Nicht einfach, denn wie Sie ganz richtig sagen: AuslandsKVen holen sich solche Risiken nicht gern ins Haus (und müssen das auch nicht), und ein Medikamentenversand ist schon zollrechtlich und zolltechnisch schwierig, denn Insulin für ein Jahr ist natürlich kein Reisebedarf. Ich würde wohl einmal folgendes versuchen:

1) Beim Diabetikerbund (www.diabetikerbund.de) nachfragen, was die raten. Da wird das Thema vermutlich öfter auftreten als hier, und vielleicht ergibt sich da etwas.

2) Bei einem freien Versicherungsmakler, der also nicht nur einzelne Gesellschaften vertritt, gezielt nach einer Versicherung suchen lassen, die Ihr Problem löst. Das wird teurer sein als eine Regelversorgung, aber vielleicht ist der Aufpreis erträglich. Und dass mehr Risiko auch mehr kosten muss, ist im Grunde ja nachvollziehbar.

Ich hoffe, das hilft weiter, und Sie werden 2014 an ein tolles Jahr zurückdenken, das Sie "down under" verbracht haben. Unbedingt besuchen sollten Sie übrigens Perth. Das finde ich persönlich schöner als das auch in vieler Hinsicht arg englisch anmutende Melbourne!

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Eine ähnliche Frage habe ich vor einiger Zeit schon einmal mit Blick auf einen Strandurlaub befürwortet. Da veilleicht nochmals nachsehen. Wichtig ist im wesentlichen:

1) Immer alles mitnehmen, was man braucht, denn je nach Ziel kann es sein, dass es vor Ort nicht das Insulin gibt, das man gewohnt ist So sind in USA zB Mischinsuline verbreitet, die anders zu habdhaben sind als unsere intensivierte Einstellung mit zwei Insulinen (basal/bolus - gern bei Wikipedia nachsehen!).

2) Am Flughäfen gibt es keine Schwierigkeiten mehr, weil Diabetes verbreitet ist. Das Sicherheitspersonal kennt Insulinpens und Kartuschen und zickt nicht (mehr). Ausweis ist natürlich noch besser - wenn dafür noch Zeit ist!

3) Transport immer im Innenraum des Flugzeugs, also im Handgepäck, nicht im eingecheckten Gepäck. Der Frachtraum wird zu kalt, und das schadet dem Insulin. Mögliche Überhitzungen im Handgepäck sind besser zu kontrollieren, denn Handgepäck ist unter Aufsicht.

4) So oder so sind stets ausreichend schnellwirkende Kohlehydrate mitzuführen. Gerade im außereuropäischen Ausland, wo man vielleicht die Sprache nicht kann, kommt man manchmal nicht rasch genug an schnellwirkende Kohlehydrate. Dagegen helfen Gummibärchen, Dextro Energen usw. - Immer dabeihaben!

In diesem Sinn safe travels und gute Heimkehr!

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Auch ich rate dringend ab von einem so tiefgehenden Eingriff in Ihre mit Arzt oder Ärztin abgestimmte Insulintherapie. Grund ist die Komplexität der Stoffwechselprozesse, die hier zu überblicken sind und um deren Einstellung es geht. Ohne das hier im einzelnen ausbreiten zu wollen, empfehle ich den Aufruf der Wikipedia-Seiten: Gluconeogenese und Glykogen. Schon daran wird deutlich, dass die Gabe von Basalinsulin, die die Gluconeogenese in den Morgenstunden beeinflusst, ein komplexer Therapieschritt ist.

Und was heisst auch, Ihre Werte würden "nicht viel schlechter" - wieviel denn genau? Auch hier gilt: angesichts möglicher Spätfolgen (auch bei Typ2!) brauchen Sie die besten Werte, die Sie erreichen können. Für Kompromisse ist das ein schlechtes Feld.

Zusammenfassend meine darum auch ich: erst die intensive Abstimmung mit dem diabetologisch geschulten(!) Arzt und frühestens dann Änderungen der Insulintherapie!

