Eigenständige Entlassung nach Mandel op?

14 Antworten

Natürlich kannst Du auf eigene Verantwortung gehen. Aber wenn Du Nachblutungen bekommst, bist Du gleich wieder drin und dann kann es noch länger dauern, bis Du wieder nach Hause kommst.

Wobei ich sagen muss, dass es reichlich übertrieben ist, wegen eine Tonsillektromie 7 Tage Krankenhaus anzusetzen, andere gehen da nach 3 Tagen nach Hause.

Danach muss man folgendes beachten, damit es nicht zu Nachblutungen kommt

http://www.hno-loss.de/KrankHals/VerhTons.htm

Vielleicht hat dieser HNO schlechte Erfahrungen mit unvernünftigen Patienten gemacht, deshalb die 7 Tage Aufenthalt.

lg Lilo

...Es gibt immer die Option, "auf Eigenverantwortung" das Krankenhaus zu verlassen, das mal vorneweg.

Jedoch wissen Sie ja gar nicht, wie Sie die Op selbst wegstecken. Wie gut es Ihnen danach überhaupt geht.

Der Genesungsverlauf nach der Op verläuft zudem bei jeden Menschen anders. Und die sog. möglichen Komplikationen (über Nachblutungen, Wundheilungssrörungen, etc.) gibt es tatsächlich, und die stehen ja nicht nur "aus Spaß an der Freude" auf dem Blatt Papier mit drauf, dass man unterschreibt, bevor man zur Op geht.

Ich selbst würde, an Ihrer Stelle, erst mal die Op und den danach folgenden Heilungsverlauf abwarten. Persönlich erachte ich die pauschalen Liegezeiten im Kh nach Eingriffen durchaus als sinnvoll und auch angebracht. Wobei man ja früher prinzipiell noch länger im Kh war, und die Liegezeiten auch allgemein noch länger waren.

Kommt es womöglich zu Komplikationen in der Heilungsphase, werden diese Liegezeiten ja u.U. sogar verlängert, und es könnte sein, dass Sie sogar noch länger drin bleiben sollten, als die allgemein veranschlagten sieben Tage.

...So etwas von Seiten der Ärzte zu entscheiden, geschieht meist aber auch nicht ohne Sinn und Verstand...

Zu beachten ist dass du falls etwas passiert selbst verantwortlich bist - du spielst mit deiner Gesundheit. Meiner Schwester ist am 3. Tag eine Ader gerissen die wohl bei der OP verletzt wurde - zu Hause hätte sie ernsthafte Probleme gehabt.

Das ist wirklich eine schlechte Idee:

Die Mandelentfernung (Tonsillektomie) ist die Nachblutungsgefahr betreffen, einer der komplikationsträchtigsten Eingriffe überhaupt. Es kommt bei etwa jedem 20. Patienten zu behandlungsbedürftigen Blutungen.

Meistens treten diese Blutungen am OP-Tag selbst auf, oder am 5. - 8. Tag postoperativ, wenn die Wundbeläge sich von den OP-Wunden lösen.

Du möchtest ganz sicher nicht zu Hause sitzen, wenn plötzlich die Suppe beginnt, dir den Hals runterzulaufen. Dann ist nämlich richtig Alarm in der Bude.

Wenn du einer der 19 bist, bei denen nix passiert, gehst du natürlich als schlauer und strahlender Sieger aus der Geshichte heraus. Wenn nicht... naja... schlimmstenfalls mit einem vollgebluteten T-Shirt und blutbehusteten Eltern wieder in die Notaufnahme.

Es gibt außerdem folgendes zu beachten:

Du unterschreibst dafür, dass du auf eigene Verantwortung das Krankenhaus verlässt. Die Ärzte sind dann "aus dem Schneider". Und du bleibst auf allem selbst sitzen, finanziell, wenn du Pech hast, und auf aus deiner Unvernunft resultierenden Folgeschäden.

Evtl. Nachblutungen, Infektionen, Entzündungen etc. sind hier nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

Mein Rat:
Bleib, so lange dich die Ärzte da behalten wollen.

Ich war schon mehrere Male zig Wochen am Stück im Krankenhaus, davon durfte ich 6 Wochen lang nur auf dem Rücken liegen. War nicht toll, aber ich habs überlebt.

Da schaffst du die 7 Tage bestimmt auch!

Alles Gute!
LG Kessy


LiselotteHerz  15.08.2017, 08:34

Kein Mensch muss einen Krankenhausaufenthalt selbst zahlen, wenn es zu Nachblutungen kommt. Da muss einen jedes Krankenhaus aufnehmen und die Kasse zahlt das auch.

Kessy04  15.08.2017, 08:38
@LiselotteHerz

Dass das Krankenhaus einen aufnimmt, wenn es zu Komplikationen kommt, ist ja wohl selbstverständlich! Das gebietet schon der Hippokratische Eid!
Ich meinte das so, dass die Krankenkasse sich querstellen kann und er alles selbst bezahlt, weil die Krankenkasse sich weigern kann.
Und wenn Komplikationen entstehen, der Patient aber nicht so schnell ins Krankenhaus kommt und trotz Hilfe Schäden zurückbleiben, kann man die Ärzte dafür nicht haftbar machen. Denn der Patient hat unterschrieben.

Welchen Sinn und Zweck hätte sonst wohl so eine Unterschrift??