Der verlorene Zwilling - unbemerkte Zwillingsschwangerschaft

5 Antworten

NrSieben 
Beitragsersteller
 15.11.2012, 13:04

Ich hab genug dazu gegoogelt. Meine Fragestellungen gehen über bloße Informationsbeschaffung hinaus.

NrSieben 
Beitragsersteller
 15.11.2012, 13:09
@NrSieben

Trotzdem Danke! Ein sehr, sehr guter Hinweis!!

Landlilie  15.11.2012, 20:51
@NrSieben

Du findest auf Seiten zum Thema aber eher Menschen, die sich darüber unterhalten wollen/können.

Hallo, meine Tochter 16 Jahre ist ein überlebender Zwilling. Das andere Baby ist in der Frühschwangerschaft durch starke Blutungen abgegangen. Die Ärztin hat so etwas angedeutet. Meine Tochter weiss davon nichts, aber als sie wegen Essstörungen behandelt werden musste, hat mich die Ärztin gefragt, ob sie vielleicht einen Zwilling hatte. Alles in Ihrem Verhalten deutet darauf hin.

Also meistens erfährt man davon nichts - aus gutem Grund, und auch, weil viele das gar nicht sehen.

Und was noch viel wichtiger ist: In der Natur würde man erst Recht nichts davon erfahren. Sprich, wenn das Kind noch in den ersten Stunden aufhören würde zu wachsen oder der etwas grössere Fötus von der Gebärmutter absorbiert würde, würde kein Mensch ohne moderner medizinischer Technik was davon merken und folglich würde auch niemand drunter leiden können.

Anders wäre es, wenn das zweite Kind schon grösser ist, also beispielsweise ab dem 4.Monat - dann gäbe es wahrscheinlich schon eine emotionale Verbindung zwischen beiden Kindern, die dann fehlen würde wenn das eine gehen müsste. Dies könnte tatsächlich zu einer "Leere" im Erwachsenenalter führen, was ich aber für unwahrscheinlich halte, solange die Eltern das verbliebene Kind so umsorgen, daß alle angeborenen Urbedürfnisse gestillt werden. Sprich - lange stillen, Familienbett, getragen werden statt Kinderwagen. Das sollte unter normalen Umständen zu einer inneren Sicherheit und Ruhe führen, die ausreichen müsste, einen ausgeglichenen Erwachsenen zu schaffen.

Das ist aber alles nur nackte Theorie. Man kann keinem Menschen in den Kopf schauen und man weiss auch nicht genau, warum heute viele Erwachsene diese Leere in sich spüren und ewig auf der Suche sind. Dazu kann ich Dir das Buch von Jean Liedloff empfehlen - "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück".

Ich kann nur sagen, mein letztes Baby (6 Monate alt) habe ich nur unter Hormonstimulation zeugen können. Mir war bewusst, daß es auch hätte Zwillinge werden können, doch es war "nur" ein Einling. Ok! Klar kam mir schon der Gedanke, daß da vielleicht auch noch ein Zweites gewesen ist. So, es ist nun mein Kleiner da und dieser wird mit allen Zügen genossen. Die Natur hat schon ihre Gründe, warum manche Sachen sind wie sie sind und auch Hebammen und Ärzte können den Zwilling damit ja nicht wieder lebendig machen. Die Mütter würden sich nur zu viele Gedanken machen und sich nicht aufs Wesentliche konzentrieren können. Schliesslich soll die Freude auf das eine Baby ja nicht getrübt werden.

Und sollte UNBEDINGT noch ein Baby zu uns kommen wollen/müssen, so wird es sich mit grosser Sicherheit noch irgendwann zu uns auf den Weg machen, das werden wir dann mit grosser Freude empfangen und alles ist gut :-)

Interessante Frage übrigens!

wow...das hat mich jetzt echt schockiert..ich weiß,dass ess oetwas gibt,weil es bei mir wohl der fall war. meine mutter wurde darüber informiert und sie war auch sehr betroffen, aber eben froh, das wenigstens ein kind überlebt hat. dennoch wussteich nicht, dass der prozentsatz so hoch ist und die mütter teilweise nicht informiert weden.. das ist doch furchtbar! man hat doch das recht darauf,zu erfahren,was da passiert ist und auch, was das für folgen habenkann. ich kann mir nur vorstellen, dass man es der schwangeren frau nicht sagt, um einen erhöten stressleel und das risiko einer fehlgebuirt nicht zu riskieren.

Also,mein Gynäkologe hat mir schon gesagt,dass da zwei wären,aber einer war viel kleiner als der andere Fötus. Mein Arzt hat mir erklärt,das gäbe es öfter und der kleinere würde mit Sicherheit abgehen. Der Arzt hatte keine Probleme das zu erklären. Ich hatte aber auch keine Probleme damit.

Und ich mein,was ich nicht weiß,macht mich nicht heiß. Und seine eigene Unvollständigkeit soll doch bitte nicht auf den toten Zwilling geschoben werden. Dann haben ja drei Viertel der Bevölkerung das Gefühl,nicht ganz zu sein.

NrSieben 
Beitragsersteller
 15.11.2012, 13:14

Ok, klar kann man das so sehen. Bei uns ging es um unseren Pflegesohn, bei dem ziemlich sicher sein toter Zwilling in einer Familienaufstellung bei einer Kinesiologin identifiziert wurde. Beide standen sich sozusagen "auf den Füßen". Das sorgte bei ihm unbewusst für Stress, der sich jetzt wirklich gelöst zu haben scheint.