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Wo injiziert wird, spielt sehr wohl eine Rolle; sowohl für Qualität und Ablauf der Resorption als auch unter dem Gesichtspunkt des Schutzes anderer Gewebe, va der Muskulatur. Insulin soll subkutan, also ins Unterhautfettgewebe injiziert werden. Darum sind geeignete Körperstellen solche, die erstens Unterhautfettgewebe aufweisen und die zweitens auch gut erreichbar sind. Aus diesem Grund wird in Deutschland von Injektionen in den Oberarm abgeraten. Denn sticht man in die Muskulatur, beschleunigt das die Resorption erheblich, was zu vorzeitigem Unterzucker (Hypoglykämie) führen kann. Nicht injizieren sollte man auch in die Innenseite des Oberschenkels, denn dort verlaufen in geringer Gewebetiefe Blutgefäße und Nerven. Aufgrund seiner ungünstigen Erreichbarkeit wenig geeignet ist auch das Gesäß.

Aus den unterschiedlichen Resorptionscharakteristiken an unterschiedlichen Körperstellen folgt auch, dass man unterschiedliche Insuline an unterschiedlichen Stellen injizieren kann. Damit hier nicht unversehens etwas zu schnell geht, empfiehlt sich insoweit die Besprechung mit einem Diabetologen oder anderweitig diabeteserfahrenen Arzt.

Empfehlenswert für die Injektion von Insulin ist das Bauchfettgewebe, dessen Mächtigkeit (Dicke) nach außen allerdings erheblich abnimmt. Auch zum Nabel sollte man ca. 3cm Abstand halten. Ferner empfiehlt sich (auch hier) ein "Spritzenkalender", um alle Stellen gleichmäßig mit den Einstichen (der sehr dünnen Nadeln) zu belasten.

Mit diesen Grundsätzen sollte Ihr Kumpel aber schon einmal ein Stück weiterkommen!

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Ich halte diese Frage nicht für relevant, denn für den allein interessierenden Einzelfall folgt aus statistischen Werten nur sehr wenig. Vielmehr kann der Blick auf die Statistik sogar schaden, etwa wenn man aus günstigen statistischen Werten folgerte, so "wild" sei die Notwendigkeit der Blutzuckerkontrolle ja auch nicht, denn es erblindeten ja ohnehin "nur" 2-3% aller Diabetiker.

Richtig ist und bleibt: jeder Diabetiker braucht gute Blutzuckerwerte, sonst erleidet er früher oder später Schäden, die auf sein Leben überwiegend höchst unschön wirken. Mehr gibt es dazu im Grunde nicht zu sagen.

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Nachdem Sie erkennbar Scheu haben, zum Arzt zu gehen, was Ihnen aus gutem Grund bereits mehrfach geraten worden ist, bleibt als "niederschwelliger" Diagnoseeinstieg noch die Messung Ihres HbA1c-Werts in Ihrer oder einer Apotheke Ihres Vertrauens. Gemessen in Prozent (oder korrekt eigentlich Mol/Hamoglobin)) weist der HbA1c-Wert die Menge des glykierten Hämoglobins, also des Trauebnzuckers nach, die an den roten Blutfarbstoff angelagert ist. Gemessen wird also der Grad der "Verzuckerung" des roten Blutfarbstoffs, wie man manchmal auch lesen kann.

Viele Apotheken bieten diese Leistung an, meist zu einem Preis zwischen 5 und 10 EURO, samt Beratung, was Sie tun sollten, wenn etwas nicht stimmt.

Wenn Sie erst einmal nicht zum Arzt gehen möchten, ist also auch das eine Möglichkeit, und vielleicht kennt die Apotheke auch einen guten Arzt, wenn Ihr HbA1c-Wert nicht im Normbereich (4,5-6%) liegt. - Viel Erfolg!

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Ich empfehle, einen Proktologen aufzusuchen, also einen Spezialisten für den unteren Teil des Darms, denn in diesem Teil des Darms wird der Stuhl gebildet - im Dickdarm durch "Eindickung". Daher hat dieser Teil des Darms seinen Namen.

Ein Magenproblem ist mE auszuschließen, denn Stuhl mit Blutspuren bildet sich nicht durch die Einnahme von Nahrung, sondern durch deren Verdauung. Eine Darmspiegelung, also "Hineinschauen" ist immer eine gute Diagnostik. Dann sieht man klarer - buchstäblich!

Ich könnte mir vorstellen, dass hier ein entzündlicher Prozess zum Blut im Stuhl führt. Was das dann genau ist, zB eine Colitis ulcerosa, muss dann der Facharzt bestimmen.

