Freundin ist nach Fehlgeburt zickig, launisch und nimmt sich sehr wichtig wie reagieren?
Hallo.
Es geht um zwei Freundinnen von mir. Ich bin übrigens weiblich.
Meine erste Freundin hat in der 5 ssw ihr Baby verloren, ihr 2. Fehlgeburt gehabt. Sie hat aber bereits ein gesundes Kind.
Sie ist natürlich sehr traurig und hat viel geweint und hat Angst kein zweites Kind mehr bekommen zu können. Auch ihr Mann muss die Situation verarbeiten...
Meine zweite Freundin hat das natürlich auch mitbekommen und kann die Reaktion meiner Freundin nicht ganz verstehen da der natürliche Abgang in der 5 ssw passiert ist. Sie selbst hatte nämlich nach einer Entbindung in der 38 ssw ihr erstes Kind geboren aber das paar Stunden nach der Geburt an Hirnblutung verstorben ist. Daher kann sie die Reaktion meiner ersten Freundin absolut nicht nachvollziehen da diese Fehlgeburt "nur" in der 5ssw passiert ist und nicht viel später. Sie vergleicht nämlich die FG mit ihrer Totgeburt in der 38 SSW.
Außerdem sagt sie daraufhin "Es gibt sooo viele Frauen die späte Fehlgeburten haben oder Totgeburten oder eine Frau mit 18 FG hintereinander!!! Sie soll sich mal nicht so anstellen bei einer FG in der 5 ssw. Mal eben traurig oder enttäuscht sein ok aber so überreagieren finde ich total übertrieben. Es gibt sogar Frauen, die ungewollt Kinderlos sind und die aus gesundheitlichen Gründen NIEMALS auch nur ein Kind bekommen können. Sie tut so als ob sie das schlimmste erwischt hat."
Auch ich habe ihr versucht zu helfen, in dem ich über andere Frauen berichtet habe die mehrere FG hatten und danach trotzdem noch ein gesundes Kind bekommen haben um ihr Hoffnung und Mut zu machen. Auch um ihr das Gefühl zu geben das sie nicht alleine damit steht. Tja, es interessiert sie nicht. Es ist scheinbar ihr egal was die anderen Frauen noch durchleiden müssen.
Noch eins vorweg: Ich weiß das jede FG EGAL in welcher SSW, man traurig sein darf, vor allem wenn das Kind ein Wunschkind war. Aber ich merke das sie sich reinsteigert.
Wie soll ich der ersten Freundin sonst noch helfen, wie soll ich reagieren?
15 Antworten
Gib ihr Zeit, dass sie die Situation richtig realisieren und verarbeiten kann.
Da sie bisher durch ihr erstes Kind gewohnt war, dass alles glatt gelaufen ist (nehme ich jetzt an) und man niemals denkt, dass einen so etwas trifft, war der Schock sicher groß.
Selbst wenn anderen Frauen das öfter passiert oder später, wird deine Freundin den Blick für andere nicht haben. Und das muss sie auch nicht unbedingt. Es hilft ihr ja nicht aus der Lage raus.
Am besten lässt du sie sich ausweinen und ihre Gefühle erzählen und zeig auf, wie oft Frauen noch weitere Kinder bekommen haben und nicht, wie oft sie keine bekommen haben.
Man muss das positive betonen und sie unterstützen. Sie darf sich keine Vorwürfe machen, denn das könnte der Fall sein, dass sie glaubt, es würde an ihr liegen. Und ihr sollte bewusst werden, dass das Kind, das sie bereits hat, ein wertvolles Geschenk ist, das sie liebt und im Trubel nicht vergessen werden sollte.
Sei geduldig mit ihr und auch wenn du deine zweite Freundin auch verstehen kannst, obwohl es vielleicht nicht die feine Art war, das Problem der ersten Freundin abzuwerten (denn für die erste Freundin ist es bisher vermutlich das schlimmste was ihr und ihrem Mann zugestoßen ist), versuche keine Vergleiche zwischen den beiden vor einer von ihnen zu ziehen. Beide Geschichten sind traurig und man wünscht es dem anderen nicht.
Im Ernstfall könnte eine Psychotherapeutin ihr zur Seite stehen, wenn sie bereit ist, Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Ich hoffe, dass du diese Geduld hast und es deiner Freundin und ihrem Mann in Zukunft bald besser geht.
