Wie kommt es überhaupt dazu, dass Möchtegern-Psychologen so wenig (eigene) Probleme haben, dass sie „Fremden“ sagen müssen: „Geh zum Therapeuten/Psychiater.“?
Seit Beenden meiner schulischen Ausbildung mit Fachabi befinde ich mich auf sowas wie ner Abend-/Erwachsenenschule, auf welcher ich jedoch weder Freunde noch aus meiner Sicht halbwegs gute Noten bisher hatte. Sprich, ich bin aktuell zumindest dabei, mich um das „volles“ Abi zu bemühen
Da wir neulich Ausfälle/Freiblock hatten, setzte ich mich mal zu 3 Leuten aus meinem Kurs dazu. Nach nem kurzen Gespräch mit einer der 3 Personen, meinte diese/r plötzlich, ob ich nicht zufällig eine Angststörung habe. Das habe er sich gefragt, da ich durch die wenige mündliche Mitarbeit (vermutlich) große Probleme mit unserer Geschichtslehrerin habe sowie generell nie mal etwas sage und selbst wenn, dann völlig aufgeregt (was zu dem Zeitpunkt aus meiner Sicht jedoch nicht einmal gestimmt hatte). Plötzlich kam ein weiterer Lehrer an uns vorbei, schaute mir während der Weiterführung des Gespräches mit demselben Mitschüler ins Gesicht, drehte sich dann lachend weg, wonach er mir dann näher kam und meinte: „Sorry, aber erinnern Sie sich als Sie bei mir mal Vertretung hatten und viel zu wenig gesagt hatten? Dabei können sie sicher mehr.“ Dazu meinte ich dann, dass es aus meiner Sicht nicht einmal stimme und ich mich im Gegensatz zu vielen anderen Unterrichtsstunden schon mündlich (gut) am Unterricht beteiligt hatte.“ Und er dann so: „Naja. Man sieht es dir dennoch förmlich an, wie schüchtern du bist“.
Eher durch Zufall hatte ich zudem vor einigen Wochen mal ein Gespräch mit einer ganz anderen Person, welche ich davor nur vom Sehen her kannte. Dieser hatte ich dann mal kurz eine Sorge aufgrund des Fachs (Programmieren), welches wir zu dem Zeitpunkt hatten, anvertraut, und dies nämlich darüber, dass ich trotz dem viel zu häufigem Bitten um eine erneute Erklärung rein gar nichts in Programmieren sowie Geschichte verstehe. Dann entwickelte sich dieses Gespräch zu einem viel persönlicherem, weshalb ich dann kurz in einem bestimmten Zusammenhang meinte,dass es Dinge gibt, welche mich äußerst aufregen
So sei ich mal zum 2.x zu der „Vermittlerin“ unserer Schule gegangen, um diese nach dem Abwählen des Fachs Geschichte zu fragen, welche mich dann anschrie und meinte,sie habe mir gesagt,dass Ge ein Pflichtfach sei
Nach dem von mir Erzähltem meinte die genannte Mitschülerin von mir dann, dass sie früher Selbstmordgedanken hatte und sich somit therapieren ließe. Und solch ein Psychologe sei in ihren Augen auch für mich recht empfehlenswert, da ich zusätzlich extrem verklemmt wirke sowie immer sehr langsam,abgehackt (mit zu großen Gesprächspausen) rede,was oft etwas stressen könne. Darauf meinte ich dann zu ihr, dass ich es zwar schön finde, wenn sich jemand „professionelle Hilfe“ wegen Depressionen ect. holt, jedoch habe ich persönlich das Ziel,auch mal „ohne Hilfe“ etwas zu schaffen. Ganz davon abgesehen höre sich das ganze für mich so an, als solle ich mich in Bezug auf mein Auftreten sowie allgemein sozial verändern und wäre somit jetzt falsch, schlecht, dumm usw. -.-
8 Antworten
Ich finde es, sorry, lächerlich, wie diese Person dir irgend welche psychischen Schwierigkeiten zuschreiben will. Meine Freundin meldet sich in 4 Wochen vielleicht 1 mal und ist allgemein schüchtern. Muss sie deshalb zum Psychologen? Ganz sicher nicht. Hör nicht auf die. Ich z.B. habe auch so meine kleinen Problemchen, aber ich konnte sie bisher auch ohne Therapie lösen. Ich würde ihr beim nächsten mal sagen, dass nicht jeder so extrovertiert ist und du sicher keine professionelle Hilfe brauchst.
