Einstellungsuntersuchung/Betriebsarzt und Chronische Krankheiten (Colitis Ulcerosa)?
Hallo! Kennt sich bezüglich des Betreffs jemand aus mit diesem Thema? Oder gibt es welche die sich damit auch schon auseinander setzen mussten?
Ich leide seit 1,5 Jahren an Colitis Ulcerosa. Bin aber sehr gut eingestellt und beschwerdefrei. Probleme gabs in meinem bisherigen Berufsleben noch nicht, da ich gut durch die Erhaltungstherapie mit der Krankheit umgehen kann.
Gibts hier vielleicht jemand der mir die Angst nehmen kann, dass diese Krankheit ein "Problem" für die Einstellung darstellen könnte? Ich habe Bedenken, dass diese Krankheit (obwohl ich mich definitiv fähig fühle) mir einen Strich durch die Rechnung macht.
Es geht übringens um einen Ausbildungsplatz als MFA.
Vielen Dank im Voraus!
1 Antwort
Hallo rapanteee,
ich habe mich mit diesem Thema auch schon auseinandersetzen müssen. Indirekt hat es mich nämlich meine erste Ausbildung (im Büro) gekostet, die ich wegen zu vielen Fehlzeiten abbrechen musste. Obwohl bei mir "nur" Reizdarmsydrom (bei einem Gastro-Arzt nach der Musterung) diagnostiziert wurde hat die Betriebsärztin das damals angezweifelt und gemeint ich würde damit ein Morbus Crohn "vertuschen" wollen (auch weil ich schon in der Jugendzeit zweimal länger mit Darmentzündungen im Krankenhaus lag (und dabei u.a. Blinddarm und ein Jahr später die Meckel-OP hatte). Diese Betriebsärztin hat mich dann zu einem sog. "Vertrauensarzt" (Amtsarzt) überwiesen, Der Termin da dauerte damals fast den ganzen Tag, weil der mich von der obersten Haarspitze bis zur untersten Fußsohle bis ins kleinste Detail untersucht hat und nach jedem Fleckchen gesucht hat was nicht in Ordnung sein könnte. Der wollte mich dann noch in die Uniklinik zu weiteren Untersuchungen schicken (u.a. auch wieder zu einem Gastro-Doc), was ich aber nicht mehr mitmachen wollte und freiwillig die Ausbildung abgebrochen habe.
Bei meiner späteren Ausbildung (Krankenpflege) hat die Betriebsärztin auch gleich am Anfang gemeint ich könnte Morbus Crohn haben und hat auch gesagt dass sie dann Probleme für die Ausbildung sieht. Sie telefonierte noch während der EInstellungsuntersuchung mit drei anderen Ärzten in der Klinik zu denen sie mich dann zu weiteren Untersuchungen schickte. ich musste dann auch in die Innere Med. zu einem Gastro-Arzt zur Abklärung auf eine CED (und außerdem in die Chirurgie zur genaueren Untersuchung wegen Nabelbruch und in die Hautklinik zur kompletten Untersuchung wegen krebsverdächtigen Leberflecken). Zum Glück durfte ich die Ausbildung dann trotzdem machen, die Betriebsärztin hat bei mir aber ein verkürztes Untersuchungsintervall festgelegt.
Ich hoffe bei dir läuft es einfacher und ohne größere Probleme. Viel Erfolg!
Da bei dir ja die Diagnose CU bereits bekannt ist solltest Du evt. entsprechende Unterlagen und Atteste mit zum Betriebsarzt nehmen. Wenn du medikamentös entsprechend eingestellt bist werden evt. keine weiterführenden Untersuchungen nötig?!?
Bei mir war halt seit der Musterung "nur" RDS diagnostiziert, was halt die Betriebsärztin bei meiner ersten Ausbildung (bei Siemens) wegen meiner Krankengeschichte seit der Jugend mit mehreren Klinikaufenthalten, Darmentzündungen und OPs (Blinddarm, Meckel-Divertikel) gleich angezweifelt hat. Die Untersuchung war schon voll ätzend, als ich dann nach knapp einem Jahr wegen zu vielen Fehlzeiten (auch meist wieder Magen-Darm!) wieder zu der musste war es noch schlimmer: da hat sie mich auch wieder so lange und gründlich untersucht (ich hätte da fast gebrochen bei der!) und mich der Lüge bezichtigt, und ich nicht RDS sondern einen Crohn bzw. eine CED habe und ich das endlich zugeben soll! Naja, und dann musste ich halt zu dem Vetrauensarzt/Amtsarzt, der auch dieser Meinung war. Nach der langen Untersuchung war ich so fertig (der untersuchte so lange an meinem Bauch, mir war nur noch zum k.....!), dass ich einfach nicht mehr konnte (und auch nicht zu den weiteren Ärzten wollte, zu denen er mich geschickt hätte) und daher freiwillig abgebrochen habe!
Bei meiner zweiten Ausbildung (Krankenpflege) lief es ja bei der Betriebsärztin auch nicht gut, denn neben meiner Krankengeschichte kam auch meine abgebrochene Ausbildung mit der Untersuchung bei dem Amtsarzt raus. Ich war über eine Stunde bei der Betriebsärztin drin (gut doppelt so lange wie die meisten anderen) und sie untersuchte mich dann auch entsprechend kleinlich und gründlich. Ich hatte dann aber das Glück dass der Gastro-Arzt in der Inneren Med. zu dem ich dann geschickt wurde, mir das RDS glaubte und ich sogar um die Darmspiegelung herum kam (das wunderte auch einige meiner Kurskolleginnen).
Vielleicht ist eine gut eingestellte CED oder CU sogar besser als eine RDS-Diagnose?! Ich wünsche es Dir jedenfalls und drücke dir die Daumen. Ich würde mich freuen wenn du darüber berichtest. Alles Gute!
Ohje, das hört sich garnicht gut an. Ich hab CU erst seit fast 2 Jahren und bin schon wieder fast ein 3/4 Jahr schubfrei. Der letzte Schub war auch nur ein leichter. Nehme täglich Medikamente zur Erhaltungstherapie und bin ernährungstechnisch sehr gut eingestellt. Beruflich hat es mir noch nie Probleme gemacht. Hab trotzdem Angst, dass es abschreckt und ich die Ausbildung nicht antreten darf. Naja, dann werde ich mich wohl auf einige Untersuchungen einstellen müssen. Aber hauptsache es klappt, vielen Dank für deine Antwort - schön dass es bei dir dann doch geklappt hat! Das macht mir Mut.