Hallo,
wenn man Plattfüße sehr frühzeitig therapiert, ist das Thema nach ca. 5 Jahren durch.
Sensomotorische Einlagen können darum nicht helfen, weil das mit der "Wundertheorie" nicht wirklich funktionieren kann. Der Grund dazu ist folgender:
Der Fuß reagiert von Natur aus auf die unterschiedlichen Druckpunkte, die das barfuß laufen so mit sich bringen. In sofern war die Grundidee dieser sensomotorischen (propiozeptiven) Einlagen nicht schlecht,- wenn auch eine winzige Kleinigkeit vergessen worden ist:
Der Fuß reagiert nur dann auf diese Druckpunkte, wenn diese nicht permanent an der selben Stelle sind. In so einigen Tests bei mir in der Praxis wurde folgendes festgestellt:
* Leichte Senkfüße reagieren auf derartige Einlagen rund 2 Minuten lang
* Kontrakte Plattfüße reagieren so gut wie gar nicht auf sensomotorische Einlagen,- die Pelotte in der Gewölbesprengung wird fast halb platt gemacht.
* Lockere Plattfüße und Knick- Senkfüße reagieren wenige Sekunden auf diese Pelotten, danach sind sie trotz Einlagen flach.
Dieses wurde inzwischen auch von anerkannten Professoren so festgestellt!
Die optimale Therapie bei kontrakten Plattfüßen ist, mit ganz stabilen Backen- oder Schaleneinlagen zunächst die natürliche Sollform der Fußgewölbe herzustellen.
Wenn das zum lockerem Plattfuß oder gar zum Senkfuß geführt hat, was wirklich recht einfach funktioniert, dann geht es im zweiten Schritt darum, auch die Fußmuskulatur aufzubauen. Dazu macht man täglich ein paar Übungen zuhause. Ein guter Orthopäde, der den Job gerne macht, zeigt diese Übungen.
Trotzdem muss man solange die Fußgewölbe nicht fast vollständig stabilisiert worden sind, weiter die Einlagen tragen (selbstverständlich auch beim Sport und in den Hausschuhen sowie ggf. Sandalen).
Lässt man die Einlagen nur stundenweise weg, dann lässt sich das Fußgewölbe nach nur kürzester Zeit (5-15 Minuten) wieder durchtreten und der Bänderaparat wird wieder "ausgeleiert"!
Kurz um:
Gegen Plattfüße helfen stabile Einlagen (ich gebe meist zum ersten mal V2A oder Aluminium Einlagen aus). Die können nicht kaputt gehen und es gibt keine Chance, dass die sich verformen lassen. Die Einlagen für die Hausschuhe werden je nach Grad des Gewölbes beim unbelasteten Fuß auch überkorrigierend (für zuhause kann man das so machen,- so führt die Therapie schneller zum Erfolg).
Später sind z.B. Plexi Einlagen sehr gut geeignet, weil die leicht nachfedern und somit die Muskulatur stärken.