Beim Senkfuß versucht man bei jungen Menschen unter vier Jahren zunächst mit viel Fußgymnastik und barfußlaufen auf Naturböden die Fußmuskulatur zu festigen, denn Senkfüße sind keine Krankheit sondern eine reine Muskulaturschwäche!
Beim Plattfuß kommt es auf die Grundform der Fußgewölbe an und darauf, ob der Fuß sich im entlasteten Zustand in die Normalform zieht, oder kontrakt bleibt.
Mit 2 1/2 - 3 Jahren sollten die Fußgewölbe schon sehr deutlich die "Brückenform" zeigen, ansonsten muss zunächst mit Korrektureinlagen und später mit Animierenden Einlagen nachgeholfen werden. Zu den Einlagen gehört immer Gymnastik, so wie sie auch bei "gesunden" Füßen empfehlenswert ist.
Nun gibt es aber auch den Knick- Senkfuß, der fälschlicher Weise häufig als Plattfuß bezeichnet wird.
Beim Knickfuß ab 10% Neigung sollten Kinder (ab drei Jahre) in jedem Fall richtige Korrektureinlagen tragen, damit die Folgen des Knickfußes (X-Beine, Kniebeschwerden etc.) vermieden werden.
Ob der übliche Weg Orthopäde > Sanitätshaus immer der richtige Weg ist, ist inzwischen mehr als umstritten. Weil der Patient sich oft nicht richtig auskennt, gebe ich folgenden Tipp:
Die Fußuntersuchung dauert immer mindestens 15 Minuten. Man schaut sich das Gangbild des beschuhten und des unbeschuhten Fußes genau an. Insbesondere das Abrollverhalten ist wichtig zu wissen.
Später schaut man sich die Festigkeit der Gewölbe an und prüft die Muskelreizungen des Fußes, weil die Muskeln vom Gehirn aus gesteuert werden.
Die individuell nach einem Gipsfußmodell angefertigten Einlagen werden später alle Punkte berücksichtigen, die bei der Untersuchung aufgefallen sind. Selbstverständlich werden auch die bevorzugten Schuhtypen berücksichtigt.
Gehen wir in einem Beispiel vom schlimmsten aus: Dass 5 Jährige Kind hat kontrakte Platt- Knickfüße zu beklagen und dazu noch einen Innengang.
In der logischen Fuß- und Beintherapie würden Vollkorrektureinlagen für die Straßenschuhe, für den Kindergarten und die Hausschuhe angefertigt. Im Sommer werden ggf. auch noch die Sandalen mit festen Einlagen ausgerüstet.
Somit bekommt der Fuß den ganzen Tag über die Korrektur, die er braucht, um eine natürliche Form anzunehmen. Diese erste Therapiemaßnahme dauert rund zwei bis vier Jahre.
Anschließend muss der Fuß allmählich von der Einlagenkorrektur entwöhnt werden und gleichzeitig muss die Muskulatur so gefördert werden, dass sie die Füße eigenständig in der Naturform hält. Dazu verwendet man dann animierende Einlagen.
Die ganze Therapie kostet die Eltern monatlich 15,--€ (die gesetzliche Krankenkasse bezahlt diese Therapie nicht, obwohl die teuren Folgekosten der OP etc. erspart bleiben).
Der "normale" Weg ist, dass sich der Arzt kurz die Füße anschaut und das Rezept für Einlagen schreibt. Das ganze dauert rund drei Minuten. Die einfachen Weichschaumeinlagen, Kork- Leder oder im besten Fall sogar Kunststoff- Leder bezahlt bei Kindern die gesetzliche Krankenkasse, obwohl der Nutzen der Einlagen "nicht nachgewiesen" ist. (Zu dieser Feststellung wurde das umstrittene Gutachten des Wiener Professors genutzt).
Auf Kinderbeine.de kann man sich in soweit informieren, dass man selbst feststellen kann, ob das Kind Senkfüße, Plattfüße oder ganz natürlich entwickelte Füße hat.
Ob die vorhandenen Einlagen dem Kind helfen werden, kann man sich im "Schwammtuchfilm" auf youtube anschauen.