Zervixdystokie ist der medizinische Begriff für einen gestörten Geburtsverlauf (Dystokie), weil sich der Muttermund (Zervix) nicht ausreichend öffnet. Eine Zervixdystokie kann zu einem Wehensturm und Geburtsverzögerungen bis hin zum Geburtsstillstand führen. http://www.schwanger-unter-20.de/a-z/z/zervixdystokie
Das Problem dabei ist aber wiederrum, dass jede Hebamme verpflichtet ist, einen Arzt hinzuzuziehen, wenn es „Probleme“ gibt.
„Wenn der von Ärzten gefürchtete Stillstand trotz Wehen eintritt“, wird der Arzt/Ärztin entweder: innerhalb 1-3 Stunden „die Saugglocke nehmen“ in Verbindung mit einem „Geburtsbeschleuniger“ sofern er einen Kopf im Beckenausgang (also der Scheide fühlt), oder aber einen Kaiserschnitt machen, wenn das Köpfchen noch ein bisschen zu weit oben ist.
Frage mal in der Bekanntschaft nach z.B.: Omas ob sie „Geburtsstillstände“ hatten? Wirst du eher selten finden, früher war das alles ganz anders. Früher maß man gute Geburtshilfe an der Anzahl der erfolgreichen „Natürlichen Geburten“, heutzutage leider „Wieviele Frauen fahre ich in einem Gewissen Zeitrahmen in den OP“.
Vorsicht ist geboten bei jungen, zarten Frauen und „Teenagerschwangerschaften“ also (Geburten zwischen 14-19.) In diesem Zeitrahmen ist das Becken noch im „Wachstum“ die Beckenwände nicht so stark „belastbar“, und „schmäler“, wie das Becken einer reifen, erwachsenen Frau. „Ist bei einer Geburt der Fötus zu groß für den Geburtskanal, so presst der kindliche Kopf in tagelangen Wehen und mit großer Kraft gegen das umliegende mütterliche Gewebe und drückt dieses gegen die Knochen.“ Die Verletzung entsteht durch den anhaltenden Druck des kleinen Köpfchens auf das zarte Beckengewebe.
Hier in Deutschland werden zum Glück Geburten durch Gynäkologen und Hebammen überwacht und im Bedarfsfall rechtzeitig eingegriffen, sodass Geburtsfisteln in Deutschland verhindert werden. In ärmeren Ländern aber, wo es keine gute Medizinische Versorgung (keine Möglichkeit eines Kaiserschnittes, ) gibt kann ein „unbehandelter lang andauernder Geburtsstillstand“ zu „Geburtsfisteln“ führen. Geburtsfisteln sind etwas ganz schlimmes! Hier ein Tipp ☹:
http://www.mutternacht.at/seiten/geburtsfistel.html
Aber wie gesagt hier in Deutschland bei einer Erwachsenen Frau eine Rarität☺
Aber, nicht jeder Geburtsstillstand ist auch tatsächlich einer, viele Ärzte nutzen den begriff auch aus=), da in der Geburtshilfe bzgl. Diagnosen sehr viel „Narrenfreiheit“ besteht. Besonders Geburtsstillstände am Abend muss man ganz genau unter die Lupe nehmen.
Eine Zervixdyskotie unter der Geburt führt zu einer verlängerten Eröffnungsphase. (Die Geburt beginnt immer ab der 1. Wehe!) und daher zählt sie zu den Geburtskomplikationen bzw. ist das dann eine „regelwidrige Geburt“ wie die Ärzte es nennen.
Normalerweise sollte sich der Muttermund während der Geburt pro Stunde etwa einen cm. eröffnen, auch ein halber cm ist im Normbereich. Der Muttermund ist in ca. 80%-90% der Geburten im Zeitrahmen von ca. 8-12 Stunden vollständig eröffnet.
Bei Frauen mit einer Zervixdyskotie geschieht dies wesentlich langsamer und verzögerter. ev. öffnet er sich im Laufe der Stunden überhaupt nicht mehr, bleibt also irgendwann bei ca. 5-8 cm bestehen. Erforderlich sind aber mind. 10 cm.
„Stundenlange Zervixdyskotien, trotz regelmäßiger, schmerzhafter Wehentätigkeit entmutigen die Gebärende und gefährden ihr Durchhaltevermögen“.
Ursache:
Zervixdyskotien treten sehr häufig bei sehr jungen Erstgebärenden auf, die große Angst vor dem Geburtsvorgang haben und sehr „angespannt“ und ängstlich sind. Junge Frauen haben übrigens oft eine ganze andere Einstellung und Haltung im Bezug auf Schmerzen, als eine Frau mit 30+. Dies wird eine gute Hebamme beachten.
