AIESEC (und Alternativen) Erfahrungen bei Freiwilligenprojekten?
Servus,
ich überlege in den Sommersemesterferien an einem Freiwilligenprojekt bei AIESEC für 6 Wochen mitzumachen. Gibt es da irgendwelche Erfahrungen, Empfehlungen oder Warnungen? Ich hab da nämlich im Internet von "soll von toll" bis "war das totale, unorganisierte Desaster" alles gehört, und würde gerne noch paar direkte Eindrücke erhalten. Vielleicht hat jemand auch irgendwo einen Link mit guten und sachlichen Berichten / Bewertungen oder kann selbst Organisationen empfehlen, welche Möglichkeiten anbieten für die Semesterferien im Ausland aktiv zu sein.
4 Antworten
Mach lieber Bundesfreiwilligendienst. AIESEC kommt mir nicht grad so vor als hätte das Mehrwert für andere Menschen. Schließlich wurde das von Wirtschaftsstudenten gegründet. Also wahrscheinlich eher auf Profit aus? Aber hab noch nicht viel über AIESEC gehört...
Ganz klar: lass es!
Das ganze nennt sich "Freiwilligentourismus" oder auch "Voluntourism" und ist eine ganz schlechte sache. Den einheimischen ist wenig geholfen, du hast viel Geld an eine Organisation gegeben die kaum etwas macht und dafür dann eigentlich nur ein gutes Gefühl erhalten. Aber getan hat man nicht wirklich etwas.
Hier mal ein paar interessante Artikel dazu:
https://www.sueddeutsche.de/reise/freiwilligenarbeit-in-costa-rica-horrortrip-ins-paradies-1.1730132
https://www.kinderschutz.ch/de/fachpublikation-detail/factsheet-freiwilligentourismus.html
Also wie bereits von jemand anderem gesagt: mach Bundesfreiwilligen dienst. Danach kannst du reisen gehen - und auf deinen Reisen unterstüzt du Lokale Souvenir Läden und Restaurants - damit ist den einheimischen viel mehr geholfen als mit den meist fragwürdigen Projekten.
Lesen sollte man schon können. Informier dich bitte dringlichst über Freiwilligentourismus. Helfen tut man kaum bis garnicht, nur dem eigenem Ego ist geholfen.
Und selbst du schreibst: "so einen schlechten Service können sich die Freiwilligenorganisationen überhaupt nicht leisten!"
Gibst also selber zu das die Orgas viel mehr Service an die Touristen bieten als irgendwo zu helfen.
Keine Sorge, ich kann lesen ... ich kenne sogar den Unterschied zwischen Voluntourismus und Freiwilligenarbeit! ;-) Und - wer sich ein bisschen in diesen Bereichen auskennt, der weiß (!), dass es eben NICHT AUSSCHLIEßLICH um Hilfe geht ... ! Freiwilligenarbeit läuft unter 'Kulturaustausch' und nicht unter Arbeitseinsatz. Es geht um den breiten Bereich von: eigene Erfahrungen machen, Kulturen kennen lernen, sich in komplett andere Lebenssituationen im direkten Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung zurecht zu finden, evt. berufliche Orientierungen zu erkennen und natürlich auch, etwas Sinnvolles tun. Und die Organisationen helfen dabei, das zu realisieren. Und ein Bundesfreiwilligendienst ist etwas ganz, ganz anderes.
Ohje. Willst du es nicht verstehen? Wem ist denn damit geholfen? Ganz genau: dir und deinem Ego. Den einheimischen ist mit dieser "Experience" definitiv nicht geholfen.
Noch mal: ES GEHT NICHT AUSSCHLIEßLICH UM HILFE ... jetzt klar? Neudeutsch würde man sagen es geht um win-win ...
Anscheinend scheinst du das nicht zu verstehen. Was ist daran win-win? Rein garnichts! Die einheimischen/hilfsbedürftigen Profitieren von solchen Reisen Null! Also für die ist es definitiv kein win. Nochmals: es ist nur ein Win für das eigene Ego - sonst nichts!
