Löst seroquel ®25mg (quetiapin) Suizid Gedanken aus oder hat es absetzt Erscheinungen?
Naja ohne ein richtiges Gespräch zu führen und Diagnostik hat man mir gestern ( in ner LVR Klinik) bis Dienstag (da habe ich einen Aufnahme Termin in der Tagesklinik) das Medikament seroquel gegeben der stellvertretende Arzt sagte mir ich könne das Medikament nehmen. Hatte vorher atosil von meinem Hausarzt verschrieben bekommen aufgrund einer psychischen Kriese (viele Sachen die mich aus der Bahn geworfen haben). Naja der Arzt meinte das hat nicht so viele Nebenwirkungen aber habe mich da mal informiert und bin ehrlich gesagt geschockt und habe Angst dieses Medikament weiter zu nehmen, von Suizid Gedanken bis irreversible veränderungen im Blutbild ist alles dabei. Ich muss dieses Medikament nichtmal nehmen man hat es mir einfach so mitgeben in der Klinik weil die dort zu "überfüllt sind" und auf eine geschlossene wollte ich selber nicht und der Arzt sagte mir das es auch nicht notwendig ist und mir selber nicht so gut tun würde. Naja habe das Medikament gestern und heute genommen fühle mich aber nicht mehr wohl dabei. Will das am liebsten sofort wieder absetzten oder ist das garnicht notwendig bei so einer geringen Menge ? 25mg sind ja das geringste. Der stellvertretende Arzt sagte das da eigentlich nichts passieren kann. Oder ist das alles Einbildung? Bin dort etwas Hypochondrischer eingestellt und habe Genrell Angst vor Medikamenten. Weiß nicht ob ich die weiter nehmen soll kann da bei so einer geringen Menge etwas passieren? Ich meine es ist ein Neuroleptika. Ich muss dieses Medikament auch nicht nehmen, habe das nichtmal verordnet bekommen sondern man hat es mir einfach so mitgegeben. Naja es hilft aber auch wenn ich ehrlich bin^^ nur diese Nebenwirkungen machen mir Angst. Und das man mir das einfach so mitgeben hat.
3 Antworten
Seroquel (Quetiapin) ist ein atypischen Neuroleptikum (Neuroleptika neuerer Generation). Es wird in erster Linie gegen Psychosen und Schizophrenie eingesetzt, doch immer häufiger wird es auch bei Depressionen und Manien verwendet.
Ein eigentliches Antidepressiva ist es also nicht, sondern wird oft als Unterstützungstherapie bei unzureichendem Ansprechen letztere verabreicht. Ebenfalls hat es seine Wirksamkeit als antidepressive und antimanische Phasenprophilaxe (vorbeugende Einnahme zur Verhinderung von depressiven oder manischen Episoden) erwiesen.
Seroquel hat, wie fast jedes Psychopharmakon, eine ganze Liste von möglichen Nebenwirkungen. Doch man muss unterscheiden wie häufig diese Nebenwirkungen auch wirklich eintreten. Die Nebenwirkungen werden in medizinischen Studien nach Häufigkeit sortiert. Eine detalierte Auflistung aller Nebenwirkungen eingeteilt in Häufigkeiten findest du hier: http://deprimed.de/quetiapin/
Tatsächlich sind Suizidgedanken unter häufig (1-10%) aufgeführt. Falls du solche bekommst, wende dich sofort an einen Arzt und setzte das Medikament ab. Ich habe allerdings noch nie erlebt (auch nicht in der Klinik), dass jemand Suizidgedanken bekommen hat. Aber jeder reagiert auf Psychopharmaka ja ein wenig anders.
Seroquel macht nicht süchtig, doch es kann zu Absetzsymptomen kommen. Diese gleichen stark dem SSRI-Absetzt-Syndrom https://de.wikipedia.org/wiki/SSRI-Absetzsyndrom
Bei einer Dosis von nur 25mg ist es jedoch sehr unwarscheinlich, dass du Suizidgedanken oder ein Absetzsyndrom bekommst.
Seroquel wird gerne gegeben, da es auch beruhigende Eigenschaften hat. Allerdings ist eine Monotherapie (das einzige Medikament das verabreicht wird) bei Depressionen sehr selten. Viel häufiger werden Antidepressiva der SSRI und SSNRI-Klasse eingesetzt http://deprimed.de/ssri-ssnri-sndri-nari/ Diese haben auch viele Nebenwirkungen, doch sind sie speziell auf Depressionen (und Angststörungen) ausgelegt.
Ich an deiner Stelle würde es einfach mal mit 25mg versuchen (vor dem schlafen gehen). Wenn komische Gedanken kommen nimmst du es einfach nicht mehr.
Ich danke dir für diese ausführliche Antwort!
Du bekommst vom Medikament selber keine Suizidgedanken.
Das Medikament kann doch nicht bestimmen was du denkst!
Das steht da eben drin, weil es bei Patienten beobachtet wurde die das genommen haben. Aber das steht bei allen Psychopharmaka drin, weil psychisch kranke Menschen nunmal Selbstmordgedanken haben und man alles was währrend der Studie bei Patienten auftrat in die Packungsbeilage muss.
Sofern du jetzt keine Selbstmordgedanken hast, löst das Medikament auch keine aus.
Wenn du welche hast und es wirkt nicht richtig, dann kann es natürlich sein, dass die Selbstmordgedanken da bleiben, aber die kommen nicht vom Seroquel sondern von der Erkrankung.
Ein Beispiel dafür sind auch Antibiotika und Pille. Es gab Schwangerschaften trotz Pille bei der Einnahme von bestimmten Antibiotika. Es weiß aber keiner ob die Antibiotika wirklich Wechselwirkung hatten mit der Pille oder ob die Frauen einfach andere Einnahmefehler zu der Zeit gemacht haben. Trotzdem muss es in die Packungsbeilage weil es mal vorkam. Jedoch beeinflussen die meisten Antibiotika die Pillenwirkung gar nicht direkt. Drin stehn muss es trotzdem wenn es vor kam.
So ist es da auch. Viele hatten Suizidgedanken, aber du kannst nicht sagen ob sie die ohne Medikament nicht auch gehabt hätten, aber da es vor kam, muss es in die Packungsbeilage.
Ich hatte lange auch eine on-/off Beziehung mit Quetiapin.
Erst habe ich es gar nicht genommen, weil mir die Nebenwirkungen zu "krass" erschienen.
Ich habe es dann Monate erstmal nicht genommen.
Später habe ich es in Absprache mit meinem Arzt doch nochmal versucht.
Allerdings habe ich es nur gut 7 Tage genommen.
Mittlerweile nehme ich es wieder. Jetzt auch schon etwas länger. Da mein Arzt mir versichert hat, dass die Nebenwirkungen, die ich in der ersten Zeit verspürt habe verschwinden, wenn ich es länger nehme.
Vermutlich werde ich es aber bald wieder absetzen, weil ich immer noch Nebenwirkungen verspüre.
Suizidgedanken löst übrigens kein Medikament aus.
Die meisten Anti-Depressiva haben nur den Nachteil, dass der Antrieb gesteigert wird, bevor die stimmungsaufhellende Wirkung eintritt.
Wenn also schon vor der Behandlung mit Anti-Depressiva Suizidgedanken bestanden und dem Betroffenen der Antrieb fehlte, um sich das Leben zu nehmen, dann kann es passieren, dass dieser Antrieb durch das Medikament aufkommt.