Ursache Manchmal auch bei Frauen über 40, dann aber meistens aus dem Grund, weil sich der Gebärmutterhals in dem hohen Alter schlechter dehnt. (da bei ihnen die endogenen Prostaglandine schlechter ansprechen was zur funktionellen Störung des Geburtsverlaufes führt). Ursache vernarbte Bereiche nach Operationen, z.B. nach Konisation Bei Frauen die bereits ein Kind auf natürlichen Wege geboren haben, sind Zervixdyskotien eine Rarität.
„Für ein positives natürliches Geburtserlebnis bedarf es einer positiven Inneren Einstellung, ich muss den Wehenschmerz „annehmen können.“
„Wenn ich jede Wehe verwünsche, ist das nicht „förderlich“, sondern „hinderlich“, und kann eine Zervixdyskotie auslösen. „
Falsches „Veratmen der Wehen“ kann zur Verzögerung des Geburtsverlaufes führen... „Wenn ich bei jeder Wehe die Luft anhalte und mich unten verschließe, indem ich unten alles zusammendrücke und verspanne, können sich Verkrampfungen (Spasmen) am Muttermund bilden, die den Muttermund nicht weiter auf gehen lassen.“
Fazit: Ohne vollständig eröffneten Muttermund, kann das Kind nicht durch die Scheide geboren werden. !
Wie schnell sich der Muttermund öffnet kann man bei einer Geburt in Gewisser Hinsicht „steuern“, oder dem weiteren Aufgehen durch „Ängste und Verkrampfungen“ „entgegenwirken.
!Entscheidend ist vor allem auch die Betreuung der Hebamme unter der Geburt.! Frauen bei denen sich der Muttermund sehr langsam eröffnet, brauchen viel mehr Unterstützung und Hilfe seitens der Hebamme, als Frauen bei denen er sich sehr schnell eröffnet.! Es gibt sehr viele gute Hebammen in Deutschland die da viele Tricks auf Lager haben. Erstgebärende brauchen viel mehr Unterstützung der Hebamme als Zweit-Drittgebärende die den Geburtsablauf schon kennen.
Zervixdyskotien enden sehr oft in Saugglockengeb. und ungünstigster weise in „Kaiserschnitten. „
Zervixdyskotien führen sehr häufig unbehandelt zu „Geburtsstillständen“ bzw. „gehen in einen über“. Deshalb ist eine frühzeitige „PDA“ empfehlenswert!
! Geburtsstillständen, stehen die meisten Ärzte sehr negativ entgegen. ! Warum? Im Gegensatz zu sehr schnellen Geburten und Sturzgeburten bergen protrahierte Geburtsverläufe einige Risiken, die in seltenen Fällen eintreten können, (aber natürlich nicht eintreten müssen, für den Arzt wieder „Hektik“ und „Mehrarbeit“).
Beispiel: Sauerstoffmangel unter der Geburt Dieser ist meistens assoziiert mit Frühgeburten oder „gescheiterten“ Beckenendlagen- Geburten (Beckenendlagen sind deshalb so gefährlich) oder aber auch in sehr seltenen Fällen mit Geburtsstillständen. In extrem vielen Fällen aber ist die Behinderung bereits im Mutterleib entstanden (also angeboren) und entsteht nicht erst bei der Geburt. Ca. 1/100.000 Kinder erleidet bei der Geburt einen Sauerstoffmangel (der aber nicht automatisch zu einer Behinderung führt). Damit ein Sauerstoffmangel unter der Geburt zur Gefahr wird, muss er sehr lange andauern und es müssen noch viele weitere ungünstige Umstände zusammenfallen, das ist ungefähr so wie mit Krebs der eine bekommt einen, der andere nicht) Nun meinen viele Ärzte, dass sie durch einen Kaiserschnitt genau dieser Gefahr „Sauerstoffmangel“ umgehen können, dies führt zu der steigenden Anzahl der Kaiserschnitte.