Und sollte es bei Freiwilligenarbeit nicht aussschliesslich um Hilfe gehen? Oder soll deine Antwort vermuten lassen dass es wirklich nur darum geht das eigene Ego aufzupolieren und die Hilfsbedürftigen links liegen zu lassen?
Du merkst aber schon, dass du dich immer nur wiederholst und auf keine Argumente eingehst? ...
Wie soll ich auf Argumente eingehen die nicht vorhanden sind? Auf deine Aussagen gehe ich sehr wohl ein - ließ die Antwort evtl. nochmals ganz langsam.
Aber nochmal ganz langsam für dich: Freiwilligentourismus hilft kein bisschen!
Und jetzt geh DU doch mal auf meine Argumente ein - es ist nicht win-win. Wenn ich freiwilligen Arbeit machen will dann will ich doch helfen und nicht wie du sagst „es geht nicht ausschließlich um Hilfe“. Doch darum sollte es doch eigentlich gehen! Sehr sehr schlechte Ausrede um deine Sichtweise zu verteidigen.
siehe oben
Hallo DasAlkes,
ich war in den Semesterferien mit der Agentur Jamso Trainee in Thailand und habe dort Kinder unterrichtet. Es war eine tolle Erfahrung und die Kids werden dort wirklich unterstützt. Im Oktober sind Ferien und dann kommen alle Kids ins Homestay und werden dort unterrichtet. Am Nachmittag werden Spiele gemacht wie Fußball, etc. Am Wochenende haben wir oft Ausflüge in die Region gemacht und die Ansprechparter haben auch mit uns gemeinsam thailändisch gekocht und uns die Kultur gezeigt. Das Sozialprojekt in Thailand kann ich dir sehr empfehlen. Ich hoffe es hilft dir.
Jede Organisation ist grundsätzlich darum bemüht, ein gutes feedback von den Freiwilligen zu bekommen, weil in Zeiten von Internet schlechte Kritiken fatal sind (siehe den Kommentar von NoLies) und sich ewig halten, weil das Internet nicht vergisst. Trotzdem sind individuelle Erfahrungen mit Organisationen so unterschiedlich, wie Menschen nun mal unterschiedlich sind. Was dem einen als tolle Erfahrung in Erinnerung bleibt, war für den anderen eine Zumutung! Ganz entscheidend ist die eigene Erwartung - wer annimmt, dass er in ein paar Wochen die Welt retten kann, und verkennt, dass die Menschen in den Organisationen und vor Ort auch davon leben müssen, dass sie solche Aufenthalte organisieren und begleiten, wird sicherlich enttäuscht werden. Wer so einen Aufenthalt als Chance sieht zu lernen und den Horizont zu erweitern, wird höchstwahrscheinlich eine bleibende, tolle Erfahrung machen.
Ich rate dazu, sich zunächst mal das Land auszusuchen und dann nach Organisationen vor Ort zu googlen ... und dort findet man dann auch noch Erfahrungsberichte ...
Zeiten von Internet schlechte Kritiken fatal sind
Hier geht es nichtmal um schlechte kritiken. Jede. Organisation. Die Freiwilligenarbeit anbietet betreibt Freiwilligentourismus. Die Hilfe kommt vor Ort kaum an. Es geht darum den "reichen" Touristen eine Erfahrung zu bieten und ihnen das Ego zu boosten - hilfe vor Ort gibt es kaum bis garnicht.
sind individuelle Erfahrungen mit Organisationen so unterschiedlich, wie Menschen nun mal unterschiedlich sind
Nunja, weil die meisten es einfach nicht sehen. Sie meinen wenn sie Kindern Englisch Unterrichten hätten sie was gutes getan. Dabei wird in diesem fall zb. den Kindern jede Woche die gleiche lektion beigebracht nur von verschiedenen Leuten. Die Kinder müssen sich jede Woche auf jemand anderen einstellen. Und wenn du dich noch an deine Schulzeit erinnern magst bedeutet jeder Lehrerwechsel zusätzlich stress da jeder Lehrer anders Unterrichtet. Anstatt das die Organisationen sich Aktiv daran beteiligt Schulen zu Bauen und Permanente Lehrer zu engagieren werden lieber Touristen eingesetzt - weil die schliesslich dafür auch noch zahlen!
