Ehrenamt: Unterschied zwischen DRK, ASB, Johanniter,?
Hallo zusammen,
ich habe vor, mich neben meiner unterwöchigen Berufstätigkeit am Wochendende für etwa 4-6 Stunden ehrenamtlich zu betätigen. Ich kann mir speziell vorstellen, im Rettungs- oder Sanitätsdienst auszuhelfen oder beispielsweise beim Einsatz eines Kältebus/Wärmebus mitzuwirken.
Während der Recherche und auch durch meine eigene Wahrnehmung bin ich im Bereich Hilfs- und Wohlfahrtsorganisationen auf DRK, ASB, Johanniter aufmerksam geworden. Ich tu mich ein wenig schwer damit, zwischen diesen Organisationen Abgrenzungen zu treffen und dementsprechend eine passende Auswahl zu treffen.
- Inwiefern unterscheiden sich die genannten Organisationen untereinander?
- Ist es überhaupt sinnvoll, lediglich einen Tag wöchentlich mit schätzungsweise ~5 Stunden aufzuwenden - oder wäre das aufgrund der teilweise hohen Ausbildungsstunden zu wenig und würde dementsprechend der Ogranisation kaum weiterhelfen?
Vielen Dank im Voraus für Eure Unterstützung.
3 Antworten
Hi,
Inwiefern unterscheiden sich die genannten Organisationen untereinander?
Im wesentlichen unterscheiden sich die Organisationen nur anhand ihrer Grundsätze bzw. ihrer Trägerschaft - ASB und DRK sind unkonfessionell, die Malteser katholisch und die Johanniter evangelisch.
Im Bereich des Sanitätsdienstes sind die jeweiligen Fachdienstausbildungen (z.B. Sanitäter/Sanitätshelfer/Einsatzsanitäter u.a.) allerdings von Umfang und Schwerpunktsetzung her durchaus unterschiedlich.
So dauert die Ausbildung zum Sanitäter im DRK 48 Stunden (+ 8 Stunden Prüfung), bei den Maltesern 80 Stunden (Einsatzsanitäter).
In der Tätigkeit selbst findet man kaum Unterschiede im Bereich des Sanitätsdienstes - im Rettungsdienst noch viel weniger.
Ist es überhaupt sinnvoll, lediglich einen Tag wöchentlich mit schätzungsweise ~5 Stunden aufzuwenden - oder wäre das aufgrund der teilweise hohen Ausbildungsstunden zu wenig und würde dementsprechend der Ogranisation kaum weiterhelfen?
Im Ehrenamt gilt das Motto: Besser weniger, als gar nicht.
Wobei Du 5 h/Woche insgesamt schon gut dabei wärst - die Zeiten, in denen ein Helfer 10 Stunden plus in der Woche investieren konnte, sind lange vorbei. Die Organisationen freuen sich über jeden, der überhaupt bereit ist, Zeit zu investieren.
Es kommt natürlich auch darauf an, in welchen Bereich es dich zieht...
Im rein ehrenamtlichen Sanitätsdienst kannst Du die notwendigen Qualifikationen problemlos über einige Wochenenden verteilt erwerben - erwartet wird zumindest eine halbwegs regelmäßige Teilnahme an Gruppenstunden und an entsprechenden Veranstaltungen (Sanitätsdienste usw.).
Im Bereich des Rettungsdienstes müsstest Du eine z.T. deutlich umfangreichere Qualifikation erlangen - je nach Bundesland wären das der Rettungshelfer (i.d.R. 320 h Ausbildung) oder der Rettungssanitäter (520 h Ausbildung).
Aufgrund der Kosten, die der Organisation hier entstehen, wird auf eine regelmäßige Absolvierung von Diensten Wert gelegt - je nach Organisation "muss" man eine gewisse Anzahl von Stunden leisten, u.U. werden Dienste auch zugeteilt, woanders kann man sich Wunschdienste raussuchen.
Hier lohnt es sich also insbesondere, zu vergleichen.
Meine Empfehlung
Schau dir alle Organisationen einmal an, geh 1-2 Mal in die Gruppenstunde und entscheide dann, wo Du dich am wohlsten fühlst.
Als Einstieg würde ich auf jeden Fall den Sanitätsdienst empfehlen, allein schon aufgrund der geringeren Hürden. Hast Du dort deine Fachdienstausbildung abgeschlossen und etwas Erfahrung gesammelt, kannst Du immer noch in den Rettungsdienst "reinschnuppern" und ggf. eine entsprechende Qualifikation erwerben.
LG
Sehr gerne! Danke für den Stern ;-)
Hey, also grob unterscheiden sich die Organisationen eigentlich nur in ihrem Ursprung, Ziele sind oft sehr ähnlich. DRK hat zum Beispiel nichts mit irgendeiner Religion zu tun und Johanniter entstammen einem christlichen Ritterorden.
Ich bin ehrenamtlich als Erste-Hilfe Ausbilderin bei den Johannitern. Im Rettungsdienst wirst du ehrenamtlich wenig Chancen haben, außer du hast schon eine dementsprechende Ausbildung. Sanitätsdienste kann man machen sobald meinen einen SanH hat, also einen Sanitätshelfer, vorher leider auch nicht.
Ich würde einfach mal vor Ort bei einer der Organisationen nachfragen was genau sie dir anbieten können, generell sind die über Hilfe immer dankbar.
Ich habe mich für das DRK entschieden und bei mir war der ausschlaggebende Faktor, dass das DRK sich mit seinen Grundsätzen klar gegen Rassismus etc stellt
Super, vielen Dank für deine ausführliche Antworten zu meinen Fragen. Dass Du auch nochmal auf die Unterscheidung von Sanitätsdienst vs. Rettungsdienst eingehst, hilft mir auch schonmal ein gutes Stück weiter.