Gewöhnt sich der Körper an eine Ernährungsumstellung sodass man irgendwann nicht mehr abnimmt?

10 Antworten

Kann schon sein, ich habe früher immer versucht abzunehmen. Bin immer bloß bis zu einem Punkt gekommen (zb habe ich 5 kg) abgenommen und dann nix mehr.

Vielleicht ist es am besten, im Einklang mit seinem Körper zu sein. Dein Gewicht ist doch voll okay! Ich wiege mehr als du (bin fast genauso groß) und finde mich total hübsch von der Figur :) Versuch es doch so zu sehen. Dann hast du keinen abnehm-stress :) Alles Gute

Riodora 
Beitragsersteller
 10.12.2013, 07:45

dankeschön, das hat mir den tag versüßt :)

Wenn Du dabei keinen Sport treibst, schaltet Dein Stoffwechsel um auf Hungersnot und verbraucht weniger.

KONKRET ZU DEINER FRAGE

  • Nein, es gibt im engeren Sinne keine Gewöhnungseffekte beim Abnehmen.
  • Anfangs erscheint das oftmals so, weil zu Beginn des Abnehmens der Darminhalt stärker abnimmt als das Körperfett. Auf diesem Täuschungsmanöver beruhen auch die ganzen albernen 3-Tages-Diäten und dergleichen. Wer von durchschnittlicher und reichhaltiger Ernährung umsteigt auf eine ballaststoffreiche Ernährung (Rohkost, Vollkorn), der wird zunächst viel Gewicht durch reduzierten Darminhalt verlieren, weil Ballaststoffe die Passagezeit durch den Darm beschleunigen. Nach einer Woche einer solche Diät stellt sich das neue Gleichgewicht aus Essen und Entleerung spätestens ein und ab dann scheint es so, als würde man weniger abnehmen. In Wahrheit nimmt man ab dann meistens überhaupt erst wirklich sinnvoll in bezug auf Körperfett ab. Man muss Diäten also durchhalten.
  • Du schreibst, dass Du parallel zum Abnehmen auch die Portionen immer weiter reduzierst. Das ist nicht nötig oder nur in einem ganz geringen Maße. Übertreibe es nicht. 1200 kcal sind schon relativ wenig für Dich. Noch weniger ist definitiv nicht sinnvoll.

ALLGEMEINES ZUM ABNEHMEN

  • Abnehmen tut man immer dann, wenn man weniger Kalorien zu sich nimmt, als man verbraucht. Das ist die Goldene Regel, an der absolut nichts vorbei führt.
  • Für den Gewichtsverlust ist es völlig egal, wann man was und wie viel isst. Es kommt einzig auf die Energiebilanz an. Alles andere ist esoterisches Gerede ohne naturwissenschaftlich-medizinische Grundlage. Lass Dich bloß nicht verarschen!
  • Um ein Kilogramm Fettgewebe abzubauen muss man etwa 7000 kcal einsparen, d.h. die Energiebilanz aus aufgenommenen Kalorien und Kalorienverbrauch muss entsprechend 7000 kcal betragen. Dies kann zum Beispiel in zwei Wochen durch tägliches Einsparen von 500 kcal gesund erreicht werden oder in nur einer Woche durch tägliches Einsparen von 1000 kcal. Noch schnelleres Abnehmen ist weder gesund noch dauerhaft erfolgreich. (Anmerkung: Ein Kilo Fett/Öl hat etwa 9300 kcal, aber menschliches Fettgewebe enthält nicht nur Fett, sondern auch andere Gewebe- und Zellbestandteile.)
  • Weniger essen ist dabei meistens erheblich einfacher als deutlich mehr zu verbrauchen. Selbst wenn Sport auf Laienniveau recht intensiv betrieben wird, werden dadurch in der Gesamtbilanz nur begrenzt viele Kalorien verbraucht.
  • Insgesamt gesehen ist es gesundheitlich immer am besten, wenn man sich ausgewogen und abwechslungsreich ernährt. Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch und Milchprodukte sollten immer dabei sein. Dagegen sollten Fette weitestgehend gemieden werden, da verstecktes Fett schon genug zu sich genommen wird.
  • Es ist sehr hilfreich, Buch zu führen und alle zugenommenen Lebensmittel zu erfassen, auch einschließlich aller Getränke. Notiere Mengen und Kalorien und bekomme ein Gefühl dafür, durch welche Lebensmittel Du am meisten zu Dir nimmst und wo Du am ehesten sparen könntest.
  • Es gibt kostenlose Smartphone-Apps wie z.B. MyFitnessPal, bei dem man den persönlichen Kalorienbedarf errechnen, Sport und Training eingeben und die zu sich genommenen Lebensmittel und Kalorien genau erfassen kann. Damit bringt Abnehmen Spaß und man gewinnt eine gute Kontrolle, so dass man Fehler und Gesundheitsgefahren vermeiden kann.
  • Wichtig ist wirklich, beim Abnehmen genug zu essen, so paradox das auch klingt. Es ist wichtig, satt zu werden. Iss viel Obst und Gemüse, trink sehr viel Wasser. Vermeide Fett, Süßigkeiten, Chips und Fastfood. Iss ansonsten, was Dir schmeckt und führe Buch, so dass Du den Überblick behältst.
  • Viel trinken ist immer wichtig und hält gesund. Am besten viel Mineralwasser, je nach Geschmack zusätzlich Fruchtsaftschorlen, fettarme Milch, ungesüßten Tee.

