Soziale Interaktionen sind anstrengend?
Hallo liebe Community,
meine Frage richtet sich an diejenigen, die sich ein wenig mit Psychologie auseinander gesetzt haben, denn ich selber finde trotz längerer Recherche und Tagebuchführung keine Antwort auf meine körperliche Reaktion.
Ich bin geistig sowie körperlich nach treffen mit geliebten Menschen erschöpft. Ich spiele mich in Smalltalk und kann schnell daraus tiefere und persönlichere Gespräche mit mir fremden Menschen finden. Doch sobald ich mich mit Freunden treffe, erschöpft mich das recht schnell. Es ist eine schöne Zeit, doch irgendwann kommt der Punkt an den ich abbrechen muss. Introvertiert bin ich nur ab genau diesen Zeitpunkt. Ich würde mich doch eher als extrovertierte Persönlichkeit einschätzen. Es ist kurz zusammengefasst, dennoch weiß ich, dass ihr versteht worauf ich hinaus möchte.
Habt ihr eine Idee bzw. Erkältung dafür?
Vielen Dank für jeden Kommentar.
3 Antworten
Vielleicht hilft dir der Begriff Hypersensibilität weiter. Du beschreibst du ein paar ganz typische Merkmale.
Natürlich trifft das nicht alles zu, es gibt viele Facetten. Und ein großer Anteil solcher Persönlichkeiten sind introvertiert, aber auch bei extrovertierten Personen gibt's das. Ein ganz spannendes Thema, und gibt auch viele tolle Bücher dazu.
Ok, war mein erster Gedanke. Dann noch viel Erfolg
Mir kam noch ein Gedanke. Aber ich nehme an, da du dich mit den Thema bereits befasst hast, bist du sicher auch über den Begriff "High Sensation Seeker" gestolpert, oder? Keine Ahnung, ob du dich darin wieder erkennen kannst, wäre halt noch eine seltene Sonderform von Hypersensibilität, und für diese Form ist es typisch, sich zwischen beiden Extremen hin und her zu bewegen - introvertiert und extrovertiert, Action und Ruhebedürfnis, Gesellschaft suchen und Rückzug.
Man kann eine Persönlichkeit nicht einfach alls intro- oder extrovertiert abtun.
Du bist nicht nur intro oder extro; stell dir das mal wie ein Mixgetränk vor ;p.
Ich persönlich bin eher introvertiert (schüchtern, ... etc) kann aber trz, je nach Situation, auch erstaunlich gut vor großen Gruppen sprechen (bei einem Theaterspiel etwa) .
Mach dir keine Sorgen um dein Verhalten, du bist halt wie du bist und deine Freunde werden das wohl auch verstehen ^^
Schönen Abend noch
Astu
Das gibt es, dass soziale Kontakte nach einiger Zeit als anstrengend erlebt werden, bzw. anstrengend sind!
Menschen sind unterschiedlich in ihrem Kontaktbedürfnis.
Und wie kann ich mein Kontaktbedürfnis auf diese Situation einstellen? Ist eine Veränderung dahingehend möglich?
Interessant ist, herauszufinden, was es speziell für dich anstrengend macht.
"Achtsamkeit" ist ein Schlüsselwort dafür.
Du könntest z.B. eine Achtsamkeit dafür entwickeln, wann es beginnt, dass dir körperliche Empfindungen signalisieren, dass es dabei bist unter Stress zu kommen.
Wenn es die Situation erlaubt, kann es helfen, sich mal kurz aus der Szene zu entfernen und für dich allein versuchen zu spüren, WAS setzt dir zu?
(Fühlst du dich als Außenseiter? - Hast du den Eindruck, du müsstest den Leuten etwas vorspielen? - Ist es ganz einfach der Lärm von mehreren Leuten? ...).
Du kannst auch einfach eine kurze 'Erholungspause' machen ... Ein paar mal tief durchatmen ... dich lockern ... und dich wieder einklinken.
Ist ein interessanter Ansatz. Es ist meist eine leichte Reizüberflutung durch Informationsaustausch und ein körperlicher Flucht Drang. Es ist, als würde ich keine Information mehr aufnehmen können über diese Person. So meine vermutung. Vielen Dank. Sind Überlegungen und Tricks mit Entzug durch aufstehen, die ich mal Versuche.
Habe bereits das Buch von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH über “Hochsensible leichter durch den Alltag ohne Reitzüberflutung“daheim. War ein guter Ansatz. Hatte ich mir auch gedacht. Doch auch hier konnte ich keine Lösung finden.