Bei Wurzelbehandlung Feile abgebrochen - ZA hat mich nicht mal darüber informiert, was tun?
Hallo zusammen!
Wie oben schon beschrieben, es ist eine Feile in einem Wurzelkanal abgebrochen. Klar, kann passieren und gehört zu den Risiken dazu aber meine ZÄ hat mir noch nichtmal gesagt, dass es passiert ist. Und über die Risiken wurde ich auch nicht aufgeklärt.
Mir ist ein Stück von diesem Zahn abgebrochen (WKB war noch nicht abgeschlossen) und ihr Fazit dazu war: da hilft nichts mehr, den müssen wir ziehen. Da ich mir mit 23 nicht einfach so mal einen Zahn ziehen lasse, habe ich eine 2. Meinung eingeholt, der Zahn wurde geröntgt und siehe da: eine Feile in der Wurzel! Meine neue ZÄ hält vom Ziehen nichts, weil der Zahn auf jeden Fall gerettet werden kann. Würde die Feile da nicht drin stecken, wär das ruck zuck gemacht.
Jetzt kommen diverse zusätzliche Behandlungen auf mich zu, in denen die Neue versucht, das irgendwie hinzubekommen und wenn garnichts mehr geht, dann muss ich zur Wurzelspitzenresektion. Das ist alles kein Schnäppchen.
Kann ich nun von meiner alten ZÄ Schadensersatz verlangen? Schon im Hinblick darauf, dass sie ihren Fehler "vertuschen" wollte, indem sie einfach mal den Zahn incl. Feile zieht und mir keine Info über das Unglück gibt?
Danke für Eure Hilfe!
Mary
10 Antworten
Moin moin
Ob eine Nichtaufklärung über eine Intrumentenfraktur ein Behandlungsfehler ist, kann nur das Gericht klären.
Wenn der Zahn klinisch und röntgenologisch unauffällig ist, würde ich das Fragment immer drin lassen, wenn es sich nicht ohne großen Aufwand entfernen läßt. Ist der Zahn gut desinfiziert und abgefüllt, stört das Stückchen Feile da drinnen niemanden.
Eine Entfernung auf Teufel komme raus schädigt nur die Zahnsubstanz und erhöht das Risiko späterer Frakturen.
Ansonsten kann ich Canejito nur Recht geben. Das Leben ist ein Risiko an sich und nicht für jede Niederlage gibt es einen Schuldigen.
BTW: Kein Zahnarzt braucht die Behandlungsunterlagen des Vorbehandlers, weil es für die zukünftige Therapie keine Konsequenzen hat, was vorher gelaufen ist.
bb
hei
1. Eine Klage ist schwierig und sicherlich auch nicht erfolgreich weil eine wurzelkanal Behandlung immer nur ein Versuch der Zahnerhaltung ist 2. Solltest du erst mal abwarten ob der Zahn nicht auch trotz Instrument ruhe gibt dann muss gar nichts weiter als eine wurzelfüllung gemacht werden 3. Ist eine normale WSR (wurzelspitzenresektion) eigentlich erst mal kassenleistung. Von daher sollten dir dadurch erstmal keine kosten entstehen wie groß ist denn das Fragment ? Und wo sitzt es?
lass dir von der krankenkasse einen gutachter nennen, der muss sich das ganze anschauen, denn nur dann hast du etwas verwertbares gegen den alten za in der hand - klagen würde ich auf jeden fall... denn sollte der zahn rausmüssen, sitzt du später auf den kosten für ein implantat o.ä. es heißt zwar immer *eine krähe hackt der anderen kein auge aus* aber sowas extremes ist schon der knaller und du bekommst auf jeden fall schadensersatz.
super, daß du dir eine 2. meinung geholt hast - viele machen das leider nicht !
Der ganze Spaß ist ja so schon unglaublich teuer und für mich als Student kaum zu tragen. Der Punkt an dem ich hadere ist halt, dass es zu den Risiken einer Wurzelbehandlung gehört, dass auch mal was abbrechen kann. Andererseits habe ich nichts unterschrieben für diesen Fall. Es würde also Aussage gegen Aussage stehen, ob sie mich informiert hat oder nicht. Ich werde auf jeden Fall meine KK anrufen... Danke für deine Hilfe!
Leider ist es eine "normale" Komplikation der WKB, das eine Feile abbricht. Da kannst du rechlicht wohl nichts machen. Allerdings MUSS die Kollegin dich darüber aufklären, dass es passiert ist.
Du kannst dich bei der Zahnärztekammer deines Bundeslandes und/oder bei deiner Krankenkasse beschweren & informieren.
Medizinisch gesehen gibt es zwei Möglichkeiten: Ein ZA (möglichst auf Endodontie spezialisiert) kann dir ggf. die Feile entfernen. Das ist leider eine private Leistung und die kostet - je nach Zahn und Aufwand - mehrere hundert Eure.
Die Wurzelspitzenresektion ist die zweite Möglichkeit. Die zahlt die Kasse, aber hat nicht die höchsten Erfolgschancen... In deinem Alter würde versuchen, den Zahn zu halten, auch wenn es finanziell ne echt schwierige Geschichte ist.
Grüße ZES (ZA)
Ich würde mich mit der Krankenkasse in Verbindung setzen.
Da die ja zum Teil die Kosten trägt, hat sie auch ein Interesse daran, den Arzt zur Verantwortung zu ziehen.
Dann gibt es eine Beschwerdestelle bei der Zahnärztkammer.
Auch dort kannst du das Fehlverhalten melden.
Auch der Verursacherin würde ich einen höflichen Brief schreiben, um zu sehen, ob sie inzwischen zu dem Fehler stehen kann.
also meine Kasse hatte keine Interesse daran den arzt zur verantwortung ziehen
Ich muss am Montag sowieso nochmal zur alten Ärztin, ich brauche eine Kopie der Behandlungsunterlagen und dann werde ich mal hören, was sie zu sagen hat.
Krankenkasse klingt auf jedenfall erstmal gut... Danke für die schnelle Antwort :)