Schlafstörungen - Was tun?

Hallo zusammen,

ich, m/27, leide an chronischer Insomnie (Einschlafstörung) und möchte hier mal mein Problem genauer schildern.

Ohne groß meine Lebensgeschichte zu erzählen, fasse ich mal alle pathologisch relevanten Ereignisse aus meinem Leben zusammen:

- Vereinzelt leichte Einschlafstörungen in der Kindheit

- Vereinzelt Panikattacken, das erste mal mit 17 (1-2 mal jährlich, auch noch heute)

Mitte Oktober 2017:

Beginn meiner ernsthaften Schlafstörung, nach Aufnahme eines neuen Jobs.

Konsultation meines Hausarztes, mit anschließender Medikation (2 Wochen Zolpidem mit Besserung).

Zwei Wochen später: Absetzung von Zolpidem, Überweisung an einen Facharzt mit anschließdender Medikation (Mirtazapin).

Dezember 2017:

Wirkungsabfall bei Mirtazapin, zusätzlicher Cannabis-Konsum mit sofortiger Besserung.

Verdrängung/Aufschiebung des Problems.

April 2018:

Kündigung durch den Arbeitgeber (Leistungsabfall).

Bis November 2018:

Weiterhin Cannabis-Konsum und Mirtazapin, hier und da kurze Arbeitsverhältnisse.

Dezember 2018:

Während einer Arbeitsamt-Maßnahme Cannabis-Konsum eingestellt (aufgr. potentieller Strafverfolgung, möglicher Repression im Straßenverkehr usw., allerdings kein Kontakt mit dem Gesetz)

Schlafstörungen nicht stark ausgeprägt.

Januar 2019:

Neuer Job, sofortige Wiederaufnahme des Cannabis-Konsums aufgrund wiederauftretender Schlafstörungen.

April 2019:

Kündigung vom Arbeitgeber (wieder Leistungsabfall).

Vermehrter Cannabis-Konsum (5 Gramm am Abend).

Ende 2019:

Einstellung des Cannabis-Konsums (finanzielle Gründe).

Sämtliche Medikamente (+30 Stück) durchprobiert (von Agomelatin bis Zopiclon, auch Benzodiazepine). Keine Besserung.

Anfang 2020:

Sämtliche Untersuchungen, Therapien und Versuche (Polysomnographie, Hypnose, Gesprächstherapie, CBD usw.).

Keine Besserung.

März 2020:

Mit Beginn der Pandemie, extreme Verschlechterung des Zustands. Vernachlässigung aller möglichen Lebensbereiche.

Juni 2020 bis August 2020:

Besuch einer Fachklinik für Psychiatrie mit allen möglichen Therapieformen (PMR, Autogenes Training, Kunsttherapie, Ergo).

Ab hier zerbricht mein Verhältnis zur Ärzteschaft.

Allerdings die Frau meines Lebens kennengelernt.

Aktuell:

Eine schon im September 2020 geplante Untersuchung im Schlaflabor, konnte erst jetzt stattfinden (aufgr. der Pandemie)

Ergebnis der Untersuchung: Empfehlung einer neuen Fachärztin.

Und es spielt wieder das alte Lied.

Vielleicht hat jemand eine Idee.

Grüße

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Was hat die Polysomnografie ergeben?

Bei mir wurde auch Insomnie diagnostiziert, aber das ist nur ein Wort. Es sagt nichts. Es bedeutet Schlaflosigkeit. Es ist das, was man sagt, wenn man nichts weiss.

Meine Schlaflaboruntersuchung hingegen ergab eine vorwiegend zentrale Apnoe, d.h. ich habe nächtliche Atemstillstände. Sowas macht auch schlaflos und Panikattacken. Medikamende zu nehmen (offizielle oder inoffizielle) wäre hier das dümmste.

Ich bekam dann ein Gerät zur Atmungs-Unterstützung (ASV). Die Angewöhnung war zwar schwierig, ich brauchte über drei Monate. Aber jetzt kann ich wieder schlafen und bin wieder voll leistungsfähig.

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Natürlich ist es möglich, wenn auch selten. Die zentrale Schlafapnoe (CSA) unterscheidet sich grundsätzlich von der obstruktiven (OSA), sowohl in den Ursachen als auch in der Therapie.

Zwar ist CSA im Wachzustand meines Wissens nirgendwo klinisch beschrieben. Trotzdem gibt es sie wohl. Mach folgendes Experiment: kauf dir eins von diesen günstigen Pulsoxymetern. Stelle einen akustischen Alarm wenn die Blutsauerstoff-Sättigung unter 90% fällt. Trage das Pulsoxymeter tagsüber.

Beim mir schlägt das etwa zweimal pro Stunde an. Wenn ich kein Pulsoxymeter trüge, würde normale Tages-Atmung solche Ereignisse sofort korrigieren und ich würde nichts merken.

Nachts habe ich jeweils Episoden von 60 Apnoen pro Stunde. Diese verhindert das ASV-Gerät vom Schlaflabor (Adaptive Servo-Ventilation). Das sieht aus wie ein CPAP, hat aber einen anderen Algorithmus und ist recht teuer.

Trage das Pulsoxymeter probehalber auch ein paarmal nachts, ohne Alarm, dafür mit Datenaufzeichnung. Vielleicht hast du ja CSA ohne es zu merken.

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