Diagnose Fesselträger beim Pferd?
Hallo zusammen, ich habe vor 4 Wochen die Diagnose bei meinem 19 jähringen Wallach Fesselträger bekommen. Er war nie im Sport und geht nur Freizeitmäßig. Gelände eher schwierig da er nur Flausen im Kopf hat. Wir reiten täglich, er steht in einem großen Offenstall und machen viel Bodenarbeit.
Seit 8 Monaten geht er Schritt da er sich erst das Linke danach das rechte Unterstützungsband vorne gezerrt hatte. Jetzt dürfen wir wieder langsam Anfang aber er lahmt nun hinten links, Fesselträger. Harter Boden geht so einigermaßen auf dem Hof aber da er nun seit 8 Monaten wenig gemacht hat kann ich nicht einfach so ins Gelände ist mir auch ehrlich gesagt zu gefährlich.
Er bekommt jetzt Stosswellentherapie die ja sehr günstig ist. Wir haben einen Reitplatz der sehr gut ist darauf reite ich nun viel Schritt und immer wieder etwas trab, bis jetzt Lahmfrei. Habt Ihr Tipps was ich zur Unterstützung noch machen oder geben kann.
Vielen Dank
6 Antworten
Also generell für die Pferdefittness kann ich nur empfelen auch im Wald (sofern es einen gibt) querfeldein zu laufen. Ruhig auch geführt bis das Tier wieder fitter ist. Bergauf und Bergab. Mit den Fesselträgern und Sehnenverletzungen muss man natürlich vorsichtig sein und darf so was nicht übertreiben. Aber ein Pferd - gerade ein älteres mit solchen Baustellen - braucht Muskeln. Und die bekommt man eben schneller in allen Varianten hin wenn man eben nicht immer nur auf ebenem Grund trainiert.
Da darf aber nach dieser Beschreibung erst mal ein Trainer mit gehen - was es mir in so einer Situation aber auf alle Fälle wert wäre.
Bergauf, bergab unterstütze ich voll - im Wald querfeldein ... wer kennt einen Waldbesitzer so gut, dass er das darf? Und nach diesem Winter, wo noch die ganzen Hänger vom Schneebruch drin sind auf gar keinen Fall! Und nach diesem trockenen Frühjahr, wo jetzt schon Käferholz raus muss fallen schon die meisten Waldwege weg. Aber es gibt auch Straßen, de bergauf und bergab gehen (je nach Wohnort, bei manchen passiert das nur bei Brücken), die sind auch gut. Außerdem würde ich so einem "Teppichpferd" die Fußungskompetenz langsam schulen, die meisten nicht im Gelände gerittenen Pferde haben schon mit normalen Feldwegen mehr als genug zu tun, das macht man nicht in der Akutphase einer Verletzung.
zur unterstützung kannst du ihn am besten möglichst bald in rente schicken, solange er noch lebensqualität hat und noch umgewöhnungsfähig ist. er kann noch 3-4 jahre seinen lebensabend geniessen und eine unbeschwerte zeit haben.
die ursache lässt sich leider nicht abstellen. sie beruht auf zu frühem anreiten.
aber es glaubt ja einem keiner, wenn man die tatsache hinstellt, dass jedes halbe jahr zu frühes anreiten das pferd nach hinten raus etwa 5 jahre nutzbare zeit raubt.
dein pferd wurde vor seinem 3. geburtstag angeritten.
frage den tierarzt beim nächsten mal konkret, was er davon hält, das pferd jetzt in rente zu schicken.
Zuerst mal: Was genau ist die Diagnose? Was ist mit dem Fesselträger? Wenn ich "Rücken" habe, kann ich auch ganz verschiedene Verletzungen oder Verschleißerkrankungen oder Verspannungen haben.
Dann mit der Stoßwellentherapie: Günstig ist die ganz und gar nicht und ich kenne Fälle, die damit völlig erfolglos verliefen, dementsprechend erlaube ich mich ohne anwesend zu sein, kein Urteil darüber.