Viel Erfolg!

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Erstens: Unterzucker ist für jeden insulinpflichtigen die akutere Bedrohung als maßvoll überhöhte Blutzuckerwerte, die erst auf längere Sicht schädlich sind. Ob Ihr Vater insulinpflichtig ist, schreiben Sie nicht. Aber wenn er es ist, rate ich zu einer engmaschigen Überwachung der Blutzuckerentwicklung bei definierter Insulingabe und Kohlehydratzufuhr. Oder konkret: Ihr Vater sollte eine zeitlang jeden Morgen dasselbe essen und die entsprechenden Kohlehydrate stets mit derselben Menge Insulin abdecken. Dann kann er durch stündliche Messungen ermitteln, wie sich sein Blutzucker entwickelt und ggfs seine Insulinmenge herabsetzen.

Zweitens: Auch wenn Ihr Vater nicht insulinpflichtig sein ist, sollte er stets Kohelhydrate mit sich führen, die der Körper rasch aufnimmt, also Traubenzucker (Dextrose), Gummibärchen oder andere Süßigkeiten. Noch günstiger ist Fruchtsaft, aber der kann schlecht werden und ist schwerer zu transportieren. Ziel muss immer sein, einem nahenden Unterzucker (Hypoglykämie) rasch begegnen zu können. Denn gelingt das nicht, verliert der Patient relativ schnell so sehr den Überblick, dass er sich nicht mehr selbst helfen kann. Und das kann dann unschön werden.

Drittens: Günstig ist für jeden Diabetiker die Mitführung eines Hinweises auf seine Erkrankung, zB als Kette oä. Das erleichtert Rettungspersonal im entscheidenden Moment die Arbeit. Das ist kürzlich in diesem Forum besprochen worden.

Viel Erfolg!

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Blutzuckergehalt und Körpergewicht haben wenig miteinander zu tun. Es können also durchaus auch übergewichtige Menschen "unterzuckert werden" - mit den Symptomen, die Sie geschildert haben. Aber dagegen ist ja leicht etwas zu tun: Traubenzucker (zB aus der Manteltasche) essen oder Gummibärchen aus den kleinen Tütchen, die es mit 8 kleinen Bärchen gibt, notfalls auch etwas Gezuckertes trinken (nicht Cola light!). Das hilft! Und Zucker (oder andere Kohlehydrate) sollte man dann auch immer dabei haben, denn Unterzucker ist nicht zu unterschätzen, weil die Gefahr eines Zusammenbruchs (Kollaps) und mangelnder Ansprechbarkeit besteht. Das ist auch für Diabetiker die akutere Bedrohung als zu hohe Zuckerwerte, die zwar langfristig große Schäden anrichten können, aber jedenfalls dann nicht kurzfristig, wenn die Zuckerwerte nicht völlig durch die Decke gehen (> 500mg/dl). - Viel Erfolg!

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Schon die Frage nach einem Wert (Singular) offenbart das verbreitete Missverständnis, dass Diabetiker sich vor allem gegen zu hohe Blutzuckerwerte (BZ-Werte) schützen müssen, weil ihr Körper diese hohen Werte nicht mehr "herunterregulieren" kann. Das ist nicht falsch, denn natürlich sind zu hohe Blutzuckerwerte schädlich, und zu hohe Werte sind postprandial, also zwei Stunden nach einer Mahlzeit, > 140mg/dl (lies: Milligramm pro Deziliter Blut). Das Problem mässig erhöhter BZ-Werte sind aber vor allem Langzeitschäden an Augen, Extremitäten usw., weniger dagegen akute Ausfälle. Darum zeigt der Blick auf zu hohe BZ-Werte (Hyperglykämie) auch nicht die ganze Wahrheit. Akut gefährlicher als überhöhte Blutzuckerspiegel sind zu geringe Blutzuckerwerte (Hypoglykämie), also Werte < 50mg/dl. Unterhalb dieser Grenze müssen Kohlehydrate zugeführt werden, zB am besten dch die Einnahme von Traubenzucker (Dextrose), sonst droht Bewusstseinsverlust. Kritisch wird es für Diabetiker also jenseits von zwei Werten: < 50mg/dl UND > 140mg/dl. BEIDES muss man im Auge behalten!

