3 wöchige Entgiftung, was kommt auf mich zu?
Hallo ich bin nun leider an dem Punkt angekommen wo ich ohne Hilfe nicht mehr raus komme..
Ich bin 19 Jahre alt, rauche seit 3 Jahren täglich Gras, und habe mich die letzte Zeit mit Medikamenten vergnügt (Oxy, Tramadol, Tilidin, Diazepam, Lorazepam...) könnte noch 100 Sachen aufzählen aber nun zu meiner Frage:
Was kommt auf mich zu in der Entgiftung ? Wird mir geholfen wenn ich "durchdrehe"?
Und schlafen ist auch ein großes Problem bei mir da ich seit 3 Jahren nur zugedröhnt geschlafen hab.
Darf ich mein Handy dabei haben? Bzw Freunde sehen? Da mir diese sehr dabei helfen gegen meine Sucht anzukämpfen.
PS: die Entgiftung findet in Winnenden oder Heidenheim statt, vllt hat ja einer Erfahrungen :)
Ich bedanke mich im Vorraus auf eure Antworten und bitte belehrt mich nicht darüber wie dumm es ist Medikamente zu missbrauchen, das weiß ich nähmlich selber :)
5 Antworten
Eine Klinik ist ein sicherer Ort und hat nichts mit den Kliniken zu tun, die man aus schlechten Hollywood-Filmen kennt. Mir selbst hat die Klinik sehr geholfen, sonst hätte ich es nicht geschafft (Benzodiazepin-Entzug).
Cannabis ist eine Substanz, welche körperlich nicht abhängig macht bzw. der körperliche Entzug bereits nach einigen Tagen vorbei ist (sofern er überhaupt auftritt). Die psychischen Entzugserscheinungen hingegen können heftig sein. Man ist nicht mehr "gedämpft", was zu einer massiven Reizüberflutung (in extremen Fällen sogar Panikattacken) führen kann.
Weiter Symptome können Nervosität, Unruhe, Schlafprobleme, wirre Träume, verminderter Appetit, Aggressivität, Depressionen, Angst, Muskelzittern, Schwitzen, erhöhte Temperatur, Durchfall, Magenprobleme, Übelkeit/Erbrechen und Kopfschmerzen sein.
Das schlimmste ist jedoch nach 1-2 Wochen überstanden (sagte mir ein Cannabisabhängiger Mitpatient).
Noch kurz zu den im Bild aufgeführten Substanzen. Die meisten davon (z.B. Lorazepam und Diazepam) sind Benzodiazepine. Benzodiazepine sind hoch effektiv schlaffördernd, angstlösend und beruhigend. Sie werden häufig bei Entzügen eingesetzt. Das Problem von Benzodiazepinen ist, dass sie bei längerem und regelmässigem Gebrauch (nach ca. 4-8 Wochen) stark psychisch und körperlich abhängig machen. Diese Abhängigkeit ist so stark ausgeprägt, dass ein Cannabis-Entzug dazu nur ein Vorgeschmack ist.
Des weiteren ergibt sich bei Benzodiazepinen eine Toleranzentwicklung. Toleranzentwicklung heisst, dass die Wirkung mit der Zeit nachlässt (oder ganz verschwindet) und man somit eine immer höhere Dosis braucht.
Wie bereits erwähnt, werden Benzodiazepine oft einige Tage lang bei einem Entzug eingesetzt, jedoch aufgrund ihres Abhängigkeitspotenzials bald wieder ausgeschlichen. Es folgt eine paralelle oder anschliessende Behandlung mit Neuroleptika (z.B. Quetiapin). Ev. des weiteren ein Antidepressivum der SSRI oder SSNRI-Klasse.
Diese Substitutionsmedikamente (ausg. Benzodiazepine) sind nicht angenehm und mit vielen Nebenwirkungen verbunden. Doch sie helfen die schlimmsten Entzugserscheinungen zu unterdrücken.
Danke für die ausführliche Antwort das mit den Benzos ist mir bewusst und Gott sei dank auch nicht wirklich mein Problem.
Aber genau die Entzugserscheinungen die du beschreibst treffen alle von A - Z bei mir zu..
du machst die Entgiftung in einer Klinik u. brauchst dazu eine Einweisung von deinem Arzt?
Der müßte dir eigentlich darüber Auskunft geben können, bzw. eine Sucht Beratung?
Es wird auf alle Fälle sehr schwer für dich!
sowohl der körperliche als auch der psychische Entzug , der noch schlimmer ist!
Meinen Respekt, wenn du es schaffen solltest!
dein arzt bzw. die einrichtung beantworten dir alle fragen. wir kennen die hausordnung nicht.
