Ritalin-Verschreibung in der Grundschule geheim halten?
Ist es richtig, dass Grundschüler gegenüber den Mitschülern den Gebrauch von Ritalin geheimhalten? Sollten nicht auch die Mitschüler und deren Eltern wissen, dass der betreffende Schüler Ritalin bzw. Medikinet, Methylphenidat-Hexal, Equasym nimmt?
5 Antworten
Gesundheitsdaten sind sehr persönliche Daten, und gehen andere Leute nichts an. Weder die Diagnose, noch die Behandlung.
Sollte es unter der Medikamentation zu Persönlichkeitsveränderungen kommen können, könnten die Eltern des Schülers überlegen, den Klassenlehrer zu informieren.
Du kannst darüber reden. Angehen tut es niemand. Auch später am Arbeitsplatz nicht. Ritalin wird nicht einfach auf Kassenrezept verordnet. Das ist dieses Dreifachrezept in gelb für Betäubungsmittel. Ein Beleg bleibt beim Arzt und bekommt die Opiumstelle, ein Beleg bleibt als Nachweis in der Apotheke und mit dem gelben Beleg wird abgerechnet.
Eine Erkrankung und die Behandlung einer solchen ist Privatsache und gehen Mitschüler überhaupt nichts an.
Sollte es bei einer solchen jedoch zu Persönlichkeitsveränderungen oder Lerndefiziten kommen, sollten die Eltern die betreffenden Lehrer informieren.
Warum sollte man eine Ritalin-Einnahme den Mitschülern mitteilen? Denen kann das total egal sein, ob ihr Mitschüler gesund ist, ob er krank ist, ob er irgendwelche Medikamente nimmt etc. Du bindest ja sicher auch nicht all deinen Arbeitskollegen auf die Nase, wenn du krank bist, welche Medikamente du nimmst usw. Würde man das allen Schülern mitteilen kann das auch dazu führen, dass dieser Schüler ausgegrenzt und diffamiert wird, was ja auch auf keinen Fall passieren darf.
Es gibt keinen wirklichen Grund, warum Mitschüler und deren Eltern das wissen sollten, sofern es nicht zu groben Auffälligkeiten kommt. Und selbst dann sollte man den Mitschülern allenfalls nur mitteilen, dass ihr Mitschüler krank ist und deshalb manchmal "Anfälle" hat.
Während meiner Ausbildung zur Grundschullehrerin hatten wir mal einen extremen Fall, wo die Eltern leider "vergessen" hatten, ihrem Kind regelmäßig die Tabletten zu geben. Da gab es schon mal schwierige Situationen in der Klasse, wo das Kind Stühle durch den Raum geschmissen hat und andere Dinge. Den Kindern wurde kindgerecht erklärt, dass ihr Mitschüler krank ist und das leider bei dieser Krankheit vorkommen kann. Einzelheiten sind für Kinder nicht wichtig und die können damit oft sowieso nichts anfangen, wenn sie nicht betroffen sind.
Wichtig ist, dass die Lehrer (und ggf. weitere Betreuungspersonen) Bescheid wissen, sonst muss das niemand wissen.
Warum sollten die Mitschüler und deren Eltern ein Recht darauf haben, von einer Medikamenteneinnahme zu erfahren? Es ist zwar nicht, was man geheimhalten müsste, aber es muss auch nicht unbedingt erwähnt werden.