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Eine solche Kette ist eine ausgezeichnete Idee, denn das Hauptrisiko für insulinpflichtige und damit für alle juvenilen Diabetiker sind nicht Spätschäden durch zu hohe Zuckerwerte, sondern sind Hypoglykämien, auch Unterzucker genannt. Sie nehmen den Patienten die Ansprechbarkeit (bis hin zum Koma) und machen Hinweise zur Krankheitsursache sinnvoll, etwa in Form der Kette, die Sie planen. Mir sind zahlreiche Diabetiker bekannt, die solche Hinweise mit sich führen, teils auch als Anhänger in Form von "Hundemarken", wie sie im Militär üblich sind. Darum ganz ohne Zweifel: Ob vom Juwelier oder auch einfacher gehalten: Sie tun das Richtige für Ihr Patentkind!

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So wie Du den Sachverhalt schilderst, halte ich Diabetes eher für unwahrscheinlich. Kohlehydratzufuhr löst bei Diabetikern eigentlich nicht noch mehr Hunger aus. Auf Diabetes hinweisen könnte allenfallls ein verstärkter Zug zum Klo, denn bei Diabetes Typ I, für den allein Du mE in Frage kommst, versucht der Körper, zuviel Blutzucker über die Nieren loszuwerden. Und riecht Dein Urin denn besonders "fruchtig"? Auch das wäre ein Zeichen, aber bei Dir scheint mir das nicht sehr wahrscheinlich.

Trotzdem gehörst du zum Arzt - schon damit Dir der Kopf wieder frei wird wegen Deiner Sorge vor Dianbetes und auch zur Abklärung einer möglichen Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose). Die führt nämlich zu einem stark erhöhten Grundumsatz und infolgedessen auch zu erhöhter Nahrungsaufnahme, von der dann nichts "hängenbleibt". Auch dass Du Dich zittrig fühlst, könnte dazu passen. Welchen Ruhepuls hast Du? Und hast Du Schwierigkeiten mit der Handschrift, also der Feinmotorik? Wenn Dein Ruhepuls <130-150 ist und Dir das Schreiben mit der Hand in letzter Zeit schwerfällt, könnten das Hinweise sein.

Eine Schilddrüsenüberfunktion lässt sich übrigens sehr gut behandeln und ist weit weniger "stressig" als Diabetes. Du nimmst ein paar Tabletten und gehst ab und zu zur Blutentnahme zum Arzt. Das war's.

Kümmere Dich gleich morgen darum. Je eher Du klar siehst, desto eher bist Du nicht mehr so durch den Wind wie gerade. Viel Glück!

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Die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer fleischlosen Ernährung hat schon deshalb zunächst nichts mit Diabetes zu tun, weil es Vegetariern nicht darum geht, mit ihrer Kost besondere Inhaltsstoffe zu vermeiden, wie Diabetiker das tun (sollten). Vielmehr geht es um die Vermeidung bestimmter Quellen dieser Stoffe. Anders gesagt: Vegetarier vermeiden Fleisch um des Fleischs willen, nicht weil sie dessen Inhaltsstoffe nicht mögen. Ganz im Gegenteil: auch Vegetarier brauchen Eiweiss und Spurenelemente, müssen sich diese nur eben aus anderen Quellen zuführen als Menschen, die auch Fleisch essen.

Eine Verbindung zu Diabetes besteht allenfalls insofern, als die wenigsten pflanzlichen Nahrungsmittel so wenig Kohlehydrate enthalten wie Fleisch. Spurenelemente und Eiweiss allein pflanzlich aufzunehmen, bedeutet für Vegetarier damit fast zwangsläufig auch die Zuführung von Kohlehydraten. Und Kohlehydrate sind blutzuckerrelevant und damit nun einmal das entscheidende Thema für Diabetiker.

Insofern liesse sich unter dem Gesichtspunkt einer ausgewogenen Ernährung durchaus sagen, dass der Verzicht auf Fleisch für Diabetiker mehr Probleme schafft als für Stoffwechselgesunde. Dass die fleischliche Nahrungskomponente auch bei Diabetikern hochwertig sein sollte, also ohne übermässige Fettanteile usw, versteht sich von selbst. Insoweit besteht zwischen Diabetikern und Stoffwechselgesunden kein Unterschied.

