Todesfall in der Familie (37 SSW) - zur Beerdigung fahren?
Heute nacht ist mein Opa relativ unerwartet, obwohl er schon länger krank war (Demenz) gestorben. Ich bin in der 37 SSW und mich nimmt das sehr mit. Leider ist die Beerdigung Anfang nächster Woche 650 km von uns entfernt und mein Mann bekommt höchstens zur Geburt seines Kindes frei, nicht für eine Beerdigung. Ich müsste also die 650 km alleine mit Zug (öfters umsteigen) oder dem Auto fahren, was extrem anstrengend für mich wäre und ich weiß nicht, ob ich das schaffe, da ich häufiger unter Atemnot und starken Rückenschmerzen leide - und dann ja auch wieder zurück, das wäre Ende der 37 SSW. Andererseits finde ich es so traurig, nicht hinzufahren, da ich als Kind sehr häufig bei ihm war und er mir wichtig ist. Was würdet ihr tun?
11 Antworten
Das tut mir sehr leid für dich, mein herzliches Beileid.
Trotzdem würde ich die Reise in der 37. Schwangerschaftswoche nicht machen.
Allerdings sind Freitage für Beerdigungen für Familienangehörige gesetzlich vorgegeben.
Es ist "nur" der Opa von mir. Mit meinem Mann ist er nicht 1. Grades verwandt...
Verabschieden von deinem Opa kannst Du Dich überall: Du hast sicher eine Fotografie von ihm. Zünde eine Kerze an, vielleicht ein paar selbstgepflückte Blumen dazu und verabschiede Dich so von ihm. Vielleicht hatte er ein Lieblingslied/Musik und Du kannst das abspielen/singen? Dann sage ihm, dass es für Dich zu beschwerlich ist und auch für Dein Kind. Vielleicht spürst Du ihn dann auch: es wird kälter und er macht noch was. Du riskierst Dein Leben oder das Deines Kindes, wenn Du fährst. Könnte auch die Geburt auslösen....
Das kannst Du auch jedes Jahr an seinem Todestag (und/oder Geburtstag) tun. Google mal Christine Stein mit ihrem Nahtoderlebnis (mit den verstorbenen Großeltern).
Nicht fahren. Es reicht, wenn du an ihn denkst. Die Beerdigung dient nur für die Angehörigen, damit sie sich nicht so alleine fühlen. Da du aber Angehörige bist, kannst du deiner evtl. noch lebenden Oma mit einem netten Brief dein Mitgefühl ausdrücken. Dem Verstorbenen ist es egal, ob du an seinem Grab stehst. Ein Grab dient nur dazu, den Angehörigen einen Ort des Abschieds zu bieten.
Bleib bitte daheim. 650km und dann noch alleine ist nicht lustig. Ich weis dass du vielleicht da hin möchtest um dich zu verabschieden aber jeder wird für deine Situation Verständnis Haben.was ist dass für ein Arbeitgeber der nicht sofort frei gibt?! Mein Beileid.
Naja, "alles richtig gemacht" - aus menschlicher Sicht nicht, rechtlich vielleicht schon...
Ich würde nicht fahren. Die Gesundheit deines Kindes und natürlich deine sind wichtiger. Du kannst auch nach der Entbindung sein Grab besuchen. Wie heißt es doch so schön: die wahren Gräber der Toten sind die Herzen der Lebenden. Behalte ihn im Herzen, dann machst du alles richtig. Dein Opa hätte sicher nicht gewollt, dass du deine Gesundheit und die deines ungeborenen Kindes wegen dieser Reise auf´s Spiel setzt.
Man hat nur Anspruch auf frei, wenn ein Angehöriger 1. Grades stribt. Es ist aber NICHT der Opa des Ehemannes. Insofern hat der AG alles richtig gemacht.