Wie ist es so, das Leben mit Antidepressiva?

8 Antworten

Ja es wird oft damit behandelt. Wenn ein Psychiater dir so etwas verschreibt. Antidepressiva haben einen sehr schlechten Ruf, da schon allein die Nebenwirkungen sehr beängstigend klingen. Aber die müssen nur da stehen, da die auch mal vorkamen. Aber eher selten da zählt auch die Länge der Einnahme und die Menge. Besser ist es aber, wenn du dich selbst erkundigst. Geh da auch zu einen Psychiater, der wird dir dann auch sagen, ob eine medikamentöse Behandlung von nöten ist.

Auf jeden Fall besser als das Leben mit Depression, oder zumindest ein wenig erträglicher.

Ja, bei vielen Patienten mit einer Depression helfen Antidepressiva (zum Beispiel Sertralin, oder andere) sehr gut. Das Leben damit (und mit einer guten Therapie) ist im besten Fall wieder so wie das Leben vor der Depression. Ob du Medikamente nehmen willst oder nicht, bleibt deine Entscheidung. Besprich das mit deinem Arzt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Wer sagt, dass AD "Teufelszeug" sind?

Von Schmerzmitteln kann man schneller abhängig werden als von dem, was du mit "Teufelszeug" meinst.

Warum bist du zum Arzt gegangen, wenn du sein Hilfsangebot nicht haben möchtest?

Wenn Sertralin so gräßlich ist, dann lass es in der Apotheke und werde allein wieder gesund.

Btw: Abgesehen von der Frage ist es vllt. generell eine Idee, einmal darüber nachzudenken, was man als Depressiver seiner Umwelt zumutet. Vllt. ist es manchmal an der Zeit, die Vorurteile über Medikamente oder Psychotherapie an die Seite zu schieben, etwas zu tun und sich und seiner Umgebung das Zusammenleben wieder angenehm zu machen.

FZ

Guteplage 
Beitragsersteller
 01.08.2018, 22:03

Also ich finde die Nebenwirkungen schon angsteinflössend. Und was genau mute ich denn meiner Umwelt zu? Du tust ja grade so, als müsste sich jeder Depressive sofort erhängen. Könntest ein bisschen freundlicher sein, solche Unverschämtheiten, wie du hier verzapfst, haben mich erst soweit getrieben, dass ich krank wurde.

verreisterNutzer  02.08.2018, 08:54
@Guteplage

Welche Nebenwirkungen hast du, wenn du die Tabletten nicht nimmst? Du wirst es auch nie erfahren, wenn du es nicht probierst, denn das, was im Beipackzettel steht, muss nicht zwangsläufig auftreten und wenn doch, dann verschwinden unerwünschte Wirkungen häufig nach einer gewissen Zeit wieder. Aber alles das wirst du nicht erfahren, wenn du nicht einmal ausprobierst, ob es dir hilft.

Krank geworden bist du nicht, weil dich jemand "krank gemacht" hat, sondern wegen deiner Art und Weise, mit den Menschen in der Umgebung umzugehen. Du allein entscheidest, wie du auf Kommunikation reagierst. Du kannst deine Mitmenschen nicht alle verändern. Wäre deine Umgebung daran "schuld", wären alle Menschen um sie herum depressiv. Niemand ist schuld an deiner Erkrankung. Jetzt ist es an dir, den Willen zum Gesundwerden zu haben und an deiner Genesung zu arbeiten. Du kannst lernen, mit deinen Mitmenschen anders umzugehen, anders zu reagieren und dein Leben so zu gestalten, dass es dir gut geht. Aber dazu gehört der Wille. Auch der Wille, ärztliche Hilfe anzunehmen.

Was du deiner Umwelt zumutest, wird dir später bewusst, wenn du wieder gesund bist und deine derzeitige Situation reflektierst. Übrigens habe ich das ganz allgemein formuliert. Das auf dich zu beziehen, war DEINE Interpretation.

Das, was du mit "Unverschämtheiten" bezeichnest, sind die unverschnörkelten Erfahrungswerte aus Jahrzehnten mit einem depressiven Familienmitglied und beruflicher Tätigkeit.

Wenn du ehrlich zu dir selbst bist wirst du merken, dass an meinen "Unverschämtheiten" eine Menge Wahres ist. Es liegt ausschließlich an dir, ob du gesund wirst oder nicht. Es ist DEINE Entscheidung.

Sumatraaa  05.12.2019, 15:22
@verreisterNutzer

Depressionen kann man sich nicht aussuchen, denn sonst gäbe es wenige leidende Menschen. Es ist nicht die Art, wie er seine Umgebung wahrnimmt, sondern die Art wie seine Umgebung auf seine Wahrnehmung reagiert. Menschen tun sich einander weh und nicht alle können damit so gut umgehen, wie du. Dein Beitrag ist schon 2 Jahre alt, aber das ist mir egal. Ich hielt es für angemessen, dich darüber zu informieren, dass immer zwei Personen daran schuld sind, was mit dem anderen geschieht.
Deine Unverschämtheiten haben nichts Wahres dran, weil du meinst, dass du ihn besser kennst, um die wirkliche Wahrheit zu erKENNEN, weshalb er seine Umwelt mit Ansprüchen belastet, die für dich vielleicht zu hoch gestellt sind. Selbstverständlich, du kannst dich nicht in ihn hinein versetzen.
gerngeschehen.

verreisterNutzer  05.12.2019, 20:41
@Sumatraaa

„Depressionen kann man sich nicht aussuchen, ... „ Das behaupte ich wo?

„Es ist nicht die Art, wie er seine Umgebung wahrnimmt...“ Das behaupte ich wo?