Nicht nur als Omnivor (Allesfresser - wie zB aus dem Gebiß des Menschen ablesbar) ist der Mensch aus diesem Grund grundsätzlich besser bedient, auf Fleisch nicht zwanghaft zu verzichten, sondern auch Fleisch zu essen. Eine andere Frage ist die Menge, die in der ersten Welt grundsätzlich zu hoch liegt. Meine Empfehlung lautet deshalb: gerade als Diabetiker nicht vegetarisch leben, wohl aber den Fleischkonsum reduzieren. Lieber weniger und dafür besser!

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Mit einer derart akuten Symptomatik gehören Sie (selbstredend!) sofort in ärztliche Behandlung, nicht nur in ein Forum - wenngleich Ihre Aktivität hier zeigt, dass es Ihnen so schlecht nicht gehen kann, was im Grunde erfreulich ist!

Vorliegen könnte hier eine Stoffwechselentgleisung mit der Folge eines überhöhten Blutzuckerspiegels. Dafür könnten Ihre Seh- und Hörstörungen sprechen, denn ein entgleister Blutzucker führt nach einiger Zeit zu Gefäßverschlüssen im Innenohr und im Auge. Ob Ihre Beschwerden auf ein diabetischtes Problem schliessen lassen, ist freilich unklar, denn als Ursache in Frage kommen auch Kreislaufprobleme. Wichtig ist eher: beides ist reversibel, braucht aber Behandlung und etwas Zeit.

Ob Ihr Fall wirklich einen diabetischen Aspekt aufweist, kann aber nicht im Weg der Ferndiagnose bestimmt werden, sondern allein durch eine Messung Ihres Blutzuckers - auch Ihres Langzeitblutzuckers HBA1c. Eine Unterzuckerung (Hypoglykämie), zu der es bei jedem Diabetiker unter Insulinbehandlung kommen kann (und auch nicht selten kommt), liegt hier eher nicht vor. Dagegen spricht nicht nur, dass Ihr Kollaps eher kreislaufbedingt wirkt, und sprechen wohl auch Ihre Seh- und Hörstörungen, sondern vor allem, dass Sie kein Insulin injizieren oder andere blutzuckersenkende Mittel einnehmen.

Also: sofort zum Arzt, nach Abklärung werden Sie weitersehen. Gute Besserung!

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Das Thema Vereinbarkeit von insulinpflichtigem Diabetes und Strandurlaub berührt im Grunde drei Fragen: erstens die Haltbarkeit von Insulin, zweitens dessen Verabreichung durch Infektion und drittens die Vorkehrungen gegen Unterzucker, die an abgelegenenen Stränden noch wichtiger sind als sonst. Erstens zur Haltbarkeit von Insulin: Als Daumenregel gilt: angebrochenes Insulin ist auch ohne Kühlung bis zu vier Wochen verwendbar, wobei es - wichtig! - nicht wärmer werden darf als Körpertemepratur. Besonders in den Tropen ist das ein Thema! Am Strand muss Insulin also vor direkte Sonneneinstrahlung geschützt werden. Lässt sich das nicht gewährleisten, sollten Sie eine Kühlbox mitnehmen. Die gibt es auch klein. Während des Flug gehört Insulin immer ins Handgepäck. Die Frachträumen in Flugzeugen werden zu kalt, und auch Kälte unter 0°C schadet. Zweitens zur eigentlichen Injektion: Sie ist kein Problem, denn die Einstichstelle verschließt sich sofort wieder (wenn Sie nicht zB Bluter sind). Grund sind die dünnen Kanülen, die Sie verwenden. Sie sind bedeutend dünner als die zB zur Blutentnahme verwendeten, und entsprechend tritt bei einer Insulininjektion auch fast nie mehr Blut aus als ein Tropfen. Desinfektionspads sind "nice to have" aber wohl nicht unbedingt notwendig, sofern keine erkennbar unhygienischen Verhältnisse bestehen. Je nach Zielland im Zweifel aber besser mitnehmen. Entzündungen der Einstichstelle sind so praktisch ausgeschlossen. Sie kommen ohnehin so gut wie nie vor. Drittens zur Vorsorge gegen Unterzucker: Am Strand besonders wichtig ist die Mitnahme von Kohlehydraten, gerade wenn man nicht nur am Strand liegen, sondern vielleicht auch im Meer baden oder Wassersport treiben will. Surfen, Kiteboarden usw kostet Blutzucker, und der muss ersetzt werden. Auf jeden Fall also eine Extradosis Traubenzucker mitnehmen. In diesem Sinn: Schönen Strandurlaub!

