Ist ein Psychiater die richtige Wahl und was passiert dort?

Hallo zusammen,

Ich hoffe, dass Ihr mir weiterhelfen könnt. Wie ich das formulieren soll, weiss ich nicht so ganz....aber versuche es gern einmal.

Vor gut 4 Jahren ging bei mir der Anfang vom Ende los... Ich habe im Ausland gelebt und kaum hatte ich dort ein zu Hause gefunden und mein Leben gesichert, ging es los... Flashbacks, Panikattacken, Ängste... Erinnerungen an schlimme Dinge aus der Vergangenheit kamen zurück und das reisst mir seit dem die Beine immer wieder weg.

Nach über einem Jahr habe ich Hilfe gesucht und auch gefunden. Eine Psychologin vor Ort hat mir viel erklärt und war da... es war schlimm und doch schaffte ich erste Schritte um mich zu stabilisieren und durchzuhalten.....bis sie mich näher kennenlernen wollte und privat Interesse bekundete.... Da bin ich nie wieder hin und habe es allein versucht.

Vor 1,5 Jahren ging es zurück nach Deutschland... vll. als Flucht.. auf jeden Fall auf der Suche nach einer Konstanten im Leben...

Ich wollte mich wieder einleben, habe einen tollen Job gefunden und arbeite voll, muss aber einfach einsehen, dass ich überfordert bin und es allein nicht schaffe. Flashbacks sind zurück und ich kann kaum mehr schlafen, schaffe den Tag kaum und naja...bin ziemlich am Ende. Dabei dachte ich immer, dass ich eine Kämpferin bin und es schaffe...

Die Kraft habe ich nicht mehr und mich nun auch hier umgesehen... Ich weiss, dass ich zum Psychologen gehen sollte und das habe ich probiert.... Die Wartezeiten liegen bei fast einem Jahr. Wie soll es so lange klappen?
Ich muss dazu gestehen, dass ich bei den Anrufen zu feige war um zu sagen, worum es genau geht....und möchte auch Niemandem einen Platz wegnehmen, der ebenso Hilfe sucht..

Ein Psychologe meinte aber zu mir, dass ich in jedem Fall eine ärztliche Bescheinigung brauche um Anspruch auf eine Therapie zu bekommen, die über die probatorischen Sitzungen hinaus geht und mittels Dringlichkeitsbescheinigung auch mit kürzeren Wartezeiten etwas machbar wäre (zumal es nur nach der Arbeit geht und ich lasse mich auf keinen Fall krank schreiben)

Das Problem.... Ich habe extreme Angst vor Ärzten und bislang nie abklären lassen, was wirklich los ist.... (Meine damalige Psychologin vermutete in Richtung Posttraumatische Belastungsstörung...nur glaube ich ihr kein Wort mehr von dem, was sie sagte...)

In einem ganz mutigen Moment schrieb ich dann eine psychiatrische Praxis an, die Termine auch per email vergibt. Anrufen ist ein Ding der Unmöglichkeit... Und nun habe ich am 7ten Feb einen Termin ... und versinke in Panik....jetzt schon...

Weiss Jemand von Euch, was passieren wird? Wie läuft so ein Termin ab? Bin ich da überhaupt richtig und reichen die "Symptome" um die Bescheinigung für den Psychologen zu bekommen???

Ich möchte doch nur nicht mehr so allein mit all dem da stehen und weiter kommen...wieder leben.... und weiss einfach nicht, wie ich das sonst anstellen kann..... Bin für jede Antwort dankbar!!!
Lieben Dank und LG Pandy

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Termin geschafft..... Die Angst konnte ich nicht abstellen aber habs geschafft und bin hin.... und auf ganzer Linie versagt.

Wer nur stumm um Hilfe schreien kann, dem wird wohl auch nicht geholfen. Wirklich schlimm war es nicht...und doch...obwohl die Angst die ganzen Tage zuvor schon sehr heftig wurde.

Dennoch geschafft und nicht weggelaufen. Es dauerte keine 15 min. Das Hauptthema war, dass die Zeit knapp ist. Der Doc war ganz nett ... aber offensichtlich genervt oder zu sehr gestresst... Ich konnte nicht wirklich reden. Hab zwar ein bisschen gesagt aber traute mich nach den Kommentaren nicht mehr....habe eher versucht zu lächeln und das möglichst schnell über die Bühne zu bringen.

Es ist ja eine alte Geschichte. Nun lebe ich schon so lange damit - da kommt es auf mehr Zeit doch nicht drauf an. Akute Traumatisierungen sind da schlimmer - wie z.B. präsente Kriegserfahrungen... Ich bin ja lebensfähig und schaffe es aus dem Haus zu gehen. Kann also gar nicht so wild sein. Mehr verieft werden muss das Thema auch nicht. Dazu ist eh keine Zeit. Der Nächste wartet ja schon. Thera...ist sicher keine schlechte Idee. Das sollte ich noch einmal versuchen. Adressen gibt es im Internet und Überweisung immerhin sofort. Um über Medis zu reden haben wir aber keine Zeit. Das können wir aber in einem Folgetermin machen....in 4 Wochen.

Und Tür zu. Das wars. Das ist doch nen Witz...oder nicht? ok.. Ich habs nicht geschafft zu sagen, dass ich solche Angst habe und es war keine Zeit um es mal zu probieren. Kaum einen Satz konnte ich sprechen ohne nicht unterbrochen zu werden.... Also war alles, was raus kam, dass da mal ein Flashback kommt... mal nen bisschen Panik aber mehr auch nciht. Vorläufige Diagnose: Wiederkehrende Depressionen derzeit mittelgradig mit Verdacht auf PTBS nicht akut.

Warum ist das nur so schwer...... Ich habe nur versucht alles runter zu spielen und auf ganzer Line versagt. Früher hat niemand stumme Schreie gehört und heute ... da ist eine andere Zeit. Ich bin doch auch wirklich dämlich. Nach all den Jahren noch nicht drüber weg... schwache Leistung. Da hat er sicher Recht.

Die Kraft ist am Ende.... rote Tränen helfen.... und warum? Weil ich zu blöd bin mit "alten Geschichten" klar zu kommen! Ein Bekannter sagte mir mal in anderem (aber ähnlichen) Zusammenhang, dass es in unserer Gesellschaft an der Zeit ist, dass man sich seiner eigenen Schuld zuwendet und nicht weiter nach Ausreden sucht. Wenn man annehmen kann, was man für einen Mist gebaut hat, kann man weiter gehen und nicht Andere suchen, denen man eigene Schuld aufladen muss.

Ach egal... So ist es nun einmal und wird es wohl auch bleiben....alles sinnlos! Den 5 Min run in 4 Wochen um über Medis zu reden kann er sich schenken. Ist sicher reine Zeitvergeudung...von beiden Seiten.

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