„Es ist nicht die Art, wie er seine Umgebung wahrnimmt, sondern die Art wie seine Umgebung auf seine Wahrnehmung reagiert.“

Wie soll die Umgebung auf etwas reagieren, was sie selbst weder weiß noch fühlt oder wahrnimmt? Reagiert deine Umwelt und schluckt eine Schmerztablette, wenn DU Kopfschmerzen wahrnimmst? Merkst du selbst, oder?

„Menschen tun sich einander weh und nicht alle können damit so gut umgehen, ...“ Richtig. Und genau das kann man lernen. Niemand kann andere Menschen ändern, sondern nur jeder Mensch sich selbst. Jeder kann einen gesunden Umgang mit Konflikten lernen. Jeder kann lernen, sich seine Freunde auszuwählen und sich ggf von „schädlichen“ Mitmenschen zu distanzieren. Bei manchen Menschen geschieht das nebenbei, andere nehmen dafür Hilfe in Anspruch und wieder andere machen ihre Umwelt für ihr Fehlentwicklung verantwortlich.

Was nicht hilft ist den Arzt um Hilfe zu bitten und diese Hilfestellung dann abzulehnen. Klare Entscheidung dagegen.

„Ich hielt es für angemessen, dich darüber zu informieren, dass immer zwei Personen daran schuld sind, was mit dem anderen geschieht.“ Wie jetzt? Ich dachte, „Depressionen kann man sich nicht aussuchen“? Jetzt sind plötzlich 2 Personen daran schuld...😳

„Deine Unverschämtheiten haben nichts Wahres dran, weil du meinst, dass du ihn besser kennst, um die wirkliche Wahrheit zu erKENNEN, weshalb er seine Umwelt mit Ansprüchen belastet, die für dich vielleicht zu hoch gestellt sind. Selbstverständlich, du kannst dich nicht in ihn hinein versetzen. 

gerngeschehen“ Was auch immer du mit diesem Geschwurbel sagen möchtest: Geht es dir jetzt besser?

FZ

verreisterNutzer  20.01.2021, 19:34

Unverantwortliche Antwort!

Eine Depression bekämpft man nicht nur mit Medikamenten. Ich für meinen Teil bin sogar gegen Antidepressiva, da das meiner Meinung nur die Symptome lindert, aber man gar nicht mehr merkt, ob es sich jetzt verbessert hat oder das nur dank den Tabletten ist. Und dann die Geschichte mit dem Absetzen und den Nebenwirkungen.. ich habe es nun bereits auch zum größten Teil ohne geschafft, der Rest klappt auch noch ohne :)

Falls aber deine Depression so schwerwiegend ist und dir Medikamente vom Therapeuten empfohlen werde, dann okay, würde ich mir das überlegen.

Viel wichtiger finde ich allerdings eine Therapie zu machen, als nur i-was einzunehmen :)

Taddhaeus  01.08.2018, 21:31
aber man gar nicht mehr merkt, ob es sich jetzt verbessert hat oder das nur dank den Tabletten ist.

Würdest du - nur als Beispiel - auch keinen Blutdrucksenker nehmen, weil du damit nicht siehst, ob der Blutdruck von selbst runtergegangen ist oder nur wegen dem Medikament? Oder kein Schmerzmittel? Seltsame Begründung, nicht?

TheTrueSherlock  01.08.2018, 22:13
@Taddhaeus

Wenn man es von dem Aspekt sieht, dass Antidepressiva den Geist vernebeln (was ich der Meinung bin), dann ist es weniger seltsam.
Bei rein körperlichen Problemen sehe ich das weniger eng, obwohl ich auch dort versuche so wenig wie möglich einzunehmen.
Aber wenn du an der Psyche rumpfuscht und dann denkst du dir "hm, ich habe weniger Angst, jetzt mach ich dies und das" und du plötzlich eine Panikattacke bekommst, weil du dich überschätzt hast oder es deine Probleme nicht mehr gut einordnen konntest, dann sehe ich das kritisch. Oder man will es absetzen, weil man denkt es klappt ja alles ganz gut und dann wird einem der Boden unter den Füßen weggezogen.

verreisterNutzer  02.08.2018, 09:09
@TheTrueSherlock

"...wenn du an der Psyche rumpfuscht..." An einer verpfuschten Psyche herumpfuschen? Medikamentöse Therapie ist "Pfusch"?

Stell dir vor, jemand macht solchen Pfusch wirklich und nimmt ein Medikament, dass soziale Ängste löst- und ist zum ersten Mal in seinem Leben in der Lage, eine Prüfung zu bestehen, ohne dabei zigmal umzukippen....

Oder derjenige schafft es tatsächlich mit med. Hilfe, einen Vortrag vor einer Handvoll Menschen zu halten....

Er schafft es zum ersten Mal ohne Black out und Zusammenbruch auf einer Bühne zu stehen und zu singen...

Er tut es immer und immer wieder und erlebt die Sicherheit, dass nichts passiert. Keine Peinlichkeiten, kein Dilemma... Er bekommt Vertrauen zu sich und seinen Fähigkeiten. Und nach einigen Jahren braucht er die medikamentöse Stütze nicht mehr.

Was für ein genialer Pfusch, nicht wahr? Ich bin mir ziemlich sicher dass dieser Mensch sehr dankbar für das ist, was du mit "Pfusch" meinst.

Übrigens existiert dieser Mensch tatsächlich. Er ist Dank der Behandlung heute in der Lage, auch auf großen Bühnen zu stehen und ist ein toller Musiker.

Auch der Prüfungspanik- Betroffene hat sich nach der med. Behandlung toll entwickelt. Er hat eine Menge schwieriger Prüfungen überstanden und ist die Karriereleiter noch ein ganzes Stück hoch geklettert. Heute ist er einer der verständnisvollsten Prüfer, die ich kenne- und ein guter Dozent.