Wer so einen Aufenthalt als Chance sieht zu lernen und den Horizont zu erweitern, wird höchstwahrscheinlich eine bleibende, tolle Erfahrung machen.
Und da haben wir es wieder - ja für den Touristen ist es eine tolle Erfahrung und boostet das Ego. Aber sollte es nicht eigentlich um die Hilfsbedürftigen gehen? Ich rate dir nochmals dringlichst dich über Freiwilligentourismus zu informieren!
So wie du den Schulfreiwilligendienst beschreibst, ist es einfach nicht ... jedenfalls nicht in den Fällen, die ich kenne. Die Freiwilligen werden in erster Linie zur Hausaufgabenhilfe eingesetzt, die Kinder finden das toll und abwechslungsreich und nicht stressig, wiederholen und üben ist ein wichtiger Baustein beim Lernen und auch in Deutschland ist der Lehrplan in einem Schuljahr immer derselbe ... nur die Kindern wechseln! ;-) ... Und schließlich: woher soll eine 'Organisation' das Geld hernehmen, um Schulen zu bauen und Lehrer einzustellen ...? (Mal abgesehen davon, dass so eine Vorstellung in einem öffentlichen Schulsystem ziemlich naiv ist.)
Ich glaueb wir reden aneinander vorbei. Ich meine hier die Leute die mehrere Tausend Euro Zahlen um "Freiwilligen" Arbeit im Ausland zu machen - vorallem zb. in Asien oder Afrika.
Wir reden nicht aneinander vorbei - nur du hast eine falsche Vorstellung von Freiwilligendienst: wer 4 Wochen oder 9 Monate irgendwo Freiwilligendienst macht, der NICHT vom Steuerzahler (!!!) bezahlt wird (wie der Bundesfreiwilligendienst ... oder dachtest du, der kostet nichts??), der muss selbst dafür bezahlen - und zwar für Unterkunft, Verpflegung und für die Organisation, die ihn die ganze Zeit über betreut. Wer denn sonst??
Ohje. Dann hast du anscheinend sehr sehr sehr wenig ahnung. Klar bezahlt man dafür. Man bekommt urlaub und erfahrungen um das eigene Ego aufzupolieren. Aber wirklich geholfen wird nicht.
Ayayayyyy ... Aus psychologischer Sicht hat JEDE (!) Form der Hilfe immer auch eine positive Wirkung auf die Psyche (Ego) des Helfenden ... das ist normal und menschlich und nicht verwerflich. Jeder Rettungssanitäter, Hospizbegleiter etc. sagt, dass er bei seiner Arbeit 'viel zurück bekommt' ... polieren die dann, deiner Meinung nach, auch alle nur ihr Ego auf?
Du verstehst es immer noch nicht, oder! Rettungssanitäter usw. machen auch etwas das hilft! Die freiwilligen Touristen nicht!
Wie kannst du denn einfach so behaupten, dass Freiwilligenarbeit nicht hilft? Woher weißt du das so genau? Es gibt tausende von Projekten auf der ganzen Welt und DU (!) weißt, dass keines hilft? Findest du das nicht ziemlich vermessen, so pauschal alle Arbeit der Organisationen und Projekte zu verdammen? ... FAKT ist, ohne Freiwilligenarbeit gäbe es viele, viele Projekte im Tierschutz, im Naturschutz, in Dörfern nicht, von denen die allermeisten (!) sehr wohl helfen: zig tausende von Schildkröteneiern werden vor Plünderern geschützt, Bäume werden gepflanzt, verletzte Tiere werden aufgezogen, Kinder erhalten Spiel- und Lernangebote zusätzlich zu ihrem Schulunterricht etc etc etc ... und das ist deine Meinung nach NICHTS?!?! ... Du hebst nur pauschal und undifferenziert den moralischen und pädagogischen Zeigefinger ... mehr nicht.
