Treppensturz auf Becken, stechender Schmerz, was tun?
Am Samstag bin ich auf einer nassen Treppe ausgerutscht. Zuerst mit dem rechten Ellenbogen aufgekommen, dann mit der linken Seite vom unteren Rücken (Becken/Steißbein/Hüfte). Für die ersten zwei Minuten habe ich kaum sehen können, wollte dann aufstehen, hatte aber unheimliche Schmerzen und dachte es wäre etwas gebrochen. Bin dann runter gegangen, hab mich hingelegt und eine Freundin angerufen, die mit mir zum Krankenhaus ist (bin momentan in Marokko unterwegs und noch für die nächsten vier Wochen hier).
Dort haben sie meinen Rücken abgetastet, gecheckt wo die Schmerzen liegen und geröntgt. Gebrochen ist wohl nichts. Anschließend haben sie mir ein paar Schmerzmittel gegeben (Codeine), die ich allerdings erstmal weg gelassen habe.
Nun ja, jetzt sind vier Tage vergangen und ich hab das Gefühl, dass es eher schlimmer als besser wird. Stehen und liegen waren bisher die Positionen, die in Ordnung waren, die tun inzwischen allerdings weh. Laufen war die ersten zwei Tage ok, tut aber seit heute ebenfalls weh. Mit weh tun, meine ich extrem stechender Schmerz bei jeder falschen Bewegungen, meistens, wenn ich das Becken nicht gleichmäßig belaste. Neu ist, wenn ich tief ein atme, schmerzt mein linker hinterer Rücken.
Seltsam ist, dass ich extrem stark gefallen bin, aber keinen einzigen blauen Fleck habe.
Bisher war der Schmerz recht zentriert in einem Punkt (Becken, links dem Steißbein), zieht aber immer weiter hoch links von der Wirbelsäule (Wirbelsäule selbst schmerzt nicht).
Bin nun etwas ratlos, wie ich am besten damit umgehen soll. Liegen, am besten nicht bewegen? Kühlen oder wärmen? Hatte jemand etwas ähnliches oder eine Erfahrung wie der Verlauf ist?
Vielen Dank im Voraus!
Julia
2 Antworten
So ein Unfall hat verständlicherweise langfristig keinen positiven Einfluß auf deinen Gesundheitszustand.
Es wäre besser, wenn möglich unverzüglich nach Hause zu fliegen.
Den Ellbogen würde ich erst mal kühlen.
Gegen akute Atemprobleme kannst du dich auf eine Bank mit Rückenlehne setzen und die Arme hinter die Lehne halten.
Um den Bewegungsapparat zu entlasten, nimmst du eine Decke, die rollst du zusammen, so daß sich eine Rolle mit ungefähr 15 - 20cm Durchmesser ergibt. Die legst du auf eine feste Unterlage (Boden...) und dann legst du dich 2-3 mal täglich 15 Minuten drauf, so daß die Decke oberhalb deiner Hüfte liegt.
Zuhause suchst du dir Therapeuten für Dorn-/Breuß und Bowen. Einige Adressen solltest du unter www.heilpraktiker.info finden, ansonsten über Suchmaschinen.
Gerade bei Steißbeinproblemen ist Bowen wohl die beste Therapieform.
Gut, wenn du ohne Schmerzmittel auskommst, aber wenn's zu unangenehm wird, nimm die verordneten Schmerzmittel.
Wünsche dir Gute Besserung.
Ich habe vor etlichen Jahren einen ähnlichen Fall erlebt; Bettnachbarin von meiner Schwiegermutter im Krankenhaus.
Nach einem Sturz zu Hause auf Steinfußboden Einlieferung ins Krankenhaus. Auf dem Röntgenbild nichts zu erkennen. Starke Schmerzen trotz Morphiumpflaster. Arzt hat sie als Simulantin bezeichnet und angeordnet, die Schwestern und Physiotherapeuten sollten sie "mobilisieren".
Erst als die Patientin auf einer CT bestand, ließ sich der Arzt dazu herab. Ergebnis: doppelter Beckenbruch.
Meine Mutter hatte auch einen doppelten Beckenbruch. Da der Bruch nicht verschoben war, wurde sie nur mit starken Schmerzmitteln (Tilidin) ins Bett gelegt.