Ashley Piercing nach drei Wochen entzündet, was kann ich tun?
Ich habe mir vor vier Wochen ein Ashley Piercing stechen lassen (Unterlippe, Lippenrot).
Es heilte eigentlich sehr gut ab, war nach 2-3 Tagen auch gar nicht mehr geschwollen.
Nach 3,5 Wochen jedoch fing es wieder an. Zuerst geschwollen, am nächsten Morgen war die Kugel etwas versenkt, weil die Lippe so geschwollen war und dann hatte ich den Eindruck, dass eine kleine Eiterblase oberhalb des Stichkanals war. Reinigen (Spülen mit Salviathymol und gelegentlich Chlorhexamed) und Kamistad Gel von innen haben nur bedingt geholfen. Kühlen bringt kurzfristig eine gewisse Erleichterung und Betaisodona scheint auch nicht verkehrt gewesen zu sein. Allerdings keine deutliche Besserung nach 4 Tagen. Die Kugel zieht sich in die Lippe und verkrustet dort, Bewegen der Lippe ist dann schmerzhaft. Vor allem morgens, da ist die Lippe total ausgetrocknet und an Stellen der Schneidezähne spröde und schmerzhaft. Wenn ich das Piercing mit der Mundspülung befeuchte, damit die Kugel sich wieder löst, sieht man darunter einen Krater, verursacht durch den Druck der Kugel.
Was kann ich noch tun?
Vielen Dank für eure sachlichen Antworten.
Rausnehmen halte ich derzeit für keine gute Idee (Verkapselung, Einschluss der entzündeten Stelle....).
2 Antworten
Vielleicht reagierst du allergisch auf die Legierung. Wenn es das ist hilft wohl nichts, dann muss es raus und zuheilen. Mein Bruder reagiert z.B. auf Zinn allergisch.
Vielen Dank für die Rückmeldung.
Drei Wochen lang war ja alles OK und ich habe noch andere Piercings. Deswegen glaube ich nicht an eine allergische Reaktion, eher, dass sich der Stichkanal durch irgendwas entzündet hat... Man pfuscht sich ja ständig im Gesicht rum... Trotz aller Hygienemaßnahmen.
So, da keine Antwort mehr kam und möglicherweise andere Gepiercte auch Rat suchen, möchte ich kurz beschreiben, was nach meiner Nachricht noch passierte:
Dienstag (12.9.) Ärztin aufgesucht mit schlimmen Halsschmerzen (seit Sonntag), der geschwollenen Unterlippe und Fieber.
Sie verwies natürlich direkt auf's Piercing und dass ich eine bakterielle Infektion hätte.
Antibiotikum Nummer 1: Amoxi
Habe tagsüber immer wieder mit Salviathymol gespült und Lippe mit Jod-Tinktur behandelt (brennt bei offenen Stehen ein wenig, war aber sehr hilfreich). Hinzu kamen offene, blutige Stellen auf der Lippe, die sehr schmerzhaft waren. Auch im Rachen gab es gerötete Stellen, wie mit der Drahtbürste behandelt. Dazu noch Einnahme von Ibuprofen (Fieber senkend, entzündungshemmend, Schmerzmittel).
Mittwoch, 13.9.: Blutbild (außer Entzündungswerte alles OK) , anschließend zum Piercer, der eine gefühlte Ewigkeit gebraucht hatte, um die Piercingkugel zu entfernen. Anschließend setzte er einen extra langen Stab ein. Das gab sofort Linderung, da die Spannung in der geschwollenen Lippe weg war.
Donnerstag, 14.9.: zweites Antibiotikum Fluroxim. Mit dem anderen gab es keine Besserung. Kein Fieber mehr, gelegentlich leicht erhöhte Temperatur. Lippe hat weiter offene Stellen, allerdings oben auf und nicht direkt am Piercing.
Seitdem kontinuierliche Verbesserung, offene Stellen an der Lippe heilen ab, sind verkrustet und werden von mir nur gelegentlich mit Jod-Tinktur behandelt.
Der Stab konnte mittlerweile auch etwas gekürzt werden.
Fazit: Das Piercing war meiner Meinung nach von Anfang an in der Länge grenzwertig und bei der Schwellung gab es keinen Spielraum, was das ganze noch verschlimmert hat. Ich hätte durchaus früher, keinesfalls aber einen Tag später, den Stab gegen einen längeren tauschen sollen. Antibiose war ebenfalls das Mittel der Wahl. Ob das eine oder ein andere ist individuell unterschiedlich, bei mir hat das erste nicht geholfen.
Ich hoffe, ich konnte anderen Rat suchenden Entzündungsgeplagten eine Produkte Orientierung geben, wie man damit umgehen könnte.