Erfahrungen mit Metallentfernung Oberschenkelhals / Hüfte
Hallo,
im Oktober 2011 wurde ich wegen einem Oberschenkelhalsbruch operiert. Seither habe ich große Schmerzen und Bewegungseinschränkungen, ausgelöst durch überragende Schrauben (Reizen Muskeln und Nerven). Es ist ja immer wieder zu hören, dass der früheste Zeitpunkt für eine Metallentnahme 6 Monate nach der Unfall-OP ist. Das Röntgenbild nach 6 Monaten sah recht gut aus, man konnte die Bruchstelle zwar noch erkennen, aber es war auch erkennbar (lt. Arzt), dass der Knochen bislang normal verheilt. Mein Chrirurg weigert sich jedoch, die Schrauben jetzt, nach 6 Monaten zu entfernen - stattdessen hat er als frühestmöglichen Zeitpunkt Oktober 2012 vorgeschlagen. Er sagte, dass selbst kleine Drehbewegungen in der Hüfte zu einem erneuten Bruch führen können.
Ist das WIRKLICH so? Es fällt mir schwer, das Risiko aufgrund EINER Aussage abzuschätzen. Zumal ich wirklich ordentliche Beschwerden habe...
Daher interessiert mich brennend: Welche Erfahrungen habt Ihr mit (frühzeitiger) Schraubenentnahme? Wenn ja, welcher Arzt hat das gemacht (ich würde sogar eine lange Anreise in Kauf nehmen, um die Schmerzen los zu werden)?
Tausend Dank schonmal vorab für alle Antworten! Martina
3 Antworten
Noch ein Nachtrag. Man kann die Schrauben statt entnehmen auch austauschen.
"Das Röntgenbild nach 6 Monaten sah recht gut aus, man konnte die Bruchstelle zwar noch erkennen, aber es war auch erkennbar (lt. Arzt), dass der Knochen bislang normal verheil"
Da hat der Arzt wohl recht. Bei mir sollten sie nach acht Monaten heraus genommen werden, auf dem Röntgenbild war KEINE Linie mehr zu erkennen. Dennoch gab es irgendetwas, was die Ärzte wohl irritierte, so dass kurz vor der OP zur Entnahme noch ein CT gemacht wurde.
-> Nur ein CT zeigt, ob der Knochen wirklich zusammengewachsen ist.
Danach war der Knochen innen doch nicht ganz zusammen gewachsen. Da meine Schrauben auch herausstanden und sie somit den Knochen nicht mehr zusammen zogen (und nebenbei schmerzten), was jedoch nötig für ein Zusammenwachsen ist, wurden die Schrauben gegen kürzere gewechselt. Im Prinzip ähnliche OP wie beim ersten Mal, jedoch danach sofort Vollbelastung. Sechs Tage Krankenhaus.
Das steht noch nicht fest. Hier gilt wohl das gleiche wie für die ersten Schrauben: Man kann, muss aber nicht. Der Arzt sprach aber davon, dass sie dann später raus sollen. Dies kann bei mir aber erst nach weiteren sechs bis zwölf Monaten entschieden werden, wenn der Knochen richtig zusammen gewachsen ist.
Wenn es geht, lasse ich sie mir dann herausnehmen, da Metall ja Metall ist und ich mir einbilde, dass eigene Knochenmasse für den Gesamtknochen besser ist.
Bei Deinen Beschwerden würde ich die Schrauben so schnell wie möglich wechseln lassen und dann so lange drin lassen, bis die Ärzte sicher sind, dass der Knochen hält. Nur nicht riskieren, dass er erneut bricht.
Ich merke von den Schrauben nichts mehr seit der OP.
Und Du kannst schon wieder normal gehen? Ich habe nach acht Monaten immer noch Probleme, da das Bein viel schwächer ist als das gesunde. Die Schmerzen stören, aber ich brauche keine Medikamente, habe ich nie genommen nach der Entlassung aus dem Krankenhaus.
Bei mir werden die Schrauben nach acht Monaten entfernt. Es hieß auch, man solle sie nicht zu lange drin lassen, weil je länger sie drin sind, desto schwerer gehen sie wieder raus.
Sechs Monate sind wohl zu früh, aber acht Monate wohl ok, zumindest nehmen sie sie bei mir jetzt raus.
Nachtrag: Arzt? Ich muss dafür stationär ins Krankenhaus. OP bei Vollnarkose.
Danke, das ist sehr interessant!!
Gerade das Argument, dass herausstehende Schrauben dem Knochen nicht beim Zusammenwachsen unterstützen - sehr gut zu wissen! (Ärzte klären Ihre Patienten ja leider oft nur mangelhaft auf.....)
Konntest Du die zweiten Schrauben dann auch behalten oder mussten/müssen die irgendwann wieder raus?
Gruß, Martina