Dosierung von Tilidin?
Meine Mutter wurde auf Tilidin eingestellt. Zuerst 50 mg morgens und abends, dann 100 mg morgens und abends gar nicht. Ich habe das so hingenommen, habe aber heute im Beipackzettel gesehen, dass eigentlich eine gleichmäßige Gabe alle zwölf Stunden erfolgen soll. Der Arzt meint, 100 mg morgens wären besser, da die Dosis ihr mehr hilft und abends nähme sie ja eh starke Schlafmittel und bräuchte keine Medikation gegen Schmerzen. Klingt das so sinnvoll? Es sind Retardkapseln.
3 Antworten
Hallo,
ob es bei deiner Mutter sinnvoll erscheint, kann ich dir leider nicht sagen. Nur soweit, ich nehme seit einigen Jahren Tillidin 50mg/4mg Retard und sollte auch Abends bzw. nach 12 Stunden eine weitere nehmen. Mache ich aber nicht, weil mir die geringste Dosis ausreicht. Wenn deine Mutter vorher 2x täglich 50mg genommen hat und jetzt 100mg 1x würde ich schauen ob es irgendwelche Nebenwirkungen gibt bzw. wie sie es verträgt, vor allem schmerzmäßig. Sollte etwas nicht gut sein, die Wirkung vielleicht unzureichend,würde ich den HA kontaktieren und eventuell dann wieder von 100mg 1xtäglich auf 2x täglich 50mg umstellen.
Teilen darf man die Tabletten nicht. Von daher müsste sie sich dann ein erneutes Rezept vom Arzt ausstellen lassen.
Bist du dir sicher, das es Kapseln sind? Eigentlich Tabletten oder auf BTM Rezept Tropfen....
Liebe Grüße
Hallo Silke,
deine Mutter ist schon etwas älter oder?
Normalerweise macht Tillidin müde. Für mich (das ist nur mein eigenes Empfinden) ist die Einnahme leistungssteigernd. Ich nehme sie immer so zwischen 8.00 Uhr und 9.00Uhr morgens. Manchmal vergesse ich sie auch, was sich durch Müdigkeit und Leistungsknick bemerkbar macht und dann auf Arbeit am Mittag die Einnahme nachhole. Wie schon gesagt, es ist nur die geringste Dosis. Abends bzw. nach 12 Stunden vertrage ich nicht, weil ich dann nicht schlafen kann. Ich komme so gut mit klar.
Die Symptome bei deiner Mutter könnten wirklich Entzugserscheinungen sein. Aber ich würde an deiner Stelle noch einmal den Arzt kontaktieren, ihm alles schildern, was dir bei deiner Mutter auffällt. Jeder reagiert anders und die Dosis individuell.
Liebe Grüße und Danke für den (✷‿✷)
Hey, danke nochmal für deine ausführlichen Antworten und entschuldige, dass ich erst so spät antworte. Habe etwas Stress.
Meine Mutter ist schon fast 90 und hat leider Demenz. Bevor sie Tilidin genommen hat, hat sie oft am Tag und in der Nacht "gejammert" (nicht böse gemeint, ich weiß sonst nicht, wie ich es beschreiben soll). Wir dachten zuerst, das läge vielleicht einfach an der Demenz, aber dann wurde festgestellt, dass sie was an der Bandscheibe hat und sie wurde auf Tilidin eingestellt. Mit 50 mg war es besser, aber noch nicht gut und ich habe auch festgestellt, dass sie dann nachts mit den 50 mg schlechter schlafen konnte. Mit 100 mg über Tag jammert sie nicht mehr und kann auch nachts eigentlich gut schlafen. Aber ich habe halt bemerkt, dass es ihr morgens dann nicht ganz gut geht.
Dass du sagst, dass du auch mit einer einmaligen Einnahme gut klar kommst, beruhigt mich etwas. Ich hatte einfach Angst, dass das irgendwie gesundheitliche Schäden hervor ruft, wenn die Einnahme nicht alle zwölf Stunden erfolgt und sie dann vielleicht immer auf Entzug ist...
Der Arzt hat es ja auch so verschrieben. Vielleicht rede ich nochmal mit ihm. Aber ich denke auch, 100 mg am Abend wären definitiv zu viel. Vielleicht lassen wir es dann wirklich so wie es ist.