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Als Daumenregel gilt: angebrochenes Insulin ist auch ohne Kühlung (die bei mitgeführten Pens ja auch nicht lückenlos zu gewährleisten wäre) bis zu vier Wochen verwendbar, wobei - wichtige Ausnahme! - es keinen Temperaturen ausgesetzt sein sollte, die höher als Körpertemepratur liegen, also auch keiner direkten Sonneneinstrahlung. Lässt sich eine Lagerung unter 37°C nicht gewährleisten, sollten Sie mit einer Kühlmöglichkeit vorsorgen, nach der Sie am besten in Ihrer Apotheke fragen. Wichtig allerdings auch hier: nicht nur übermäßige Hitze schadet, sondern auch übermäßige Kälte. Insulin darum immer ins Handgepäck, das in klimatisierten Bereichen verbleibt und nicht, wie etwa im Flugzeug, in Frachträumen gelagert wird, die teils bis an den Gefrierpunkt abkühlen. - Unter diesen Voraussetzungen wird die Reise mit Ihrer Großmutter problemlos verlaufen. - Gute Erholung!

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Eine Rechtspflicht, jede Gefährdung anderer zu vermeiden, folgt aus § 2 StVO, dessen Absatz 2 lautet: Jeder Verkehrsteilnehmer hat sich so zu verhalten, daß kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.

Rein faktisch verhält es sich mit dem Fahren unter Insulin aber ebenso wie mit dem Fahren unter jeder anderen Medikation. Alle Fahrer/innen müssen ihre Fahrtüchtigkeit zu jeder Zeit selbst einschätzen. Ich rate im Zweifel zu einer Messung des Blutzuckers vor der Teilnahme am Straßenverkehr - gerade zu Beginn einer Insulintherapie. Das ist einfach und schafft zumindest für Kurzstrecken hinreichend Sicherheit. Und auf Langstrecken sind Messungen in den Pausen möglich, die ohnehin ratsam sind.

Eine starre Regel, während der Einstellung nicht zu fahren, gibt es nicht. Sie dürfte so auch nicht sinnvoll sein.

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Die häufig anzutreffende Furcht vor einer Insulintherapie hat meist zwei Gründe. Einen erwähnen Sie: die Sorge vor Unterzucker. Sie ist insofern nicht völlig unberechtigt, als das hoch wirksame und daher bei Diab. mell. Typ 1 und Typ 2 sehr effektive Insulin bei (unsachgemäßer) Überdosierung (gemessen an der Kohlehydratzufuhr) natürlich ein Hypoglykämierisiko ("Unterzucker") schafft. Freilich ist dieses Risiko sehr gut dadurch beherrschbar, dass man erstens darauf achtet, im Verhältnis zum verabreichten Insulin genug Kohlehydrate aufzunehmen, und dass man für den Fall einer Hypoglykämie zweitens Glukose (Traubenzucker, zB Dextro ENERGEN) mitführt, den man notfalls essen kann. Das löst das Problem, denn die allermeisten Patienten nehmen gut wahr, wenn sie unterzuckert sind. Die Fälle, in denen das anders ist, sind so selten, dass Sie sich hier keine ernsthaften Sorgen machen müssen. Vermutlich nehmen Sie ja auch am Straßenverkehr teil, obwohl dort deutlich mehr Menschen sterben als durch Fehler bei der Insulintherapie.