„Am liebsten ist es den Ärzten, die Fruchtblase platzt schon im Auto, noch lieber ist es ihnen, wenn du bereits ein Kind geboren hast, dann ist alles schon a bissal gedehnt und geht noch schneller“. Sie werden dich regelrecht begrüßen wenn du schnelle Fortschritte zeigst und werden ev. in der Pressperiode nicht mal erscheinen“. Ärzte haben oft sehr sehr wenig Geduld! Hebammen hingegen warten oft sehr lange☺
Anmerkung:
"Geburtsstillstände" kommen zum Glück nicht so oft vor, (ca. 5% der Geburten) im Monat sehe ich bei ca. 100 Geburten, die ich begleite 1-2 :).
http://www.medizinfo.de/annasusanna/schwangerschaft/geburt/geburtsstillstand.shtml
http://www.baby-und-familie.de/Geburt/Was-sind-die-wichtigsten-Gruende-fuer-einen-Stillstand-bei-der-Geburt-43186.html
Da bei der Frage, ob ein Kind durch das mütterliche Becken passt, sowohl Größe und Form des Beckens als auch die Größe des Kindes eine Rolle spielt und es außerdem unter der Geburt zu einer Formänderung des kindlichen Kopfes zur Anpassung an den Geburtskanal kommt, ist es zur Diagnose eines Mißverhältnis nicht ausreichend einfach das Becken mit einem Beckenzirkel zu vermessen, was eine einfache und bei einer ambulanten Vorstellung problemlos durchführbare Untersuchung wäre. Das Vermessen des Kindes alleine kann ein Mißverhältnis nicht sicher vorhersagen. Es gibt Frauen, die bekommen 4500g schwere Kinder ohne Probleme und andere bei denen tritt ein 3000 g schweres Kind nicht ins Becken ein, weil eben das Becken zu eng oder die Form des Beckens die Ursache ist. Eine Röntgenuntersuchung, die sowohl Becken als auch Kind darstellen kann ist wegen der Strahlenbelastung nicht angezeigt. Die beste Vorhersage eines Mißverhältnis kann heute mit Hilfe einer Kernspinuntersuchung getroffen werden, die es ermöglicht mütterliches Becken und Kind ohne Strahlenbelastung zu vermessen. Es gibt aber auch hier zwei Haken. Zum einen ist diese Untersuchung so teuer, (ca. 700 Euro) dass keine Krankenkasse sie zur Beantwortung dieser Frage bezahlt, zum andern berücksichtigt auch diese Methode nicht die Dynamik der Geburt, bei der es eben zu einer Formanpassung des Kopfes an den Geburtskanal kommt. Die Schädelknochen können sich während des Geburtsvorganges verschieben! Letztendlich wird man ev. Probleme also erst aus dem Geburtsverlauf ableiten können. Bereits in der Schwangerschaft Untergewichtige und eher "schwächliche" Frauen, sowie "Mädchen unter 18 Jahren", haben ebenso ein erhöhtes Risiko für KS-Schnitte, außerdem haben sie oft nicht die nötigen Reserven und Kräfte die für eine Natürliche Geburt benötigt werden. In der Geburtshilfe heißt es: "Man sollte die Sonne nicht zweimal bei einer Gebärenden aufgehen lassen", was soviel bedeutet "Eine Geburt sollte die 18 Stunden Grenze nicht überschreiten". Frauen sind die Einfühlsameren und geduldigeren Geburtshelferinnen, als Männer:), aber die Zahl der Männer in der Geburtshilfe überwiegt.
Bin in der Geburtshilfe tätig...
Ein Geburtsstillstand an sich ist ja eine relative Indikation für eine Geburtsbeendigung und deren Gefahren dürfen nicht unterschätzt werden. Mütter mit Geburtsstillständen, brauchen besonders gute Überwachung und Unterstützung seitens des Personals.
Geburtsstillstände sind psychisch sehr oft stark belastend, den das Ziel der Wehen sollte ja sein, dass das Kind kommt. Außerdem führen Stillstände, trotz regelmäßiger Wehentätigkeit zu schweren Erschöpfungszuständen.
Es ist immer wichtig zu wissen, wo steht die Geburt still? Wieviele Stunden Wehen hatte die Gebärende bisher? Wie ist das Allgemeine Befinden der Gebärenden? Droht eine unmittelbare Gefahr für Mutter oder Kind?
Die Geburt kann an verschiedenen Beckenebenen im Geburtskanal still stehen. Dazu zählt z.B.: Der Beckeneingang , die Mitte und der "Ausgang" .
Steht die Geburt im Beckeneingang still ist es einfach sehr oft der Fall, dass der Kopf des Kindes einfach zu groß ist für das Mütterliche Becken, oder ein verengtes Becken vorliegt.
Es gibt da ein bestimmtes Beckenmaß, das ist die "Conjugata Vera" , diese sollte bzw. muss mind. 11 cm betragen. Während der Schwangerschaft und des Geburtsvorganges erweitert sich diese um ca. 0,5 cm.
