Meiner Meinung nach ist das Hautbild bei Schuppenflechte völlig anders als bei Neurodermitis.
Bei der Schuppenflechte sind es Herde, oft an bestimmten Stellen wie Ellenbogen oder Knien vorn, auch oft auf der behaaren Kopfhaut. Bei der Schuppenflechte verhornt die Haut um einiges schneller als bei der normalen Haut. Charakteristisch sind die veränderten Nagelplatten (Grübchen-, Krümel- oder Tüpfelnägel etc.).
Die Neurodermitis ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, bei der die Barrierefunktion der Haut gestört ist. Die Haut benötigt Gamma-Linolensäuren, um geschmeidig zu bleiben. Dieser Mechanismus ist bei Neurodermitis gestört, d.h. die mit der Nahrung aufgenommene Linolensäure kann nicht umgebaut werden, weil ein dafür wichtiges Enzym fehlt. Neurodermitis zeigt sich im Gegensatz zur Psoriasis auch eher in den Beugefalten der Knie und Ellenbogen sowie im Gesicht und am Hals. Die Patienten haben erheblichen Juckreiz und kratzen sich die Haut blutig - diese Kratzspuren kann man gut von einem Psoriasisherd unterscheiden.
Neurodermitispatienten haben oft eine doppelte Lidfalte (Dennie-Morgan-Falte), ein vergröbertes Hautrelief, seitlich ausgedünnte Augenbrauen und einen pelzkappenähnlichen Haaransatz. Diese Zeichen, die sogenannten Atopiezeichen, fehlen bei Psoriasiskranken.
Es gibt noch einige Unterscheidungsmöglichkeiten, die hier zu nennen wären - das würde allerdings den Rahmen sprengen. Zusammenfassend kann man sagen: Beide Krankheitsbilder werden völlig unterschiedlich behandelt, haben andere Ursachen und lassen sich gut voneinander unterscheiden.