Was das Gelände angeht: Nicht die Pferde haben "Flausen im Kopf", sondern die Menschen führen bzw. reiten ihre Pferde nicht. Das hat nichts, aber auch rein gar nichts mit konkreter Hilfengebung oder sowas zu tun, sondern die Ausstrahlung ist da weit wichtiger. Und genau, weil dann solche Situationen entstehen können wie die in der Du Dich nun befindest, bin ich dagegen, dass Menschen, die (noch) nicht führen können, ein eigenes Pferd haben. Wenn doch, muss eben ein Trainer her und zwar konsequent, der einen so lange begleitet, bis man in der Lage ist, sein Pferd an der Hand oder geritten sicher durch die Zivilisation sowie auch auf Feld- und Waldwegen zu bringen. Sonst hat man irgendwann genau so ein Problem wie Du. Ich würde mir einen Trainer suchen und meterweise anfangen. Halt nur unter Anleitung erst mal, bis die Freigabe vom Trainer kommt. Es ist auch für gesunde Pferde von enormer Wichtigkeit, dass die ausreichend auf festen Böden gehen. Das, was wir ihnen zumuten mit dicker Einstreu und weichen Sandböden ist nicht das, wofür ihr Bewegungsapparat gebaut ist, da müssen wir uns dann nicht wundern, wenn die verschiedensten Sehnenverletzungen auftreten.
Was bezeichnest Du als "sehr gut" im Zusammenhang mit einem Reitplatz? Die meisten täuschen sich da nämlich gewaltig. Wenn es dennoch mit dem Reitplatz geht, dass es sich positiv entwickelt, dann ja, aber ich gehe mit einem Sehnenpatienten (egal, welche) keinesfalls auf Sand. Ich vermute, dass der Offenstall die bessere Förderung ist als die Bewegung durch Dich, sofern es im Offenstall Bewegungsanreize (Wege zwischen beispielsweise Heuraufe und Wasser, die die Pferde zurücklegen müssen - gibt ja auch so Ställe, wo es alles im Unterstand gibt) gibt. Gut gebaute Offenställe haben meist befestigte Böden, was dem allem sehr hilfreich ist.
Es stellt sich natürlich die Frage, warum hier 3 Verletzungen in so kurzer Zeit auftreten: Disposition, weil die Zucht immer mehr auf spektakuläre Pferde abzielt und in letzter Zeit auch eine bedenkliche Entwicklung weg vom "stabilen Pferd" zu beobachten ist? Wurde sogenannter "Beinschutz" in den letzten 10 Jahren verwendet? Ist irgendwas im Stoffwechsel derart daneben, dass es eine Disposition gibt, weil die entsprechenden Gewebe schwächer werden? (Dazu der Hinweis, dass beispielsweise mit Cushing eine Schwächung einhergeht) Oder fängt das Pferd im Offenstall zu toben an, wenn seine Herde auf die Koppel geht und es darf nicht mit? (Ich hab ja keine Ahnung, ob es darf oder nicht) Vielleicht sehen die Hufe auch nur für den Laien vernünftig aus, aber ein wirklich guter Hufbearbeiter würde da ordentlich was verändern? Das können bei weitem nicht alle Tierärzte einschätzen und ich sehe viele Pferde, die dort direkt ein hohes Risikopotential haben, weshalb ich an dieser Stelle auch immer suche.
Fesselträger - aber was ist damit? Einen Fesselträger hat jedes Pferd, das ist keine Diagnose, sondern Anatomie.
Er bekommt jetzt Stosswellentherapie die ja sehr günstig ist
Stoßwellentherapie ist sehr gut, aber günstig? Dat wüsst ich aber. 200 Euro pro Stoßwelle finde ich jetzt nicht günstig. 6 oder mehr braucht man ja dafür.
Fesselträgergeschichten sind sehr heimtückisch, da sie keine Prognose erlauben. ich würde das Pferd mit einer Fesselträgergeschichte ganz sicher nicht auf dem Platz reiten. Nur geradeaus und im Schritt. Aber ich würde auf jedenfall die Stoßwellenbehandlung beenden, ehe ich mich auf das Pferd setze. Und danach erst wieder den Ultraschall abwarten. Sonst kannst du nämlich bald gar nicht mehr reiten. Und mach bitte auf keinen Fall irgendwelche Seitengänge, Schenkelweichen, Volten, etc...
DAs Pferd einer Bekannten hatte eine Fesselträgerreizung, also die Vorstufe. Sie ist ein Jahr lang nur mit dem Pferd spazieren gegangen.
Wenn dein Pferd im Gelände schwierig ist - komisch, bei einem Offenstallpferd - dann solltest du mit dem Pferd spazieren gehen.
Ach ja. Blutegel helfen sehr, sehr gut. Und von IWEST Magnoflexal, relativ hoch dosiert. Mindestens ein Jahr lang geben. Nicht billig, aber hilft gut.