Es gibt leider auch Frauen bei denen sich da nichts erweitert, d.H. die Conjugata bleibt starr "bestehen".
Das Geburtsgeschehen ist ein sehr komplexes Geschehen, schon kleine Abweichungen von der "Norm" können dazu führen das sich der Geburtsvorgang verzögert.
z.B.: Bei einer Conjugata Vera von etwa 10 cm, ist eine Natürliche Geburt sehr schwierig bis unmöglich. also ein Geburtshindernis.
Ja, der Kopf ist sehr anpassungsfähig und das Mütterliche Becken dehnbar, aber nur in Maßen!
Ebenso kann die Spontangeburt schwierig werden bei einem Geburtsgewicht über 4000 g. Es kann aber es muss nicht so sein.
Bei einem Geburtsstillstand im Beckenausgang ist fast immer eine Wehenschwäche Schuld, die dann mit Wehenbeschleuniger behandelt wird.
Da muss man aber wiederum sagen das das nicht ungefährlich ist, die Dosierung muss perfekt stimmen, das Kind muss diese Wehenmittel "vertragen" und erdulden. und die Wehenverstärker haben Zeitbegrenzung! Ewig lange kannst du das nicht machen.
Besonders dann nicht, wenn es trotz der Beschleuniger innerhalb kurzer Zeit zu keinem Fortschritt kommt, dann muss man sie schnell wieder abstellen!
Der Allgemeinzustand der Gebärenden ist wie oben erwähnt sehr sehr wichtig!. Frauen die erst wenige Stunden in den Wehen liegen haben bessere Karten, dass der Stillstand behoben wird, als Frauen die bereits 18 Stunden Wehen haben. Wenn du den Ärzten und Hebammen vermittelst, dass "du nicht mehr kannst", schauen die nicht lange zu, und werden die Geburt beenden. Ebenso haben sie Angst, dass du dann bei den Presswehen also dem Endspurt nicht mitpresst, weil du viel zu erschöpft bist. Vielleicht auch noch eine Pda erhalten hast, und der Pressdrang komplett ausgeschalten ist. Wenn du aussiehst wie "ein Leichnam kurz vor der Beerdigung kommt das nicht gut rüber, denn die Verantwortung für ein Fortführen der Geburt trägt immer der Arzt.
Auffallend ist auch die hohe Rate an Re-Sectios nach Geburtsstillständen. In der heutigen Zeit wird zwar geprisen, das ein Kaiserschnitt nicht bedeutet, dass auch das zweite Kind so geboren werden muss , die Realität sieht aber leider anders aus. Eine erfolgreiche VBAC (Spontangeburt nach KS) gelingt nur in ca. 10-20% der Fälle. Es müssen alle Umstände passen. Sectionierte Patientinnen dürfen keine Wehenbeschleuniger bekommen, da sie der hohen Gefahr einer Uterusruptur ausgesetzt sind. Eine Uterusruptur zählt zu den sehr schlimmen und gefürchteten Komplikationen in der Geburtshilfe, da sie oft zu spät erkannt wird und das Kind oder die Mutter manchmal verstirbt. Kaiserschnittmütter müssen ans 24 h CTG und haben nicht so viel Bewegungsmöglichkeit wie Mütter die in der Vergangenheit Natürlich geboren haben. In die Badewanne lassen dich die wenigsten Ärzte; Die Zeitbeschränkung einer VBAC liegt bei ungefähr 7-8 Stunden, was die ganze Situation nicht vereinfacht. Die Gefahr einer Sauerstoffmangelversorgung und einer ev. Behinderung ist ebenso erhöht.
Fazit: Geburtsstillstände sind oft sehr schwer einzuschätzen, da man nie genau weiß woran der Stillstand liegt und es meist nur erahnen kann. Entscheidet sich der Geburtshelfer fürs Weitermachen, trägt er auch die Verantwortung wenn etwas passiert.
Manchmal verzögert sich die Geburt aber auch aufgrund innerer Blockaden. Angst vor der Geburt kann dazu führen, das sich der Muttermund nicht mehr weiter öffnet, und man das Kind dadurch nicht "rauslassen" kann. Man muss sich vollkommen öffnen können dann öffnet man sich auch unten. Sehr oft ist es auch die falsche Umgebung in der sich die Gebärende befindet. Kommt die Gebärende dann an einen sicheren und geborgenen Ort, schreitet die Geburt dann manchmal doch noch fort.
Alles Gute ich hoffe ich habe geholfen!