Komplikation beim Setzen von Zahnimplantaten oder Medikamentennebenwirkung?
Hallo Ratgeber-Freunde,
ich habe schon vor Wochen berichtet, dass es Komplikationen beim Setzen meiner Zahnimplantate im rechten Oberkiefer gab. Es bildeten sich Eiterbläschen, die der ZA aufgestochen, ausgedrückt und versorgt hat. Nach dem einsetzen bekam ich Antibiotika die habe ich 10 Tage genommen, nach dem ABsetzen bildeten sich die Eiterbläschen. Da ich mir zeitgleich eine Plantarsehnenentzündung angelacht habe und mein Arthroseknie Beschwerden machte, verordnete mir der Arzt Arcoxia 90. Die haben geholfen, aber nach drei Wochen bekam ich Muskelschmerzen und Magenbeschwerden und setzte sie ab. Da zwischenzeitlich durch die Schonhaltung beim Laufen mein Rücken schmerzte, verordnete der HA Kortison, Prednisol acis 10 mg. Die nehme ich seit 10 Tagen und es hilft Knie und Rücken, aber jetzt habe ich Schmerzen bei den Implantaten. Die Schmerzen beginnen am Nasenflügel und gehen bis zum Auge hoch. Heute morgen waren sie so unerträglich, dass ich beim ZA vorstellig wurde. er hat geröngt und sah--nichts. Keine Entzuendung, kein Schatten , ales bestens. Auch der Zahn daneben war ohne Befund. Jetzt hat er das vordere Implantat vorzeitig freigelegt und so na art Schraube reingedreht. Es gab keinerlei Hinweis auf ENzuendungen. Jetzt muss ich wieder Antibiotika nehmen. Wenn es sich im Laufe der Woche nicht bessert, will er das Implantat wieder ausnehmen. Wißt ihr einen Rat? Kann es eine Kortisonnebenwirkung sein, die die Schmerzen auslöst.? Ich bin durch den Wind. Danke
2 Antworten
Die Einnahme von Kortison steht in keinem Zusammenhang mit Deinen Zahnschmerzen.
Da die Einheilungsphase von Implantaten mehrere Monate beträgt, kommt es häufiger zu Komplikationen. Die gefürchtetste Komplikation sind Entzündungen, da diese den Knochenabbau fördern, was die erfolgreiche Implantierung verzögert oder gar völlig unmöglich machen kann.
Die meisten Implantate gehen in der mehrmonatigen Einheilphase verloren. ... Ist ein Implantat noch nach mehreren Wochen nicht fest im Knochen verankert, muss es explantiert werden. Oft zeigt sich dadurch, dass das Implantat nicht im Knochen sondern nur im Bindegewebe verankert war. Länger anhaltende Schmerzen nach einer Implantation können auf eine Entzündung im umgebenen Knochen hinweisen. Unter Umständen stößt der Knochen das Implantat wie ein Fremdkörper ab. ...
http://www.gzfa.de/diagnostik-therapie/implantologie/haltbarkeit-und-pflege/
Aus den eben gesagten Gründen wird der sog. Perioperativen Antibiotikaprophylaxe große Bedeutung beigemessen:
Die Prävention von Infektionen hat in der Zahnmedizin eine große Bedeutung. Vor allem beim Setzen von Implantaten, der Zahnentfernung, Wurzelglättung, Wurzelkanalbehandlung und weiteren chirurgischen Eingriffen, gilt es Infektionen am Knochen- und Weichgewebe zu verhindern. Durch Entzündungen verursachte Komplikationen können den angestrebten Erfolg komplett zunichtemachen, im Falle von Implantaten sogar zum Verlust der künstlichen Zahnwurzeln führen.Durch die Antibiotikaprophylaxe wird das Wachstum von Erregern vermieden.
