Citalopram und Medikinet?
Guten Tag,
ich mache mir Gedanken über meine Medikamente und vielleicht ihr könnt mir weiterhelfen.
Ich nehme sehr lange schon folgende Medikamente pro Tag:
Olanzapin 10 mg
Medikinet 80 mg
Beides vertrage ich sehr gut.
Jetzt entwickelt sich aber eine erneute Depression, die ich vorher auch durch das Olanzapin bekämpfen konnte, aber diesesmal wohl nicht. Ich habe citalopram verschrieben bekommen und soll einmal täglich 20mg nehmen. Und die anderen Medikamente wie gehabt fortsetzen. Irgendwie traue ich mich nicht citalopram einzunehmen. Ich denke entweder citalopram oder Medikinet, beides ist beängstigend für mich. Ich habe Angst das serotonin syndrom zu bekommen. Trägt Medikinet auch dazu bei das der Serotoninspiegel steigt? Mache ich mich ohne Grund bekloppt oder was sagt ihr dazu? Sollte ich bevor ich es einnehme nochmal mit dem Arzt Sprechen über meine Sorgen?
5 Antworten
Citalopram ist ein Antidepressivum aus der Gruppe der SSRI welches zur Behandlung von Depressionen und Angststörungen zugelassen ist. SSRI heisst, dass das Medikament selektiv die Wiederaufnahme des Neurotransmitters Serotonin hemmt und so zu dessen erhöhter Verfügbarkeit führt. Weitere Informationen zu Citalopram hier.
Medikinet enthält den Wirkstoff Methyphendiat (MPH) und ist ein Arzneimittel zur Behandlung von ADHS. Es entfaltet seine Wirkung durch die Wiederaufnahme-Hemmung der Neurotransmitter Noradrenalin und Dopamin. MPH hat allerdings auch eine leichte serogene Komponente wodurch es theoretisch zu Wechselwirkungen mit Citalopram kommen kann. Insbesondere gewisse potenzielle Nebenwirkungen welche zu Beginn einer SSRI-Behandlung auftreten können wie beispielsweise Nervosität und innere Unruhe können durch MPH verstärkt werden. Allerdings ist die Anwendung eines SSRI-Antidepressivums kombiniert mit MPH keine Seltenheit. Weitere Informationen zu MPH hier.
Olanzapin ist ein atypisches Antipsychotikum welches primär gegen die Positivsymptome einer Schizophrenie zur Anwendung kommt. Des Weitern besteht eine Behandlungszulassung im Bezug auf manische Episoden einer bipolaren Störung. Die Anwendung bei Depressionen ist nich unüblich, erfolgt jedoch im off-label use (Anwendung ohne offizielle Zulassung) und ist seit der Markteinführung von Quetiapin (ein anderes atypisches Antipsychotikum mit stärkerer antidepressiver Wirkung) auch seltener geworden. Olanzapin wirkt primär als Dopamin-Antagonist und schwächt so die Wirkung von MPH ab. Ferner hat Olanzapin auch einen geringeren Einfluss auf die 5HT-Rezeptoren (Serotonin) was die potenziell antidepressive Wirkung erklärt. Weitere Informationen zu Olanzapin hier.
Wenn der Arzt das Citalopram rezeptiert hat, solltest du das AD nehmen. An einen Serotoninüberschuss oder ein Serotonin Syndrom bitte nicht denken. Damit machst du dich selber verrückt. Diese Gedanken sind bei Depressionen Stress.
Gerne. Alles Gute für dich!
Ja, ich würde definitiv das Gespräch suchen und über Deine Ängste sprechen. Dass man sich selbst erkundigt, auch nach Nebenwirkungen finde ich richtig, ich habe da selbst schon sehr negative Erfahrungen gemacht, nur darfst Du Dich nicht alllzu verrückt machen. Alles Gute Dir!
Citalopram ist recht unproblematisch, du solltest besser das sehr schädliche Olanzapin weglassen.
Wie du auf das Serotonin-Syndrom kommst ist mir schleierhaft.
Ich nehme selbst auch die Kombination von MPH, SSRI, und atypischem Neuroleptikum. Und das seit mindestens einem Jahr. Also kein Grund zur Sorge!
Sevven
Leider schaue ich zu genau nach möglichen Nebenwirkungen und mache mich selbst wahnsinnig dadurch. Danke für die Antwort.