Viele offene Fragen zu Sprunggelenksfraktur

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Uffa! Na dann will ich mal:

Das fiese an einer Weber C Fraktur ist die Tatsache, dass sie zum Einen an Stellen auftritt, die schlechter verheilen/ wieder zusammenwachsen als andere Weber-Frakturen und Andererseits im Verlauf mehr Komplikationen machen können. Und zwar aufgrund der knöchernen Versorgung.

Das Zwicken das Du spürst sind höchstwahrscheinlich die Metallteile in Zusammenhang mit den Nerven. Die einen reiben auf den anderen rum, sowas verursacht immer Zwicken, jucken, Schmerzen oder generell ein "komisches Gefühl".

Wegen der Nullstellung brauchst Du Dir im Grunde keine Gedanken zu machen. Denn wenn die Sehne einfach nur abgerissen und wieder angenäht wurde, ist sie nach der OP und im Heilungsverlauf noch genauso lang wie zuvor. Da der Fuß/ das Bein nicht benutzt wurde kann es zwar sein, dass sich das ganze etwas angespannt anfühlt. Aber da melden sich Sehnen und Muskeln zu Wort und erinnern einen daran, dass sie genutzt werden wollen. Und genau hier kommt mein großes Fragezeichen!

Eigentlich (und Obacht: Das ist zumindest bei uns in der Klinik so!) darf man eine gut heilende Weber C nach dem Fadenzug teilbelasten. Dafür bekommt man ja schliesslich den Vacoped-Schuh (Hoffe DU hast einen!?) und die Krücken. Da die Bruchstelle(n) ja durch Metallimplantate versorgt sind und deren Lage korrigiert ist, kann nach begonnenem Heilungsprozess bei einer richtigen Anleitung zur Belastung eigentlich nichts gravierendes passieren. Lass Dich da am Besten nochmal von Deinem Sport-/ Physiotherapeuten beraten. Achja: Die Motorschiene ist nicht dazu da, das Bein zu trainieren, sondern um in den ersten Tagen nach der OP das Bein nicht aus der Bewegung kommen zu lassen. Im Verlauf wird ja ein immer größerer Winkel am Gerät eingestellt, mit dem dieses dann am Bein arbeitet.

Leider ist das Rö-Bild noch nicht da, sonst hätte ich Dir gerne noch die "Teile" erklärt. Aber mal schaun, vielleicht kommts ja noch ;)

Grüße


Frettchen112 
Beitragsersteller
 28.09.2011, 13:42

Ich möchte mich erst einmal recht herzlich für die umfangreichen Informationen bedanken. Offensichtlich gibt es verschiedene Behandlungsmethoden bei einer Fraktur dieser Art. Nicht nur bei der Visite im Krankenhaus, sondern auch mein jetziger behandelnder Arzt (welcher in der Stadt Leipzig einen sehr guten Ruf als Chirurg hat) sagte zu mir, dass ich insgesamt sechs Wochen den Fuß nicht belasten darf. Von solch einem Schuh, wie Sie schreiben, habe ich noch nie etwas gehört oder wurde mir angeboten. Ich werde hierzu meinen Arzt mal befragen, ob er so etwas kennt, wenn ich den nächsten Termin bei ihm habe. Leider liegt dieser erst am 17.09. Bis dahin werde ich auf Ihren Rat hin meine Physiotherapeutin befragen, welche drei mal in der Woche zu mir kommt, was sie davon hält. Letztendlich wird sie sich wohl aber an die Anweisung des Arztes halten, was er auf dem Rezept vermerkt hat. Es wäre mir schon recht, jetzt schon langsam mit einer Teilbelastung zu beginnen, sofern dies möglich ist, um den Heilungsprozess zu beschleunigen und endlich bald wieder laufen zu können. Geduld haben, ist nicht meine Stärke.

Die Bewegungsschiene nutze ich drei mal tägl. Hierbei ist 30 Grad nach vorn eingestellt und 12 Grad nach hinten (in Richtung Gesicht). mehr ist nicht drin z.Z. und verursacht Schmerzen.

Denken Sie, dass die Metallteile etwas eher entnommen werden können wenn sie Probleme machen, oder ist dies nicht zu empfehlen? Ich spüre sie bei bei jeder Fußbewegung und hoffe, dass ich mich daran gewöhnen werde.

Vielleicht war das Foto zu groß und wurde deshalb nicht mit gesendet. Ich versuche es noch einmal mit einer kleineren Form.

MadDoc  29.09.2011, 11:17
@Frettchen112

Oh! Uniklinik Leipzig, nehme ich an? In dem Fall Glückwunsch zur Wahl. Deren guter Ruf ist ja mehr als nur Überregional!

Sie haben recht! Die Behandlung von Weberfrakturen hat zwar einen generell Nachbehandlungspfad. Der wird aber von Haus zu Haus anders umgesetzt. Manche Ärzte setzen auf eine frühere und schnellere Belastung als andere.

Die Implantate früher als geplant wieder zu entfernen ist eine eher schlechte Idee. Sie sollen ja die Fraktur und die gebrochenen Knochen "in Stellung" halten - nähme man nun diese Hilfe raus, wäre eine gute Verheilung nicht mehr garantiert. Sowas kann im schlimmen Verlauf zu Fehlstellungen führen.