Natürlich gewöhnt sich Dein Körper daran, mit weniger Kalorien auszukommen.

Davon ganz abgesehen frage ich mich ernsthaft, ob Du wirklich gut beraten bist, weiter abnehmen zu wollen. Ich persönlich halte die 59 kg bei einer Größe von 1,70 m schon grenzwertig.^^

Riodora 
Beitragsersteller
 10.12.2013, 07:39

ich bin ja noch jung, 18 jahre, da ist ein gewicht von 54-56 absolut normal. früher habe ich 56 kg gewogen, jedoch durch die pille und mangelhafte bewegung zugenommen:) ich möchte mich einfach wieder wohlfühlen, deshalb die ernährungsumstellung.

Gremlin491  10.12.2013, 07:47
@Riodora

Aber treib es bitte nicht so weit wie dreamlike34:

http://www.gutefrage.net/frage/essen-ich-zu-wenigviel

Seit unsere ältere Tochter dem Schlankheitswahn verfallen ist, mache ich mir halt immer noch schneller Sorgen, wenn ich solche Aussagen lese. Und so viele Frauen aus meinem Bekanntenkreis geben heute zu, in jungen Jahren kurz vor der Magersucht gestanden zu haben.

Magerdiäten mit deutlichen Kaloriendefiziten rennen sich mit der Zeit fest. Außerdem sind sie die beste Voraussetzung für einen späteren Jojo-Effekt.

Deine Magerernährung ist übrigens ziemlich kohlenhydratlastig. Hierdurch bleibt das Gehirn im Glukosemodus. Es braucht dann täglich ca. 130 g Glukose (= 500 Kcal), die nicht aus dem Körperfett kommen können, da der menschliche Organismus aus Fett keine Glukose herstellen kann. Stattdessen wird sich dann bei fehlender Nahrungszufuhr (z. B. des Nachts) bei den Muskeln, dem Bindegeweb, der Haut und vielleicht sogar der Knochen bedient. Diese Proteine werden dann in Glukose zur Versorgung des Gehirns umgewandelt. Das ist extrem ungesund, da es deine Körpersubstanz schädigt.

Viel gesünder ist deshalb das folgende Verfahren: http://www.gutefrage.net/frage/kalorienzaehlen-oder-low-carbdas-ist-die-frage#answer103601020

Das kann man auch in jede sonstige Ernährungsumstellung einbauen (das genannte Buch erklärt, wie).

Es ist sowieso nicht gut, jeden Tag das Gleiche zu tun. An diesen starren Schemas scheitern die meisten Diäten. Du wärst nicht die erste, die scheitert.