Auch Ärzte können sich irren, leider. Man schaue sich mal an, wie Schulmediziner über Psychologen reden und denken... .
Naja, manche Leute finden es einfach interessant anderen Leuten Ratschläge zu geben, egal ob sie Bescheid wissen oder nicht :D, andere meinen es einfach nur gut.
Zu beurteilen, ob es einem selbst nicht gut mit etwas geht, bleibt der Person (in den meisten Fällen) selbst überlassen. Außer sie ist nicht mehr richtig zurechnungsfähig.
Wenn sie weiß, dass es ihr nicht gut geht, kann sie immer entscheiden, ob sie sich alleine helfen möchte oder mit der Hilfe anderer. Beides möglich. :)
Mir fällt eine Geschichte ein, die mir selbst mit einem guten Freund passiert ist.
Sein Aussage war, "Du kannst Dich nicht gut konzentrieren".
Ich habe zig Monate darüber nachgedacht und hatte den Eindruck daß das nicht richtig ist.
Dann hatte ich eine gute Idee, ich überlegte mir Beispiele wo hohe Konzentration
erforderlich ist.
Eines dieser Gegenbeispiele ist das Morsen im Amateurfunk. Um die Zeichen
aufzunehmen, muß man sich extrem konzentrieren, da im realen Betrieb auf der Kurzen Welle sehr viele Störungen sind. ZB Schwund, das Signal wird leise bis zur Unhörbarkeit und oder es kommt ein neues viel lauteres Signal dazu, so daß man
sich auf die eine Tonhöhe konzentrieren muß um mit dieser Konzentration das andere Signal auszufiltern.
Meine Erkenntnis war, mein guter Freund hat nicht recht.
Das Ergebnis war, ich bin ein Stück gewachsen.
Ein anderes Beispiel, in einer intensiven Diskussion habe ich etwas beigetragen
und bewußt eine witzige Formulierung gewählt.
Es wurde schallend gelacht und mir das als unfreiwillig untergeschoben.
Ich hatte dabei ein ernstes Gesicht gemacht ... .
Daraus habe ich gelernt, um verstanden zu werden, muß ich mindestens ein Stück den anderen entgegenkommen.
Und wenn es ganz schlimm kommt muß ich das Mißverständnis akzeptieren.
Ein wichtiger Punkt ist das Selbstbewußtsein, das bei Dir wohl ganz gut ausgeprägt ist.
Wenn nix mehr hilft, einfach (garnicht) ignorieren :-)
Auch Lehrer können sich irren.
Viel Erfolg
tomkaller
Die Freundin hat gelernt, dass anderen zu helfen, bedeutet, andere zu diagnostizieren. Sie hatte schliesslich selbst Hilfe gesucht. Und als Hilfe Diagnosen bekommen.
So gibt sie das jetzt spiegelverkehrt weiter.
Dieses Verhalten ist von uns Kindesbeinen an einprogrammiert; es heisst Lernen am Modell.
Diese Leute haben sehr viele Probleme mit sich selber und kümmern sich deswegen so um ungelegte Eier, um von ihren Problemen abgelenkt zu werden. Sie können ihre Mitmenschen einfach nicht so lassen wie sie sind. Nimm das nicht so ernst. Man sollte zwar alles für Wichtig, aber nie all zu ernst sehen.
Mach es wie ich, ich mach es wie die Sonnenuhr und zähl die heitren Stunden nur.
Oh ja, stimmt, das kann sein :) Da hast du hier mit allem sicher recht. Für andere Tipps bin ich jedoch sicher offen. Das Beurteilen, ob jemand „zum Psychologen muss“ oder nicht, ist dagegen eher die Aufgabe eines Arztes/Psychiaters...
So sehe ich das auch :-)
Danke für die Bewertungen.
Oh ja, stimmt, finde ich auch :) Da hast du hier mit allem sicher recht. Für andere Tipps bin ich jedoch sicher offen. Das Beurteilen, ob jemand „zum Psychologen muss“ oder nicht, ist dagegen die Aufgabe eines Arztes mit Abitur, dann Medizinstudium :D