Vielen Dank auf jeden Fall nochmal für die netten Worte! Ich wünsche dir alles Gute! Kann ja nochmal berichten, was der Arzt gesagt hat. Bin aber jetzt etwas beruhigt :)
Eine Opioid-Dosierung sollte grundsätzlich nur mit dem behandelnden Arzt durchgeführt werden, nie im Internet, zumal noch weder mit Diagnose noch Angabe von Beschwerden !
Das war doch vom Arzt. Aber es ist richtig, der Arzt bestimmt eine Opioid-Behandlung.
Natürlich war die beschriebene Dosierung vom Arzt. Aber die Fragestellerin fragt hier, ob diese sinnvoll ist !
Richtig. Und das meinte ich. Viele lesen gleichmäßige Einnahme, beim Opioid, bekommen die Morgens-Dosis unterschiedlich zur Abends-Dosis. Hier wollte ich sagen, dass nicht die Menge das Schlimme ist, sondern dass die Zeiten regelmäßig sein müssen. Meine Mutter hatte jemandem ein Schmerzbuch anlegen lassen und hatte dann ein Opioid Abends und Morgens auch unterschiedlich einnehmen lassen. Die höhere Morgens-Dosis konnte er wieder arbeiten. Abends waren die Schmerzen nicht so stark, aber vorhanden. Da machte sie Oxycodon 20mg-0-10mg-0 mit der Einnahmezeit 8/20 Uhr. Das wollte ich sagen, das die unterschiedlichen Dosen in der Stärke nicht das Problem sind. Ich gebe dir auch recht, dass du mich kritisierst, das ist gut so. Aber ich wollte eben hinweisen, dass unterschiedliche Dosenhöhen normal sein können und dass die Zeiten zum Einhalten wichtig sind.
Es ist eine gleichmäßige Zeiteinnahme wichtig, weniger die Menge. Wichtig ist, dass man nicht auf seine Schmerzen hört und sich eine Tablette oder Kapsel einwirft, da das zur Abhängigkeit führt. Ich bin Opioid-Patientin. Nehme aber die Tabletten nur bei sehr starken Schmerzen. Bei Wetterwechsel dann regelmäßig.
Mir geht es um die unterschiedliche Menge der zwei Dosen. Wichtig ist, dass es regelmäßig dann ist, weniger die Menge. Darum ging es mir. Wer auf den Schmerz hört und das Zeug nimmt, der bekommt schneller das Problem. Nicht aber, dass er nach 12 Stunden die Hälfte dann nehmen soll.
Nein, das verstehe ich nicht : Weniger die Menge würde heißen : Es ist völlig egal, ob die Patientin 50 oder 500 mg nimmt !
Nein. Es geht um die Einnahme, die der Arzt angeordnet hat. Mir ging es um die Frage der unterschiedlichen Höhen und der Angabe im Beipackzettel, dass ein Opioid regelmäßig genommen werden soll. Dass eben nicht die ärztlich verordnete unregelmäßige Menge gemeint ist, sondern die unregelmäßige Zeiten.
Also, ist eine Einnahme alle zwölf Stunden zwingend notwendig? Dann müsste ich nochmal mit dem Arzt sprechen. Der hatte aber klar zu einer Einnahme einmal am Tag geraten...
Dann ist es mit einer Einnahme richtig. Wenn der Arzt es so sagt. Aber wichtig sind die Zeiten, wegen der baldigen Zeitumstellung +-2 Stunden. Damit ist eine einmalige Einnahme dann richtig.
Meine Mutter sagt leider nicht mehr viel. Ich habe gemerkt, dass sie morgens manchmal zittert und nicht essen will, ich dachte, das wären vielleicht Entzugssymptome. Nach der Einnahme scheint es ihr gut zu gehen.
Darf ich fragen, ob du jemals abends, nachts so etwas wie Entzugssymptome verspürst? Und wann genau nimmst du deine Tablette morgens?
Du hast übrigens recht, es sind Tabletten, keine Kapseln. Hatte mich vertan. Vielen Dank auf jeden Fall für deine Antwort! Das beruhigt mich etwas.