Lesen scheint dir echt immernoch schwer zu fallen. Alles von dir genannte ist nicht durch Freiwilligen Tourismus erreicht worden sondern durch langfristige Freiwilligenarbeit. Nochmals: setze dich mit dem Thema Freiwilligen Tourismus ausseinander - davon ist hier nämlich die Rede.
'Alles von mir genannte' ist eben NICHT nur durch langfristige Freiwilligenarbeit erreicht worden! ;-) ... fast alle Projekte leben von einer Mischung aus Langzeitfreiwilligen und Kurzzeitfreiwilligen ... das ist die Realität.
Und voluntourism ist eine Spezialform der Urlaubsreise, die wesentlich seltener angeboten wird. Und dort leben die Touristen zum Beispiel im Hotel oder anderen Ferienunterkünften und pflanzen mal Bäumchen oder engagieren sich mal schnupperweise in anderen Projekten. Hier kannst du gerne wieder mit deiner Keule 'die polieren nur ihr Ego auf' und 'die helfen gar nicht' draufhauen ... ;-) ...
So, und jetzt ist's auch gut. Ich denke, jede/r, der das hier mitgelesen hat, kann sich jetzt selbst ein Bild machen!
Saludos, mimango
fast alle Projekte leben von einer Mischung aus Langzeitfreiwilligen und Kurzzeitfreiwilligen ... das ist die Realität
Aber eben auch nicht Freiwilligen Tourismus. Wenn man sich ernsthaft Freiwillig engagieren will wollen die meisten Orgas einen mindestents für etwa 3 Monate haben (als gutes beispiel zb. Vier Pfoten).
Und voluntourism ist eine Spezialform der Urlaubsreise, die wesentlich seltener angeboten wird
Und wieder schlecht informiert. Jeder der ein paar Tausend Euro für solche Freiwilligenarbeit ausgibt ist volontär tourist.
Und dort leben die Touristen zum Beispiel im Hotel oder anderen Ferienunterkünften und pflanzen mal Bäumchen oder engagieren sich mal schnupperweise in anderen Projekten
Auch hier liegst du absolut falsch, und zeigst mal wieder das du dich keineswegs Informiert hast. Eine Freundin von mir hat leider solchen Vokuntäraktion unterstützt und dort mitgemacht (weil sie es damals nicht besser wusste) - mit einer Recht bekannten Orga. Sie war bei einer Gastfamilie untergebracht (also nichts schickes Hotel oder so), und hat vielleicht 1 Stunde in der Woche Kindern Englisch "beigebracht" - was aber eigentlich jede Woche die gleiche Lektion war. Die restliche Zeit hat sie eigentlich damit verbracht um Berichte von ihrer "erfahrung" zu schreiben um das Image der Orga aufrecht zu erhalten.
Online von der Organisation wurde die "erfahrung" natürlich ganz anders angepriesen. Deswegen merke ich das du keinerlei Ahnung in dem Gebiet hast und den Websiten der Organisationen (leider) glaubst.
Nun ja ... die vier Artikel behandeln einen Fall von Missbrauch - 2011 wurde in Kambodscha ein Waisenhaus extra für Freiwillige errichtet - und einen einen Mord an einem Einheimischen in Costa Rica im Jahr 2013 von vermutlich Drogenbanden, der bei seiner Tätigkeit in einem Schildkrötencamp ermordet wurde. ... Daraus jetzt abzuleiten, dass Freiwilligenarbeit grundsätzlich eine 'schlechte Sache' ist und die vermittelnden Organisationen alle nur Geld bekommen und dafür nichts machen, halte ich für extrem fragwürdig und unfair. Ein Bundesfreiwilligendienst ist eine gute Sache, aber wer realistische (!) Vorstellungen von einem kurzzeitigen Freiwilligendienst hat, wird in den allermeisten Fällen nicht enttäuscht werden - so einen schlechten Service können sich die Freiwilligenorganisationen überhaupt nicht leisten!