Zweiter verbreiteter Vorbehalt gegen eine Insulintherapie ist die Verabreichung von Insulin durch Injektion. Insulin kann bis heute nicht oral gegeben, sondern muss injiziert werden. Und den meisten Menschen widerstrebt es (zunächst), sich mehrmals täglich eine Spritze zu geben. Bei näherem Hinsehen ist freilich auch dieser Vorbehalt unbegründet. Erstens sind Insulinspritzen keine Spritzen, wie man sie sonst vom Arzt kennt, sondern sog. Pens, also "Stifte" mit einer winzigen Kanüle, deren Einstich bei Licht besehen weniger schmerzt als ein Mückenstich. Zweitens sind Fehldosierungen so gut wie ausgeschlossen, weil man mit einem Anwahlrad die Zahl der Insulineinheiten wirklich kinderleicht anwählen kann. Drittens schließlich gewöhnen sich alle intensiv eingestellten Diabetiker (die Insulinpens benutzen und keine Insulinpumpen) so unglaublich rasch an ihre Insulininjektionen, dass schon daran deutlich wird, wie wenig Probleme diese schon nach sehr kurzer Zeit bereiten. Und hier scheint ja noch nicht einmal festzustehen, ob Sie wirklich intensiviert eingestellt werden oder ob es nicht bei ein oder zwei Gaben Basalinsulin pro Tag bleiben wird. Das werden Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen erklären.

Vielleicht konnte ja auch ich Sie schon ein wenig überzeugen: Die Gabe von Insulin ist eine hocheffektive Therapie, die Ihnen sehr rasch zu deutlich besseren HbA1c-Werten verhelfen wird. Vor allem ist diese Therapie mit ein wenig Sorgfalt bestens beherrschbar und belastet sie die meisten Patienten schon nach kurzer Zeit auch psychisch nicht nennenswert. Auch Sie werden das hinbekommen!

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Vermutlich wird das Problem Ihrer Großmutter durch eine Veränderung ihrer abendlichen (Basal-)Insulindosis lösbar sein. Es ist damit zwingend ein Fall für den Arzt oder die Ärztin, der oder die den Diabetes ihrer Großmutter betreut. Als Ursache für den nächtlichen Blutzuckeranstieg ihrer Großmutter feststellen werden Arzt oder Ärztin vermutlich eine der folgenden Ursachen: Entweder Ihre Großmutter hat ihre Ernährung verändert und nimmt (nun) abends Nahrung auf, die zu einem verzögerten, nächtlichen Blutzuckeranstieg führt. Oder die nächtliche (völlig normale) Gluconeogenese Ihrer Großmutter hat sich verändert, also das Verhalten des Energiespeichers, den ihr Körper zur (Grund-)Versorgung von Gehirn und Muskulatur vorhält, die lebensnotwendig sind (Herz, Atmung). In jedem der beiden Fälle werden Arzt oder Ärztin erst die Ernährung Ihrer Großmutter abfragen und dann vermutlich zu einer Erhöhung der abendlichen Basalinsulingabe raten, also des langwirkenden Insulins, das alle Typ-1- und viele Typ-2-Diabetiker so "durch die Nacht bringt", dass morgens nicht die erhöhten Werte auftreten, die hier Grund Ihrer Besorgnis sind. - Auch hier sind die Zufuhr und der Verbrauch (Bewegung!) von Kohlehydraten und die Zufuhr von Insulsin also die beiden entscheidenden Größen zur Einstellung des Diabetes.

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Podologen üben zwar einen Heilberuf aus, sind aber nicht Ärzte. Entsprechend gehören auch Diabetiker, die (bereits) Folgeschäden in Gestalt eines Diabetischen Fußsyndrom aufweisen, vor allem in qualifizierte ärztliche Behandlung. Diagnosen über diabetesbedingte Folgeschäden stellen und Therapien verordnen mit der Folge, dass deren Kosten von Krankenkassen oder -versicherungen übernommen werden, kann daher nur der Arzt, der entweder über eine diabetologische Ausbildung verfügen oder einschlägig erfahren sein sollte. Schon daraus ergibt sich, dass letztlich der Arzt entscheiden muss. Denn was nützt der beste Podologe, wenn am Ende nur der Arzt die podologische Komplexbehandlung verordnen kann, die der Diabetiker (mglw.) benötigt. Die Meinung des Arzts nur so zur Sicherheit einzuholen, ist darum schon aus diesem Grund eher nicht das Richtige. Viel eher wird umgekehrt ein Schuh daraus: erst zum Arzt, der mit Umfang und Intensität der podologischen Behandlung auch Häufigkeit und Abstände der Podologenbesuche empfehlen wird, und anschließend diese Verordnung mit dem Podologen besprechen. - Viel Erfolg!

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