Zu dick und unsportlich um Ninjutsu anzufangen?

2 Antworten

Ich war selbst dick und unsportlich, als ich angefangen habe. Beweggründe waren so wie bei dir. Fitnessstudio ist eher langweilig, andere Sachen bringen wenig. Ich bin bei Bujinkan Budo Taijutsu (eine der Ninja/Samurai-Systeme, die gerne als Ninjutsu vermarktet werden) und Klettern gelandet. Stämmig bin ich immer noch, aber deutlich leichter, Kondition, Körperkoordination, Kraft und Ausdauer haben sich deutlich gesteigert.

Je nachdem muss man am Anfang einiges mit Humor nehmen. Das klappt ganz gut, da im Dojo eine respektvolle aber meist auch lockere Atmosphäre herrscht und man eher mit- als übereinander lacht. Mein Motto war "Wenn ich beim Ninjutsu nach einer misglückten Rolle mit allen Vieren nach oben auf dem Rücken liege, wie eine umgekippte Schildkröte, macht mich das zum Ninja Turtle?"

Mit der Zeit wird das deutlich besser und du fühlst dich auch besser, wacher und wirst immer besser in den Bewegungen.

Wenn du in den Knöcheln instabil bist, rede mit dem Trainer. Bandagieren ist eine Möglichkeit. Im Ninjutsu wird aber auch neben dem Kampfkunst-Standard Barfuß je nachdem auch in speziellen Schuhen trainiert, sogenannte Jika Tabi. Das sind Stiefel, in denen der große Zeh von den Anderen abgetrennt ist. Die gibt es Indoor (knöchelhoher Schaft, Leder- oder Stoffsohle) und Outdoor (Schaft über die Wade, Gummisohle). Wenn der Trainer Outdoor-Tabi zulässt (die Gummisohle ist nicht schön für jemanden, der Barfuß trainiert, wenn eine Fußkontrolltechnik angewendet wird, wenn aber alle Tabi tragen, relativiert sich das, außerdem nutzt die Gummisohle je nachdem die Matten schneller ab, wenn echte Tatami und nicht die Kunststoff-Imitate der meisten Judomatten verwendet werden), auch die stützen etwas.

Bandagieren selbst ist sicher erlaubt, auch bei Barfuß-Training. Ich trage z.B. eine Fuß-Kompressionsbandage sowie Gelpolster in Indoor-Tabis wegen eines Fersensporns. Knöchel bandagieren solltest du dir ggf. mal von einem Orthopäden oder Physiotherapeuten zeigen lassen, da kann man viel falsch machen.

Der Drang, zusätzlich im Fitness-Studio oder durch Yoga am Körper zu arbeiten, um dafür besser zu werden, kommt mit der Zeit von selbst, also zieh das ergänzend durch.

Ninjutsu als Marketingname der recht ähnlichen Systeme Bujinkan, Genbukan und Jinenkan ist erst mal eine "normale" Kampfkunst mit vielen Facetten. Basis wie Fallen und Rollen, Schläge, Tritte, Hebel und Würfe die man teilweise auch aus dem Judo kennt, für Fortgeschrittene Waffentechniken mit Hanbo (kurzer Stock), Bo (langer Stock) und Schwert (trainiert mit einem Bokken, einem Holzschwert). Die Shinobi Iri, die Künste der Schattenkrieger, also Klettern, lautloses Bewegen, aber auch Medizin, Wetterkunde oder Reiten, sind Add-Ons motivierter Trainer mit Ninja-Romantik über den Trainings- und Prüfungsplan hinaus.

Bartmensch 
Beitragsersteller
 18.09.2018, 16:23

Danke für den Aufschlussreichen Kommmentar!

Kannst gleich Ninjutsu machen, ist ja Ninja Training, da hast du viel mit drinnen .
Wir sind im Winter immer in der Halle und Trainieren, so wie im Sommer bei schlechtem Wetter und im Sommer bei gutem Wetter machen wir Kletterübungen, Sprungübungen, ausdauer und Abhärtung für die Füße, da gehts barfuß durch dem Park über Stock und Stein. Und einmal in Jahr gehts in ein Ninjutsu Camp.