http://www.zahn-zahnarzt-berlin.de/antibiotikaprophylaxe.html
"Jetzt hat er das vordere Implantat vorzeitig freigelegt und so na art Schraube reingedreht. " - Ich nehme an, dass es sich um die reguläre "Freilegung" handelt, wie sie hier beschrieben ist:
Das Ziel der Freilegung nach einer geschlossenen Implantateinheilung ist, einen permanenten Zugang zu der Schraubinnenverbindung des Implantats zu bekommen und das Zahnfleisch für das Tragen des Zahnersatzes stabil zu formen. Dafür wird das Zahnfleisch direkt über dem Implantat betäubt und durch einen kleinen Schnitt, mit einer Stanze oder mit einem Laser, eröffnet. In der Regel wird dann die Verschlussschraube durch einen sogenannten Gingiaformer in der Implantatöffnung ersetzt. Der nun geschaffene Zugang ist für die Abdrucknahme mit einem Übertragungspfosten notwendig und ermöglich das Einsetzen bzw. Austausch von Aufbauteilen (Abutments) für die prothetische Versorgung z.B. mit einer Krone. Dieser Eingriff ist kurz und durch die Betäubung natürlich schmerzfrei, allerdings kann es manchmal in der ersten Tagen zu einem Wundschmerz kommen, insbesondere wenn der Zahnfleischformer Druck auf das umgebene Zahnfleisch ausübt. Auch sind Zahnfleischentzündungen nach Freilegung beschrieben worden.In den meisten Fällen gibt es jedoch kaum Probleme, die sich nicht mit einer normalen Schmerztablette unter Kontrolle bringen ließen.
http://www.implantate.com/freilegung-der-zahnimplantate.html
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Fazit: Dein Zahnarzt hat Dir Antibiotika verordnet, um weitere Komplikationen, die einer erfolgreichen Implantation im Wege stehen, zu vermeiden. Er ist, wie Du auch, an einer gelungenen Implantation interessiert! Du solltest ihm und seinem Fachwissen also auch weiterhin Dein Vertrauen schenken.
Was sagt denn Dein Zahnarzt zu Deinen offenbar ungewöhnlich starken Schmerzen?
Das grundlegende Problem ist leider folgendes: So schön Implantate auch sind, der Körper schert sich nicht darum und sieht in den implantierten Teilen zunächst einmal lediglich Fremdkörper, die es abzustoßen gilt. Es muss also eine Weile eine Immunsuppression erfolgen, bis der Implantatkörper eingeheilt ist. Das klappt - was gern unter den Teppich gekehrt wird - nicht bei jedem, dann eitert das Implantat heraus und alle Mühe war vergebens. Aber bei Dir hört sich doch alles schon gut eingeheilt an - bis auf die Schmerzen halt.
Wann bist Du das nächste Mal bei Deinem Arzt?
PS. Danke fürs Sternchen! :o)
Hallo!
Wenn du so oft hintereinander Antibiotika verordnet bekamst haben deine Ärzte dich hoffentlich auch darauf aufmerksam gemacht, dass die Einnahme nicht nur Nebenwirkungen haben kann, sondern dass man nach der Einnahme für die Wiederherstellung einer gesunden Darmschleimhaut sorgen muss, um Folgeerkrankungen zu vermeiden.
Ein gesunder Darm ist wichtig für ein funktionierendes Immunsystem.
Ich denke eher nicht, dass es am Cortison liegt.
Was ich auch nicht ganz verstehe, wieso solltst du erneut ein Antibiotikum nehmen, wenn er keine Entzündungen gefunden hat?
Evistie, danke für deine ausführliche Antwort! Ich vertraue meinem ZA vollkommen. Da ich ja zur Zeit auch Kortison bekomme, dürfte sich doch keine Entzündung bilden und warum jetzt nach 10 wochen plötzlich. Kortison und AB wäre doch doppelt wirksam oder nicht. Die schmerzen haben noch nicht nachgelassen obwohl ich brav mein cipro nehme. Schlecht oder???