Hi!
Bevor ich meinen Beitrag beginne ist hier ein kleiner Disclaimer für alle Leser: Diese Tipps haben MIR damals geholfen. Das heißt nicht, dass sie dir zwingend helfen müssen und auch nicht, dass das der einzige Weg ist, um dich wieder besser zu fühlen. Auch bin ich kein Psychotherapeut und meine Erfahrungen oder Vorschläge können auch keinen solchen ersetzen. Lies dir die folgenden Zeilen also mit gesunder Skepsis durch und wähle selbstverantwortlich, was für dich passt und was nicht :)

Burnout ist keine schöne Sache, kann ich dir sagen. Als ich am Anfang meines Studiums stand bin ich das ein oder andere mal so stark ausgebrannt, dass ich einmal sogar tagelang nicht aus dem Bett kam. Mein Körper hat richtig gestreikt und die Symptome waren richtig übel! Damals dachte ich auch, dass das nicht sein kann, immerhin war ich ja fest davon überzeugt, dass ich Leistung erbringen müsse und Schwäche für mich keine Option sei.

Die Angst, dass dich jemand auslacht und nicht ernst nimmt, kenne ich ebenfalls nur zu gut. Auch, dass du für deine Kinder "stark" sein willst, kann ich nachvollziehen, auch wenn ich gar keine Kinder habe.

Mir half (und hilft bei solchen Themen bis heute) der folgende Gedanke: Wer mich nicht ernst nimmt und sich sogar noch darüber lustig macht, dass ich eine ernst zu nehmende Krankheit habe, der hat es auch nicht verdient, in meinem Ansehen zu stehen. Falls dich jemand (wer auch immer das sein sollte) dafür tatsächlich auslacht, würde ich mir um seine menschlichen Qualitäten ernsthaft Sorgen machen! Wenn jemand, den du liebst, ein Problem hat, wirst du ja schließlich auch versuchen, ihm liebevoll und mit Verständnis entgegenzutreten.

Was deine Kinder betrifft: Falls es deinen Kindern irgendwann in ihrem Leben schlecht geht, dann wirst du dir sicher wünschen, dass sie das bestmögliche für sich tun, um schnell wieder auf die Beine zu kommen. Wenn du dir jetzt selbst hilfst, um selbst wieder auf die Beine zu kommen, bist du meiner Meinung nach nicht schwach, sondern ein starkes Vorbild für deine Kinder! Deine Kinder haben - wie du selbst schon richtig sagst - auch nichts davon, wenn du eines Tages durch den Burnout gezwungen bist auf Sparflamme zu laufen oder "zusammenzubrechen".

Als ich akzeptiert (und anderen mitgeteilt) habe, dass ich bestimmte Dinge nunmal anders handhaben muss, damit es mir besser geht (hauptsächlich bezogen aufs Studium bei mir), gab es niemanden, der mich ausgelacht hat. Ich war ganz überrascht. Manche Menschen waren sogar regelrecht schockiert, dass ich das so lange in mich hineingefressen habe und waren sehr verständnisvoll mit meiner Situation! Seitdem habe ich kontinuierlich an mir gearbeitet und diese Probleme sind fortan Geschichte (natürlich nicht von jetzt auf gleich, aber ab da an wurde es nur noch besser und besser).

Welchen Weg du letztendlich wählst, ist natürlich ganz dir überlassen (Stichwort "eigenverantwortliches Handeln"). Bahnbrechend war für mich damals allerdings dieses Buch: "Depressionen und Burnout loswerden" - von Klaus Bernhardt. Der Typ ist genial und vielleicht hilft es dir ja genau wie mir damals mit der Situation besser umzugehen!
Falls es für dich eine Option ist, würde ich auch über den Besuch beim Psychotherapeuten nachdenken. Diese Menschen sind nicht umsonst so gut auf diesem Feld ausgebildet worden!

So. Das war jetzt ne ganze Menge zum Lesen... Ich hoffe, dass ich dir damit helfen konnte! Gute Besserung :)

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