und der Reha wieder zurück und konnte wie ein junges Reh laufen, gab auch das krasse Gegenteil und der Herr der auch eine hatte, hatte natürlich alle nase lang was zu nörgeln und hat versucht das Personal auf Trab zu halten, nach einem Gespräch mit den Kindern hat er sich natürlich eingekriegt, liegt auch an einem selbst nicht nur an der Prothese
Hey Hey
Mein Vater hat vor Kurzem eine künstliche Hüfte bekommen.
Ich weiß nur so viel:
gerade am Anfang ist es leicht möglich, dass das Hüftgelenk auskugelt wenn man es über 90 Grad beugt. Deswegen ist das Sitzen am Anfang riskanter und man sollte ein Winkelkissen benutzen.
Mein Vater konnte schon am selben Tag wieder nach Hause und die Reha wurde ambulant durchgeführt.
Nach 2 Wochen keine Krücken mehr.
Nach der Heilungsphase kann es weitesgehend normal belastet werden.
Das einzige langfristige Problem von dem ich weiß, ist die Haltbarkeit. Normalerweise wird hier von etwa 20 Jahren gesprochen, da sich der Kunststoff zwischen Keramikpfanne und Titangelenk abnutzt. Danach kann es zu Reibung im Gelenk kommen und es muss erneut operiert werden.
Best wishes
Tipptiger
Das mit den 20 Jahren ist aber schon recht großzügig geschätzt, gibt Fälle, da musste bereits nach 10 Jahren ausgewechselt werden. Hängt wahrscheinlich von der individuellen Belastung des einzelnen Hüftpatienten ab, wer sich schont kann den Austausch sicher länger rauszögern, als einer der keine große Rücksicht nimmt. Sicher kein schönes Gefühl, wenn man ständig daran denken muss, das man die ganze Teit acht geben muss
Nein, nicht unbedingt. Es hat auch mit dem Material zu tun und dem Hersteller. Es gibt verschiedene Prothesen....mache sind gut und lange haltbar, andere weniger. Das kannst du im Vorfeld mit den Chirurgen schon besprechen. In der Reha wird dann auch noch darüber informiert.
Nur etwa 10% der Prothesen sind nach Ablauf von 20 Jahren ausgetauscht. Die übrigen 90% sind noch intakt.
Einschränkungen kann man haben, muß aber nicht. Es kommt immer ganz darauf an.....Heilungsprozeß, wie alles operiert wurde, wie der Patient mitmacht ( in der Reha z.B.) usw.
So pauschal kann man das nicht beantworten.
Die meisten Operationen einer Hüftgelenksprothese verlaufen aber problemlos und auch Einschränkungen gibt es so und so. Man muß es selbst herausfinden wie fit man danach ist und ob man bestimmte Hilfsmittel, wie ein erhöhtes Bett usw. braucht. Auskugeln, das glaube ich weniger, das ist ja wie ein eigenes Gelenk.
Wie gesagt: es kommt immer darauf an. Einer kann alles wieder, auch Sport, ein anderer nicht so.
Ich habe keine Hüftgelenksprothese, aber seit 2012 ein KnieTEP. Ich kann alles damit machen, Fahrrd fahren, Treppen steigen, usw., alles, nur nicht auf das Knie hinknieen. Hatte auch keine Probleme auf der Seite zu schlafen oder auf dem Bein zu liegen. Nur die ersten Wochen etwas.
Andere Menschen in der Reha damals hatten Probleme und konnten nicht mal richtig laufen.
Hast sicher Kniearthrose gehabt oder? Ist sicher auch sehr schmerzlich, kenne es ja von meinen Schmerzen, ziemlich brutal, dann die Schrzspitzen dazu ho hoo...sitzt die noch richtig fest oder merkt man nach so langer Zeit schon irgendwie das da was locker wird? Stell ich mir ja grauslig vor, wenn plötzlich das "eigene" Gelenk locker wird, das hat der Schöpfer schließlich so nicht vorgesehen, das muss ja echt unangenehm sein so vom Kopf her ^^
Nein, nichts locker....alles bestens.
Nach kompletter Heilungsphase und Rehabilitation gibt es mit den meisten künstlichen Hüftgelenken keine Einschränkungen. Es sind grundsätzlich alle Belastungen möglich.
Man sollte jedoch Sportarten mit hoher Sturzgefahr vermeiden. Ein Bruch des Oberschenkels mit implantierter Prothese ist äußerst schwierig zu behandeln.
Auch von Sportarten mit schnellen Richtungswechseln wird eher abgeraten, weil die Ausrenkungsgefahr höher ist als bei einem natürlichen Gelenk.
Welche Behandlung würde ein Bruch des Oberschenkels mit impl. Prothese denn erforderlich machen? Könnte es auf eine Amputation des Beines hinauslaufen oder bestehen Chancen es behalten zu können?
Nein, das ist Unsinn. Es wird nicht gleich amputiert bei Oberschenkelfraktur mit einem künstlichen Gelenk der Hüfte. Natürlich kann es dazu kommen, daß die Fraktur nicht richtig verheilt ( kann bei jeder Fraktur passieren) oder daß es zu Einschränkungen in der Bewegung kommt. Aber amputiert wird nur, egal welches Gliedmaß, wenn es medizinisch nicht anders geht. Und das ist in den seltensten Fällen bei Trümmerfrakturen oder sowas.
Das Problem ist, dass die Prothese ja im Oberschenkelschaft verankert wird. Das siehst du ja auf Röntgenbildern sehr eindrücklich.
Wenn der Schaft nun bricht, muss man den Knochen so flicken, dass eine Prothese anschließend darin wieder sicher hält. Die Prothese hat ja eine riesige Last zu tragen und einen sehr langen Hebel in dem Knochen.
Man kann eine solche periprothetische Fraktur natürlich behandeln, das ist aber eine komplizierte und vor allem langwierige Angelegenheit.
Der Knochen wird mit Bändern und bestimmten Schrauben, sowie Drähten fixiert.
Und es dauert, bis das Bein wieder belastbar ist.
Also lässt sich "immer was machen" und man muss nicht grade Angst haben, das das Bein irgendwann mal ab muss, weil nichts mehr hält, keine Prothese weil sie keinen Halt mehr findet ? Das ist auch so ne Urangst von mir bei dem Thema
Das habe ich noch nie erlebt.
Genau diese Sachen, ist dich sicher eine extreme Umstellung, das muss ja erstmal antrainiert werden, die neuen Bewegungsabläufe usw. wird einem das beigebracht nach der OP bzw. kriegt man das hin oder ist fällt einem so was schwer, wenn man nun nach 40 Jahren Lebenszeit plötzlich seine Bewegungsabläufe einem Kunstgelenk anpassen muss? Und wie ist es mit dem Schlaf, kann man auch auf dem Gelenk liegen oder auf dem Bauch schlafen?