Danke für die nette sachliche Antwort, ohne dabei emotional zu werden.
Sehr hilfreich :-)
Hi, in solchen Situationen hilft zuhören, für einen da sein, ablenken etc. Weniger Quatschen, bewerten und bitte keine Floskeln.
Jeder Mensch hat seine eigene Art mit so etwas umzugehen. Man muss nicht alles nachvollziehen können aber man sollte wissen wann man sich mit seiner Meinung besser zurück hält - weil es eben keinem nutzt sie zu äußern. Wer Traurig ist macht das ja nicht, weil das so großen Spaß macht.
Ich würde Euch vorschlagen die Freundin mit dem frühen Verlust einfach mal ein bisschen in Ruhe zu lassen. Das ihr euch da gemeinsam rein steigert wie traurig sie sein darf ist ziemlich gemein und wenig freundschaftlich.
Ich würde mit den ganzen Vergleichen mal aufhören. Es ist völlig egal wie die Sache bei anderen, Fremden, Frauen ist oder welche Ssw es war.
"Die und Die hatte das auch / viel schlimmer und es ist trotzdem ist es wieder gut geworden, hab Dich nicht so."
So kommt das für mich nämlich rüber.
Andere als Beispiel zu nehmen,um zu zeigen, dass es besser werden kann, ist eine Sache, es hat aber trotzdem den Beigeschmack, dass man ihr auf"zwingen" will, dass es nicht so schlimm ist und sie somit kein Recht hätte darüber traurig zu sein.
Da ist es nur natürlich, dass sie (nichteinmal bewusst) umso mehr ausdrücken will, dass es ihr sehrwohl sehr nah geht und sie sehrwohl (und zurecht) traurig darüber ist.
Auch wenn es später besser wird und auch wenn es andere schlimmer haben, sie hat immernoch das Recht zu trauern.
Entschuldige, aber kannst Du nicht lesen?...
Es ist ganz bestimmt kein Vergleich, es ist das genaue Gegenteil...
Dass es irgendwer schlimmer hat, ist keine Frage, ich schrieb aber dass es egal ist! Egal, ob es andere schlimmer haben oder nicht, da gibt es kein Vergleichen und kein "hab Dich nichts so", es ist völlig egal. Die Frau hat ein Recht zu trauern, ganz gleich wie es bei anderen aussieht.
Bitte lerne Sätze richtig zu lesen und zuverstehen, bevor Du meinst Deinen unqualifizierten Senf dazugeben zu müssen; und wenn Du den Satz nicht verstehst, dann lass es einfach, aber schreib nicht solchen Müll...
Das ist doch kein Wettbewerb?! Was seid ihr für Freundinnen??? Nur weil andere Frauen das Baby zu einem anderen Zeitpunkt verloren haben, werden ihre Gefühle doch nicht weniger!
Zu uns in Deutschland könnte man auch sagen, stellt auch nicht so an wenn ihr zb Depressionen habt. In vielen Ländern herrscht Armut und Krieg. Wir haben genug zu essen, usw. Aber denkst du der Vergleich hilft Depressiven weiter? Sicher nicht.
Und es ist verdammt gemein, die Probleme eurer Freundin kleinreden zu wollen. Was sie fühlt, das fühlt sie! Das kann man doch mit rationalen Argumenten nicht wegreden. Gefühle haben immer ihre Berechtigung und ihr sollltet sie ernstnehmen! Auch die Frauen, die dasselbe erlebt haben, können ihr nicht vorscheiben wie sie sich zu fühlen hat! Auch wenn sie es vllt schneller überwunden haben. Das ist doch bei jedem anders. Aber "stell dich nicht so an" ist echt nicht hilfreich!
Wenn ihr nicht weiterkommt sie zu trösten, dann empfehlt ihr doch eine Trauerbegleitung oder Psychotherapie. Aber lasst es besser, mit ihr reden zu wollen! Das wird nix.
Wie schrecklich kann eine Frau bitte sein? Ob ein Kind nun in der 5 SSW verstirbt oder nach der Geburt, beides ist äußerst schrecklich wenn man sich nichts sehnlichster wünscht.
