Blutspende bei Citalopram?

3 Antworten

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Das wird der Arzt individuell entscheiden. Citalopram sollte als Antidepressiva keine relevante Auswirkung auf dein Blutbild haben, jedoch ist dies dosisabhängig. Wahrscheinlich wird dir die Medikamenteneinnahme für den voraussichtlichen Spendertag untersagt, wenn du also nur unter der milderen Form einer Depression/Epilepsie/bipolaren Störung leidest, dürfte das zu handhaben sein. Generell sind SSRI und ähnliche Medikamente zur Behandlung einer psychischen Krankheit im Bezug auf Blutspenden nicht bedenklich.

798steffi 
Beitragsersteller
 31.03.2014, 11:18

Hi hi.. Also ich habe nix von den Erkrankungen, es interessiert mich, weil mir diese Frage neulich von einer Patientin gestellt wurde (bin Ergotherapeutin).

Ich dachte eben auch, dass es dadurch keine Blutbildveränderungen gibt. Aber vielleicht ist die mögliche Verlängerung der QT-Zeit bei der Einnahme von Citalopram hinderlich, bezüglich der Gesundheit des Spenders.. Womit die nächste Frage wäre, ob Blut-/Plasmaspenden kardiale Auswirkungen haben.. Aber das glaub ich eigentlich auch nicht. Klingt irgendwie unsinnig..

goingquantum  31.03.2014, 14:31
@798steffi

Achsooo... naja, der Sinn bleibt ja der Gleiche. Zu der Gesundheit der Patientin lässt sich eigentlich nur sagen, dass sie sich im Grunde keine Sorgen machen braucht. Es kommt darauf an, wie ausgeprägt die Bradykardie ist, aber wenn sie durch einen SSRI ausgelöst wurde, dürfte dies nicht allzu gravierend sein. Du hast schon Recht mit deiner Überlegung, dass Blutspenden kardiale Auswirkungen haben. Sehr viele, besonders Frauen (wegen dem durchschnittlich niedrigeren Blutdruck), bekommen nach der Spende eine kurz andauernde Hypotonie und eben auch Bradykardien. Daher ist es doch sinnvoll, das in dem Fall Citalopram individuell mit dem Arzt abzuklären, allerdings bergen Blutspenden und ähnliches allgemein ein sehr geringes Risiko.

Der Arzt entscheidet individuell darüber. Ich konnte bis vor kurzem trotz Einnahme des Medikaments spenden. Aber eine relativ neue Tierversuchsreihe zeigte, dass bei der Verabreichung von Citalopram bei trächtigen Mäusen, bei den Embryonen es zu Missbildungen kommen kann. Das Blut wird nämlich nicht nach Geschlecht selektiert und das heißt, dass im schlimmsten Fall das Spenderblut (mit den Medikamentenrückständen) an einer schwangeren Frau verabreicht wird und es zu Missbildungen des Kindes kommen kann. Ob der Tierversuch auf Menschen übertragbar ist kann ich nicht sagen, aber das Risiko gehe ich nicht ein.
Ich konnte aber für Forschungszwecke trotzdem Blut spenden :)

Bei dei Einnahme von Psychopharmaka ist eine Blutspende nicht gestattet. Zumindest beim roten Kreuz.

798steffi 
Beitragsersteller
 31.03.2014, 11:09

Das weiß ich und genau das meine ich auch.. Beim Roten Kreuz nicht. Aber andere Blutspendedienste - andere Listen erlaubter Medikamente..

konzato1  31.03.2014, 11:15
@798steffi

Ich GARANTIERE dir, dass bei einer Katastrophe mit vielen schwer Verletzten und deiner zufälligen Anwesenheit mit Blutspendeausweis auch dein Blut sehr gern genommen wird.

Diese Richtlinien werden von mehr oder weniger kompetenten "Fachleuten" erarbeitet. Und wenn in der "Jury" ein Psychater sitzt, der sich eben mit Srotonin-Wieraufnahmehemmern auskennt und wie sie wirken, dann ist es ihm egal, ob der Spender sowas einnimmt.

Aber allgemein sollte beachtet werden: Dass Menschen, welche Psychopharmaka einnehmen, vielleicht nicht krank, aber zumindest "nicht ganz gesund sind". Und aus diesem Grund ist das Blutspenden von Psychopharmakaeinnehmern eben offiziell nicht gewünscht oder gestattet.