Boxer hat oft Ohrenentzündungen, was noch tun?
Bei meiner 6 jährige Boxerhündin wurde irgend eine Allergie vor zwei Jahren festgestellt. Seitdem bekommt sie Apoquel, zzgl. anfangs bei Bedarf Ohrenbehandlungen gegen Bakterien und Pilze.
Juckreiz, rote Pfoten und Bauch, "Schlittenfahren" und Ohrenentzündungen traten erst seit dem Umzug vor 3 Jahren aus dem ländlichen Hochschwarzwald ins Leipziger Land auf.
An der Fütterung hat sich nichts verändert (getreidefreies Trockenfutter/Dose und Frischfleisch). Deshalb wird sog. Umweltallergie vermutet, zzgl. Grasmilben.
Ihr Gehörgang ist extrem eng. Mit Allergie verbundener Schwellung führt es zu häufigen Ohrenentzündungen, lt TA. Schütteln, Blutohr, kratzen.
Gut auf Apoquel eingestellt, halft es ihr lange und hilft noch immer gegen allgemeinen Juckreiz. Ohren waren über ein Jahr in Ordnung. Doch nun sind wir wieder Dauergast beim TA wegen entzündeter Ohren und nichts hilft ihr auf längere Sicht.
Stelle Dauergabe von Apoquel sowieso in Frage, ständige Ohrenmedis auch.
Wegen massiven Auwaldzeckenvorkommen, tragen meine Hunde Seresto Halsbänder. Lösen die derartige Allergie aus?
Ziehe den Besuch bei einem erfahrenem Tierheilpraktiker in Erwägung. Weiß nicht weiter. Habt ihr damit gute Erfahrungen oder wie würdet ihr verfahren? Bin für alle Hinweise dankbar.
4 Antworten
Ein Heilpraktiker wäre hier sicher ein Versuch wert.
Das Problem mit den Ohrenentzündungen ist, dass immer nur die Symptome behandelt werden aber nie nach der Ursache gesucht wird.
Ist das Blutbild in Ordnung ? Leberwerte z.B. ? Die Leber entgiftet auch über die Haut und die Ohren wenn sie überlastet ist.
Auch ein hormonelles Problem käme in Frage.
Auch eine so extrem fleischlastige Ernährung kann zu solchen Problemen führen.
Ich würde den Fleischanteil in der Nahrung runterschrauben, die Leber unterstützen (z.B. mit Silymarin) und auf keinen Fall würde ich Apoquel als Dauergabe geben. Das Zeug führt nur noch mehr zu Problemen. Wenn Du Dir die Nebenwirkungen anschaust - das ist nicht harmlos und führt unter anderem zu was ? Genau Otitis.... also Ohrenentzündungen.
https://www.zoetis.de/_locale-assets/gebrauchsinformationen/gebrauchsinformation-apoquel.pdf
Ich weiss dass ich mit meiner Meinung alleine dastehe - aber ich bin sehr kritisch geworden gegenüber dieser tollen "getreidefreien" Fütterung. Diese Mengen an proteinreicher Nahrung die es braucht um den Hund satt zu kriegen kann kein normaler Haushund mehr verstoffwechseln. Unsere Hunde sind keine Wölfe mehr und mit dreimal am Tag Gassi brauchen sie nicht soviel Protein wie ein Wolf der täglich 50 Kilometer zurücklegt und jagen muss etc. Ein Wolf frisst vielleicht nur alle 3 Tage was - unsere Hunde fressen 2 bis 3 x am Tag....
Wenn es mein Hund wäre - ich würde durchaus Getreide zu einen beträchtlichen Anteil füttern und weniger Fleisch.
Bin im Zweifel und du bestätigst sie. Danke.
Ich kann hier nur aus eigener Erfahrung sprechen, nicht verallgemeinern.
Wir hatten einen Hund mit einer u.a. sehr starken Flohbissallergie. Kratzen, Knabbern - dadurch wunde, offene Stellen, übermäßige Ohrschmalzproduktion hin zum Ohrschütteln bis zur Entzündung.... alles bekannt.
Es wurde ein Allergietest angelegt (Blut) und auch etwas aus der Haut genommen, um Demodex-Milben auszuschließen.
Neben den Flöhen wurden auch weitere Allergene ausgemacht (hier bestimmte Futtermittel).
So haben wir eine Hyposensibilisierung begonnen (habe an mir selbst die beste Erfahrung damit gemacht).
Läuft auch ab wie beim Menschen. Die Allergene, die ertestet wurden, werden in Abständen mit einer kurzen Nadel am Nacken unter die Haut gespritzt. Das konnten und durften wir nach Anleitung des Tierarztes selbst - es klappte gut, der Hund hatte keine Schmerzen oder Unwohlsein dabei.
Ein langer Prozess (über zwei Jahre), aber er hat sich wirklich gelohnt. Wir konnten wirklich zuschauen, wie es besser wurde. Nach dieser Zeit waren die Beschwerden fast gänzlich verschwunden; sein Körper stellte sich um.
Zeitgleich stellten wir um auf BARF, um den Allergenen im Futter auszuweichen.
Wie geschrieben, ich kann und darf das natürlich nicht verallgemeinern, will es auch nicht, möchte es aber erwähnen, daß wir damit Erfolg hatten. Denn nichts ist jämmerlicher als ein Tier, das sich so quälen muß.
Hier noch Info dazu, sollte es von Interesse sein:
https://www.kleintierpraxis-wandsbek.de/leistungen/desensibilisierung-hund/
Angemerkt noch: Billig ist das nicht, aber ich denke, ddas steht hier nicht zur Debatte.
Bei extrem engen Gehörgang sollte man auch eine Ottitis OP erwägen.
Versuche es mal direkt in einer Tierklinik,so wurde meinem Vierbeiner auch geholfen weil der Tierarzt nichts finden konnte.
In der Tierklinik musst Du Dir einen Arzt/Spezialisten raussuchen und gezielt bei dem Termine machen. Sonst gerätst Du immer an einen anderen Arzt und das ist doof.
War bereits bei verschiedenen TÄ. Einen handfesten habe ich noch nicht wieder gefunden. Mit Tierkliniken habe ich keine guten Erfahrungen gemacht, da ständig andere Ärzte und jeder für sich experimentierte- bei vorhergehenden Hunden.
Gut, wenn du positive Erfahrungen hattest.