Es hilft deiner Freundin jedoch nicht ihr von anderen Frauen zu berichten, die auch Fehlgeburten hatte, dann aber noch ein gesundes Kind bekommen haben. Sie brauchen Trost, Geborgenheit und nicht jemanden der ihr erzählt was denn andere so erlebt haben. Es geht hier um SIE und das verlorene Kind und nichts anders.
Zeig deiner Freundin das du für sie da bist. Lenk sie von dem Schmerz ab und unternimm etwas mit ihr. Frag sie ob sie darüber sprechen möchte. Wenn nichtmit dir dann vielleicht mit professioneller Hilfe.
Sie ist verstört traurig und braucht jemanden der sie versteht oder zumindest ansatzweise nachvollziehen kann was sie durch macht
Ich wollte ihr lediglich ihr Hoffnungen und Mut machen das sie ein "Lichtblick" hat.
Das kann ich verstehen, ist aber nicht das was sie jetzt braucht. Nicht in dem Stadium in dem sie sich noch befindet. Sie trauert noch.
Wenn jemand bei dir verstorben wäre, dann würdest du doch auch nicht immer nur hören wollen, das auch andere Menschen ihre lieben Menschen verlieren, oder?
Naja ich persönlich konnte mich damit aber besser abfinden und besser verarbeiten, wenn ich realisiert habe das der Tod zu Leben dazugehört und ich als Trauernde Person nicht ALLEINE dastehe.
So habe ich nach meinem besten Wissen und Gewissen auch danach gehandelt. Ich kann ja auch nur das weitergeben was mir persönlich geholfen hat, ob es denn anderen auch hilft bleibt offen...
Du sagst es schon selber. DU persönlich. Du bist aber nicht deine Freundin und kannst nicht davon ausgehen das sie deshalb genauso mit Trauer und Verlust umgeht wie du.
Ich bin sicher deine Freundin fühlt sich nicht alleine oder würde es zumindest nicht wenn ihr jemand zeigt das jemand da ist. Es sei denn sie will alleine sein.
Du hast aber ja gemerkt das es ihr so auf diese Art nicht hilft. Deshalb musst oder solltest du, sofern du sie noch unterstützen willst, deine Strategie ändern und ihr anders helfen.
Das behaupte ich auch nicht das sie mit Trauer genauso umgeht wie ich. Darum ging es mir nicht. Es ging mir darum das ich nur das weitergeben kann, bzw als Trost weitergeben kann die mir persönlich geholfen haben. Ich kann ja auch Menschen nur das empfehlen was mir selbst gut getan hat, wo ich selber positive Erfahrung mit gesammelt habe.
Wenn ich ein schlechten Restaurant besuche werde ich meine Freundin ja wohl kaum dieses Restaurant empfehlen.
Genauso ist es mit dieser Situation.
Das meinte ich auch nicht. Ich möchte dir nur helfen deiner Freundin zu helfen und deine Frage zu beantworten. Ich kenne dich ja nicht :o)
Du kannst Menschen zwar auch anhand deiner eigenen eRfahrungen trösten, aber man sollte den Menschen ja auch ein bisschen kennen und ungefähr wissen wie man mit ihm umgehen kann. Wobei das hiernatürlich eine völlig fremde Situation ist.
Naja... kein gutes Beispiel. Aber lassen wir die Vergleiche. Das hilft deiner Freundin ja nicht.
Ich kann nur nochmal das von oben wiederholen. Sei für sie da, lenk sie ab und vor allem sprich mit ihr.
Dir würde es also helfen wenn sich Deine Freundinnen zusammen hocken, lästern und der Meinung sind Du würdest Dich mit Deiner Trauer wichtig nehmen?
Ich denke euch fehlt eine ziemlich große Portion Empathie und ihr habt auch gar keine Lust ihr zu helfen. Das müsst ihr auch gar nicht. Es wäre sogar eine Hilfe, wenn ihr aufhört zu helfen. Vielleicht nehmt ihr euch ja wichtig weil ihr "helfen" wollt und weil die andere ihre Position als Mutter mit dem schlimmsten Verlust nicht verlieren mag?
Weißt Du viele Menschen sind mit solchen Situationen überfordert. Das ist nachvollziehbar. Aber was Du da mit Deiner anderen Freundin treibst ist schlicht gemein.
"...auch wenn es andere schlimmer haben": - da ist er ja wieder, der unzulässige(!) VERGLEICH !