Ah okay, ja ich habe heute Mittag den Termin, Danke
Das ist keine große Sache. Die Einrichtungen sind teils wie eine Klinik gestaltet, mit ein paar Beschäftigungsmöglichkeiten. Man steht früh auf, frühstückt, dann gibt es Mittagessen und später Abendessen. Wenn es dir schlecht geht, sprich einfach jemanden an. Und du kannst auch rausgehen (wenn du dich vorher abmeldest) und Besuch bekommen. Es ist nicht so, dass du da den ganzen Tag überwacht wirst. Du musst das schon wollen, denn wenn du heimlich weiter Drogen konsumieren willst, wird dich keiner daran hindern können. Aber wenn sie das merken (wiederholt) fliegst du halt.
Hast du schon mal eine Entgiftung gemacht?
Ich glaube kaum?
Entgiftung u. Therapie sind zwei verschiedene Dinge!
Ja, ich war vier Wochen lang dort
Sag mir doch bitte mal wo?
TWW Berlin
Ich bin fest davon überzeugt es nicht mehr zu nehmen, es ekelt mich eher an. Aber die guten alten Benzos habens leider in sich. Tut echt gut die Meinung von anderen zu hören is auch ein super Forum hab mich extra für diese Frage hier angemeldet aber man findet hier ja auf fast alles eine Antwort
Ich glaube nicht dass du das Handy dabei oder Kontakt zu Freunden haben darfst. Zumindest am Anfang nicht. Das hindert dich nur am Entzug, lenkt dich zu sehr ab oder sorgt im schlimmsten Fall für einen Rückfall.
Gut dass du diesen Schritt wagst, sei stolz! Viel Kraft!
Man darf telefonieren, Internet haben, rausgehen und Besucht bekommen. Es ist keine geschlossene Anstalt, es passiert alles auf freiwilliger Basis. Wenn man dennoch wiederholt während der Therapie rückfällig wird, fliegt man. Sie bieten dir einen geeigneten Raum und die nötige Hilfe, aber sie halten dich da nicht fest.
Aber nicht während der Entgiftung, wo hast du das her?
Ja aber Handy lenkt dich doch nur ab. Du gehst auf facebook siehst dies und das und das kann dich unter Umständen depressiv stimmen und zu einem Rückfall führen.
Bin einfach der Meinung man sollte besonders am Anfang von einem Entzug keine negative Ablenkungen haben....
Aber gut. In ihrem Fall ist es ja nicht soooo schlimm. Trotzdem finde ich Handy und "Freunde" treffen kontraproduktiv bei einem Entzug. Meine Meinung :)
Weil ich selbst eine gemacht habe
Von was soll den Handy ablenken? Was denkst du denn, was du da den ganzen Tag tust, denkst du, du wirst da ans Bett gefesselt? Es ist wie eine ganz normale Klinik mit ein paar Therapiemöglichkeiten. In der Klinik kannst du ja auch telefonieren und mehr oder weniger machen, was du willst. Sie bieten dir den Rahmen, durchziehen musst du das schon selbst. Es gab da Leute, die waren den ganzen Tag am Telefon. Irgendwas musst du ja machen, es ist halt auch sehr langweilig dort.
Ja das ist mir schon klar, meine güte. Ich war selbst auch schon in einer Klinik. Nicht Entzug aber Psychotherapie. Und ich habe einfach gemerkt wie sehr dich das Handy ablenkt. Niemand redet miteinander, alle starren auf das Teil. Daher haben wir dann auch einen Handyfreien Tag eingeführt, was sehr gut war.
Klar hast du Freiheiten und wirst nicht ans Bett gefesselt, das ist mir schon klar. Aber wenn du alte Freunde triffst, die selbst noch in diesem Drogenumfeld leben, glaubst du wirklich dass das gut ist für den Entzug?? Ich glaube nicht!
natürlich nicht, daher sollte man die schlechten Bekanntschaften gleich beenden und nur mit Menschen Kontakt haben, die einen Gutes wollen. Aber das ist eben eine persönliche Entscheidung. Keiner wird dir da das Handy wegnehmen und kontrollieren mit wem du Kontakt hast.
Dann bist du ein Ausnahme Fall!
eine Entgiftung ist eine große körperliche u. psychische Belastung, da ist mir weder nach Telefonieren, noch nach Besuch, da will ich einfach nur meine Ruhe!
sorry, aber was ist für dich dann schlimm?????
ein Entzug u. eine Therapie kann man nicht vergleichen, sie wird ja anschließend gemacht u. ist vor allem dazu da, nicht rückfällig zu werden!
möglich, daß du eine Therapie gemacht hast, aber keinen Entzug!
du verharmlost den dermaßen, daß es nicht mehr schön ist!
"Entzug" in einer Klinik!
"Therapie" in einer gesonderten Einrichtung!
Danke für die aufmunternde Worte