Zum Bild: Die beiden "Nägel", die von unten nach oben führen, halten den gebrochenen Knochen zusammen. Die wurden "von vorne" (hört sich doof an, ich weiß) durch den gebrochenen Teil in den eigentlichen, noch gesunden Knochen getrieben, damit das physiologische Zusammenwachsen unterstützt wird. Die Schraube, die (waagrecht) von links nach rechts auf dem Bild verläuft, ist eine Arretierungsschraube. Wenn Sie sich das Bild anschauen, sehen sie zwischen Schraube und Nägel einen halbwegs senkrecht verlaufenden Metallteil. Das ist die Platte (Und ein Haltedraht), die die Nägel an Ort und Stelle halten soll. Die Schraube am proximalen Ende (also am "oberen" Ende) hält dann die Platte.

Frettchen112 
Beitragsersteller
 12.10.2011, 11:55
@MadDoc

Nein, es wurde nicht in der Uni-Klinik operiert sondern im St. Georg-KH. Letztendlich zählt zwar das Ergebnis de OP, dennoch hätte ich mir gewünscht, dass man mehr und persönlicher betreut wird. Bis zur Anästhesie-Beratung war es ok. Danach lief jedoch alles sehr anonym ab. Ich wurde mit der LMAA-Tablette im Bauch in den OP-Saal gebracht, bekam die Maske auf´s Face und ca. drei Stunden später, nach dem Aufwachen, würde ich wieder ins Zimmer geschoben. Ich weiß nicht wer mich operiert hat (könnte auch der Facility Manager gewesen sein), ich weiß nicht wer mich"schlafen gelegt" hat und auch von sonstigem Pflegepersonal kenne ich keine Namen. Ich bin der Meinung, dass es sich doch wenigstens gehört, dass sich der operierende Arzt zu erkennen gibt und ggf. ein paar beruhigende Worte sagt. Man könnte annehmen, dass er anonym bleiben will, falls was schief geht. So richtiges Vertrauen kann man da nicht haben, finde ich. Es sind im Streitfall sicherlich schon so manche Akten getürckt wurden. Hierfür wären alle Voraussetzungen gegeben.

Ich hatte auch noch einmal meinen Arzt befragt, wegen dem Entfernen der Metallteile. Auch er hat gesagt, dass sie frühestens nach 6 Monaten entfernt werden können. Ok, dann muss ich eben so lange damit leben.

Momentan (es sind jetzt 4,5 Wochen nach der OP rum) habe ich immer noch mächtige Probleme den Fuß nach hinten (im Liegen in Richtung Gesicht) zu kippen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass alle Bänder und Sehen zu kurz geworden sind. Insbesondere das Band am Innengelenk spannt sehr sehr stark und schränkt die Bewegung des Fußes sehr ein. (?!) Das macht mir tüchtig zu schaffen. Ich übe und trainiere wie ein Blöder (ich habe u.a. eine motorische Fußbewegungsschiene), aber der Erfolg will und will sich nicht einstellen. Auch die Physiotherapeutin, welche zwei oder drei mal in der Woche kommt, quält mich ganz schön. Ich sage mir immer, wenn ich Schmerzen erleiden muss, dann muss doch auch ein Erfolg zu sehen sein. Oder? Bin ich vielleicht zu ungeduldig und die Sehnen und Bänder müssen erst wieder "lernen" wie lang sie sich Strecken müssen, oder wurde doch was versaut? Ich bin ratlos und verzweifelt und will doch einfach nur wieder laufen können!!!!! Verdammt. Jeder sagt immer das braucht Zeit und viel Geduld, aber beides habe ich nicht. Wahrscheinlich. Haben Sie noch einen Rat oder Tipp diesbezüglich?

Ich möchte mich erst einmal recht herzlich für die umfangreichen Informationen bedanken. Offensichtlich gibt es verschiedene Behandlungsmethoden bei einer Fraktur dieser Art. Nicht nur bei der Visite im Krankenhaus, sondern auch mein jetziger behandelnder Arzt (welcher in der Stadt Leipzig einen sehr guten Ruf als Chirurg hat) sagte zu mir, dass ich insgesamt sechs Wochen den Fuß nicht belasten darf. Von solch einem Schuh, wie Sie schreiben, habe ich noch nie etwas gehört oder wurde mir angeboten. Ich werde hierzu meinen Arzt mal befragen, ob er so etwas kennt, wenn ich den nächsten Termin bei ihm habe. Leider liegt dieser erst am 17.09. Bis dahin werde ich auf Ihren Rat hin meine Physiotherapeutin befragen, welche drei mal in der Woche zu mir kommt, was sie davon hält. Letztendlich wird sie sich wohl aber an die Anweisung des Arztes halten, was er auf dem Rezept vermerkt hat. Es wäre mir schon recht, jetzt schon langsam mit einer Teilbelastung zu beginnen, sofern dies möglich ist, um den Heilungsprozess zu beschleunigen und endlich bald wieder laufen zu können. Geduld haben, ist nicht meine Stärke.

Die Bewegungsschiene nutze ich drei mal tägl. Hierbei ist 30 Grad nach vorn eingestellt und 12 Grad nach hinten (in Richtung Gesicht). mehr ist nicht drin z.Z. und verursacht Schmerzen.

Denken Sie, dass die Metallteile etwas eher entnommen werden können wenn sie Probleme machen, oder ist dies nicht zu empfehlen? Ich spüre sie bei bei jeder Fußbewegung und hoffe, dass ich mich daran gewöhnen werde.

Vielleicht war das Foto zu groß und wurde deshalb nicht mit gesendet. Ich versuche es noch einmal mit einer kleineren Form.

Sprunggelenk rechts mit vielen Drähten und Schraube mit Schlinge - (Operation, Sprunggelenk, Fraktur)